Comgest Growth PLC Interim 2008 German

COMGEST GROWTH plc
COMGEST GROWTH EUROPE
ein Fonds der Comgest Growth plc
BERICHT DES ANLAGEVERWALTERS
FÜR DAS HALBJAHR ZUM 30. JUNI 2008
Die letzten zwölf Monate waren von einer klaren Trendwende an den Finanzmärkten gekennzeichnet.
Gemessen am MSCI World Index war das erste Halbjahr 2008 in den letzten 26 Jahren eines der
verheerendsten für die globalen Aktien. Die Hauptantriebskräfte des Haussemarktes von 2002 - 2007 sind
verschwunden. Die Zinsen steigen aufgrund des Inflationsdrucks. Da die Weltwirtschaft sich verschlechtert,
schwindet das Gewinnwachstum der Unternehmen rasch dahin und die Prognosen der Analysten für den Index
der europäischen Standardwerte wurden von +10% zu Jahresbeginn auf +3% gekürzt. Die Kombination einer
Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und von Inflationsdruck wirkt sich niemals positiv auf die
Finanzmärkte aus. Langsam aber sicher kristallisierte sich in Europa in den letzten sechs Monaten ein Trend
zur „Stagflation“ heraus. Vor diesem Hintergrund verzeichnete sowohl die EUR-Klasse als auch die
ausschüttende EUR-Klasse des Comgest Growth Europe im Berichtszeitraum einen Rückgang von 17,4% in
Euro gegenüber einem 18,7%igen Verlust für den Vergleichsindex MSCI Europa.
Die kommenden fünf Jahre werden sich deutlich von der Marktsituation zwischen 2002 – 2007 unterscheiden.
Die Anleger werden sehr wählerisch sein müssen, wenn sie Wachstum erzielen wollen. Nur die Unternehmen,
die ihre Gewinne vor diesem schwierigen Hintergrund steigern können, werden die richtige Wahl sein. Zwei
Merkmale werden hierfür ausschlaggebend sein:
- Starke Preisbildungsmacht: d.h. die Fähigkeit sein Umfeld zu dominieren, um auf diese Weise
Kostenanstiege an die Kunden weitergeben zu können.
- Geringe Zyklusabhängigkeit: Ein hohes Zinsniveau kann vor allem den Ländern, die bereits von
gravierenden Problemen des Bankensystems betroffen sind, nicht helfen.
Energie- und Rohstoffaktien sind zwar verlockend, wir glauben jedoch, dass ihre neue Preisbildungsmacht in
diesem Umfeld nur von kurzer Dauer sein wird. Sie werden sich mit steigenden Preisen konfrontiert sehen und
viel mehr reinvestieren müssen als in der Vergangenheit. Es ist unwahrscheinlich, dass sie ihre operativen
Margen, die aktuell 50% bis 100% über ihrem historischen Durchschnitt liegen, aufrechterhalten können. Ihre
Bewertungen, die 50% über ihrem historischen Durchschnitt liegen, liefern keinen Sicherheitsspielraum. Wir
ziehen es vor, in Unternehmen zu investieren, die dank ihrer bewährten Kompetenzen in den Bereichen
Innovation, Forschung und Marketing einzigartige Produkte verkaufen. Dank hochpreisiger Produkte und
höherer Gewinnspannen müssen diese Unternehmen ihre Preise nicht zu sehr anheben, um den
Inflationsdruck auszugleichen. Ihre Kapazitäten der Produkterneuerung bieten hierfür zusätzlich viele
Möglichkeiten. Das Nachfragevolumen für ihre Produkte ist in der Regel sehr preisunelastisch. Insgesamt
gesehen sind sie mehr von der Entwicklung ihrer eigenen Stärken – wie Innovation und Marketing – abhängig,
als von den Stärken der Weltwirtschaft.
Einige Aktien erwiesen sich als sehr sicher, da sie die oben genannten Stabilitätskriterien eindeutig vorweisen:
SYNTHES stieg seit Jahresbeginn um 4%; ROCHE, COLOPLAST, SAP und DASSAULT SYSTEMES gingen um ca. 5%
zurück verglichen zu einem mehr als 20%igen Indexrückgang.
Andere Unternehmen mussten klar beweisen, dass sie ihre nachhaltige Wachstumsentwicklung fortführen
können, da sie unter dem Verdacht standen, Opfer der „Stagflation“ zu sein. ESSILOR, Weltmarktführer im
Bereich von Brillengläsern, ist ein Beispiel für ein Unternehmen mit einem schwierigen Konsumentenmarkt.
Das Unternehmen konnte seine Geschäfte in den USA um ca. 7% steigern, was aufgrund der erfolgreichen
Lancierung von zahlreichen neuen Produkten geschah: neue Anti-Reflex-Beschichtungen, Photochrom-Gläser
etc. SODEXO, Weltmarktführer im Bereich des Catering, ist stark von der Inflation betroffen, konnte den
Preisanstieg seiner Nahrungsmitteleinkäufe jedoch unter Kontrolle halten und verzeichnete große
Rentabilitätsverbesserungen bei den Halbjahresergebnissen. HENNES & MAURITZ konnte den negativen Einfluss
des kalten Frühlingswetters erfolgreich ausgleichen, indem es seine Rentabilität steigerte.
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