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92 KAPITEL 4.ANALYTISCHER TEIL<br />

Die Raman-Spektroskopie beruht auf dem Raman-Effekt. Mit der Raman-Spektroskopie werden<br />

die Wellenlängen und die Intensitäten von inelastisch gestreutem Licht gemessen. Das Raman-<br />

Streulicht wird bei Wellenlängen beobachtet, die durch Molekül- oder Kristallgitterschwingungen<br />

gegenüber dem einfallenden Licht verschoben sind. Im Gegensatz zur Absorption von<br />

Molekülschwingungen im infraroten Spektralbereich beruht der Raman-Effekt auf einem anderen<br />

physikalischen Elementarprozess. Jedoch ergänzen sich die Infrarot- und Raman-Spektroskopie<br />

in ihrem Informationsgehalt. Anhand von Auswahlregeln kann vorhergesagt werden, welche<br />

Schwingungen Infrarot- bzw. Raman-aktiv sind.<br />

Bestrahlt man Moleküle mit monochromatischem Licht, so wird das eingestrahlte Licht gestreut.<br />

Nach Zerlegung des Streulichts zeigen sich neben der intensiven Spektrallinie der Lichtquelle<br />

zusätzliche Spektrallinien, die gegenüber der Frequenz der Lichtquelle verschoben sind. Die<br />

letzteren Linien nennt man Raman-Linien. Sie sind nach dem indischen Physiker Chandrasekhara<br />

Venkata Raman benannt, der im Jahr 1928 als erster über die experimentelle Entdeckung dieser<br />

Linien berichtete.<br />

Die Wechselwirkung zwischen Materie und Licht kann als ein Stoßvorgang angesehen werden.<br />

Dabei ergeben sich drei Möglichkeiten:<br />

Beim elastischen Stoß eines Photons mit der Energie hν0 (heller Pfeil) verändert sich der<br />

Energiezustand des Moleküls nicht. Auch die Frequenz der Streustrahlung verändert sich nicht zur<br />

Frequenz der Lichtquelle. Diese Streuung wird als Rayleigh-Streuung bezeichnet.<br />

N 1<br />

N 0<br />

Stokes-<br />

Raman Streuung<br />

S 1 S 1 S 1<br />

N 1<br />

N 0<br />

RayleighStreuung<br />

Abbildung 4.4. Grundlage zur Ramanspektroskopie<br />

N 1<br />

N 0<br />

anti-Stokes-<br />

Raman Streuung<br />

Die beiden anderen Möglichkeiten stellen den Raman-Effekt dar, der als unelastischer Stoß<br />

zwischen einem Photon und einem Molekül aufgefasst werden kann. Die Energie, die dabei<br />

abgegeben oder aufgenommen wird, entspricht der Differenz zwischen zwei Energieniveaus einer

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