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PORR-NACHRICHTEN . 155-2009 - Porr Suisse AG

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PUMPSPEICHERKRAFTWERK LIMBERG II –<br />

EUROPAS GRÖSSTE KRAFTWERKSBAUSTELLE<br />

Bmstr. Dipl.-Ing. (FH) Roland Schorn<br />

EINLEITUNG<br />

Mit dem Bau der bestehenden Kraftwerksgruppe<br />

Glockner-Kaprun wurde während des zweiten Weltkrieges<br />

begonnen. Die Fertigstellung erfolgte 1955. Die<br />

beiden bestehenden Jahresspeicher „Wasserfallboden“<br />

und „Mooserboden“ sind mit 85 sowie 81 Millionen m³<br />

Nutzinhalt annähernd gleich groß. Die mittlere Höhendifferenz<br />

der Speicher beträgt 365 m. Diese günstige<br />

Voraussetzung für ein Pumpspeicherkraftwerk wurde<br />

bereits in den 60er Jahren erkannt.<br />

PROJEKTBESCHREIBUNG<br />

Das neue Pumpspeicherkraftwerk Limberg II wird im<br />

Bereich der bestehenden Kraftwerksanlage Glockner-<br />

Kaprun errichtet. Es ist als Ausgleichs- und Regelkraftwerk<br />

konzipiert, wobei die beiden bestehenden Jahresspeicher<br />

Mooserboden und Wasserfallboden über einen<br />

neuen Triebwasserweg verbunden werden. Sämtli-<br />

Gesamtübersicht PSW Limberg II<br />

Foto: <strong>PORR</strong>-Archiv<br />

che Anlagen werden unter größtmöglicher Rücksichtnahme<br />

auf die Natur und das ökologische Gleichgewicht<br />

unterirdisch errichtet.<br />

Die Länge des neuen Triebwasserweges beträgt in<br />

Summe rund 5.500 m und besteht aus einem Triebwasserstollen<br />

und einem unter 45° geneigten Druckschacht,<br />

der über die Verteilrohrleitungen in die neue<br />

Kraftkaverne einmündet. Dort werden die beiden neuen<br />

Maschinensätze mit einer Leistung von jeweils 240 Megawatt<br />

angeordnet.<br />

Die Einbindung in den Wasserfallboden erfolgt über einen<br />

Unterwasserstollen mit einer Länge von rund<br />

550 m.<br />

Die Kraftwerksbaustelle wird bis zur Limbergsperre<br />

über einen neu zu errichtenden Zufahrtstunnel mit einer<br />

Gesamtlänge von rund 5.500 m wintersicher erschlossen.<br />

Der gegenständliche Auftrag umfasst die gesamten<br />

Hauptbauarbeiten für das neue Kraftwerk.<br />

BEAUFTR<strong>AG</strong>UNG<br />

Die Arbeitsgemeinschaft PSW Limberg II, bestehend<br />

aus den Firmen G. Hinteregger & Söhne, Östu-Stettin,<br />

<strong>Porr</strong> Tunnelbau GmbH (kaufmännische GF) und Swietelsky<br />

Tunnelbau, wurde im Frühjahr 2006 durch die<br />

Verbund-Austrian Hydro Power beauftragt die Hauptbauarbeit<br />

auszuführen.<br />

Als Gesamtbauzeit wurden sechs Jahre veranschlagt:<br />

Ein Jahr für die Aufschließung, zweieinhalb Jahre für die<br />

Ausbruchs- und Rohbauarbeiten sowie weitere zweieinhalb<br />

Jahre für den Endausbau.<br />

GEOLOGIE<br />

Das Projektgebiet des Pumpspeicherkraftwerkes Limberg<br />

II liegt in der Glocknerdecke, am schmalen nördlichen<br />

Rand des penninischen Tauernfensters. Es ist<br />

dies der Bereich der so genannten „Glockner-Depression“,<br />

der kuppelförmig aufgewölbten, zwiebelschalenartig<br />

aufgebauten und in Decken zerteilten Tauernschieferhülle<br />

zwischen dem unmittelbar westlich liegenden<br />

Zentralgneiskern des Granatspitzmassives und den<br />

weiter östlich liegenden Zentralgneiskernen der Hochalm-Ankogelgruppe.<br />

Es wird mit diesem Projekt ein Teil<br />

der Glocknerdecke mit ihrer südpenninischen Schichtfolge<br />

(„Glocknerfazies“), die die Hauptmasse der Bündner<br />

Schiefer und der Grünschiefer des Tauernfensters<br />

beinhaltet, aufgeschlossen. Die mehrere Kilometer<br />

mächtige „Bündner Schieferserie“ war ursprünglich<br />

mergelreich und besteht heute großteils aus einer<br />

Wechsellagerung von Kalkglimmerschiefern mit Prasini-<br />

<strong>PORR</strong>-<strong>NACHRICHTEN</strong> . <strong>155</strong>-<strong>2009</strong> 55

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