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Comgest Growth PLC Interim 2008 German

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COMGEST GROWTH plc<br />

COMGEST GROWTH EMERGING MARKETS<br />

ein Fonds der <strong>Comgest</strong> <strong>Growth</strong> plc<br />

BERICHT DES ANLAGEVERWALTERS<br />

FÜR DAS HALBJAHR ZUM 30. JUNI <strong>2008</strong><br />

Das erste Halbjahr <strong>2008</strong> war seit langem das verheerendste, dies gilt sowohl für die Schwellenmärkte als auch<br />

für die Industrienationen. Im ersten Halbjahr gingen die USD- Klasse und die ausschüttende USD-Klasse des<br />

<strong>Comgest</strong> <strong>Growth</strong> Emerging Markets um 11,3% zurück gegenüber einem Verlust von 11,8% in USD für den<br />

Vergleichsindex MSCI Emerging Markets (-18,1% in Euro). Die ausschüttende EUR-Klasse und die<br />

institutionelle ausschüttende EUR-Klasse verzeichneten Rückgänge von jeweils 17,6% und 17,2%. Würde man<br />

jedoch die Energie- und Rohstoffbranchen ausschließen, die heute unglaubliche 38% des MSCI Emerging<br />

Markets ausmachen und die in Ihrem Portfolio kaum vorhanden sind, dann wäre der Vergleichsindex in US<br />

Dollar gerechnet sogar um 18,1% zurückgegangen (um 24,3% in Euro).<br />

Die Finanzbranche zahlt weiter einen hohen Preis für die Ausschweifungen der Finanzmärkte und die weltweite<br />

Erschwerung der Kreditvergabe bestätigt sich; dies lässt einen negativen Einfluss auf die reale Marktwirtschaft<br />

befürchten. Mehrere wichtige Ereignisse prägten die Nachrichten der letzten Wochen:<br />

Zahlreiche Schwellenländer kürzten oder strichen die Subventionen für Nahrungsmittel und Energie (Dies<br />

führte zu einem Benzinpreisanstieg in China, Malaysia, Peru und Bolivien). Diese volksnahen Subventionen<br />

ließen sich während der langen Rückgangsphase der Rohstoffpreise (1980 / 2000) bewerkstelligen; heute<br />

sind sie für die Haushaltskassen der betroffenen Staaten unhaltbar.<br />

Dieser Trend wird den heftigen Anstieg der Einzelhandelspreisinflation in den Schwellenländern<br />

beschleunigen, die sich in <strong>2008</strong> im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln sollte. Die Lohnanstiege bestätigen,<br />

dass in zahlreichen Ländern eine inflationäre Spirale für Preise und Gehälter begonnen hat, die noch lange<br />

nicht zu Ende ist.<br />

Die Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe und Öl erzielen Höchstpreise. Dies schürt Verknappungsängste,<br />

die kurzfristig sicher übertrieben sind.<br />

Was die Rohstoffe angeht, liegen die größten Preisanstiege wahrscheinlich hinter uns. Dies wird durch<br />

folgendes verdeutlicht:<br />

Die Privatanleger stürzen sich mit großer Naivität auf neue Produkte, wie z. B. Exchange-Traded Funds<br />

(ETF), Optionsscheine und Tracker. Leider handelt es sich jedoch selten um sachkundige Käufer!<br />

Industrieunternehmen lassen sich ebenfalls von den „Panikkäufen“ anstecken, indem sie<br />

Rohstoffunternehmen zu Höchstpreisen kaufen. ARCELOR-MITTAL, die massiv Kohle- und<br />

Eisenerzproduzenten aufkaufen, ist hierfür ein gutes Beispiel: Das Unternehmen weigert sich den aktuellen<br />

Preis an BHP BILLITON zu zahlen, aber indem es ein Kohleunternehmen aufkauft, zahlt es denselben Preis<br />

festgelegt für die nächsten 15 Jahre! In den letzten 100 Jahren führten derartig unbedachte Käufe, die<br />

manche Gesellschaften durch vertikale Integration zu rechtfertigen versuchten, unweigerlich zu Höchstpreisen<br />

bei den Rohstoffen. Zuletzt war dies zwischen 1979 und 1982 der Fall – mit den gleichen Auswirkungen auf<br />

die Preise.<br />

Die heutige Inflation ist das Resultat der lockeren Geldschöpfung der vergangenen Jahre und hat den<br />

Rückgang der Kaufkraft der Währungen zur Folge, was genau der Definition von Inflation entspricht. Die Preise<br />

aller realen Güter - Rohstoffe / Immobilien / landwirtschaftliche Nutzflächen / Kunstgegenstände - sind<br />

gestiegen, da sie sich der Entwertung des Papiergeldes anpassten. Es ist demnach utopisch, zu glauben – und<br />

was fast alle Wirtschaftswissenschaftler von heute dennoch tun - dass der (voraussichtliche) Preisrückgang der<br />

Rohstoffe automatisch einen Rückgang der Inflation nach sich ziehen wird. Hier werden Ursache und Wirkung<br />

verwechselt.<br />

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