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Mathematische Grundlagen und Anwendungen in der VWL

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Anwendungsbeispiel (Technischer Fortschritt):<br />

Das Niveau des technischen Fortschritts lässt sich zum Beispiel <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Zeit formulieren als:<br />

a(t) = a ∗ +ze −a′ t<br />

Hierbei s<strong>in</strong>d a∗, z <strong>und</strong> a ′ exogene Konstanten. Nun ist <strong>in</strong>teressant zu untersuchen,<br />

wie sich <strong>der</strong> technische Fortschritt auf lange Sicht entwickelt. Um diesen<br />

Steady State Wert des technischen Fortschritts zu bestimmen, berechnen wir<br />

den Grenzwert <strong>der</strong> obigen Funktion.<br />

lim a(t) = lim<br />

t→∞ t→∞ a ∗ +ze−a′ t<br />

= a ∗ +0 = a∗<br />

Anwendungsbeispiel (Wirtschaftswachstum):<br />

Gegen Ende dieses Kapitels werden wir im Rahmen <strong>der</strong> neoklassischen Wachstumstheorie<br />

für das Pro-Kopf-E<strong>in</strong>kommen zum Zeitpunkt t - y(t) - die folgende<br />

Formel herleiten:<br />

y(t) =<br />

<br />

C0e ′−(n+a)(1−β)t + s<br />

β<br />

1−β<br />

a + n<br />

Hier ist n die Wachstumsrate <strong>der</strong> Bevölkerung, s die Sparquote; e ′ ist die<br />

Eulerzahl <strong>und</strong> c0 ist e<strong>in</strong> Wert, <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Anfangssituation zu bestimmen<br />

ist.<br />

Betrachtet man das Pro-Kopf-BIP für e<strong>in</strong>en sehr weit entfernten (unendlich<br />

fernen) Zeitpunkt, so bestimmt sich das Pro-Kopf-BIP als Grenzwert mit<br />

t → ∞. Durch e<strong>in</strong>e solche Untersuchung kann gezeigt werden, ob sich das Pro-<br />

Kopf-BIP e<strong>in</strong>em bestimmten Wert annähert o<strong>der</strong> ob es stetig weiterwächst.<br />

Im ersten Fall existiert e<strong>in</strong> Grenzwert für y(t), den man auch als Steady-<br />

State-Wert bezeichnet. Um diesen Wert zu berechnen, führt man sich vor<br />

Augen, dass im Exponenten <strong>der</strong> Funktion y(t) ke<strong>in</strong> t vorkommt. Somit muss<br />

man zuerst nur den Teil <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Klammer betrachten. Hier kommt<br />

nur im ersten Term e<strong>in</strong> t vor. Insbeson<strong>der</strong>e konvergiert dieser erste Term<br />

analog zu den letzten Beispiel gegen 0. Was <strong>in</strong> dem letzten Beispiel a ′ genannt<br />

wurde, heißt <strong>in</strong> diesem Beispiel (n + a)(1 − β) <strong>und</strong> z heißt C0; aber die<br />

Argumentation ist komplett analog. Somit muss man nur den zweiten Term<br />

<strong>und</strong> den Exponenten weiter betrachten. Entsprechend ergibt sich als Steady-<br />

State-Wert:<br />

<br />

lim C0e<br />

t→∞<br />

′−(n+a)(1−β)t + s<br />

β<br />

1−β<br />

a + n<br />

15<br />

=<br />

<br />

s<br />

a + n<br />

β<br />

1−β

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