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Mathematische Grundlagen und Anwendungen in der VWL

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2.2 Differenzieren<br />

Differenzieren als solches bezieht sich darauf, die Steigung e<strong>in</strong>er gegebenen<br />

Funktion f an e<strong>in</strong>er Stelle x0 zu bestimmen. Zu diesem Zweck er<strong>in</strong>nert man<br />

sich daran, dass die Steigung e<strong>in</strong>er Geraden <strong>der</strong> Form:<br />

f(x) = mx + c<br />

gerade m ist. S<strong>in</strong>d zwei Punkte (x0, y0) <strong>und</strong> (x1, y1) vorgegeben durch die<br />

die Gerade verlaufen soll, so kann man die Steigung auch berechnen als 3 :<br />

m = y1 − y0<br />

x1 − x0<br />

Diese Darstellung <strong>der</strong> Steigung motiviert dazu, den Differentialquotienten<br />

e<strong>in</strong>zuführen, durch welchen die Steigung f ′ (x0) e<strong>in</strong>er Funktion f an <strong>der</strong> Stelle<br />

x0 bestimmt werden kann. Der Differentialquotient hat die Form:<br />

f ′ f(x) − f(x0)<br />

(x0) = lim<br />

x→x0 x − x0<br />

Mit e<strong>in</strong>er <strong>der</strong>artigen Beschreibung <strong>der</strong> Steigung kann man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Volkswirtschaftslehre<br />

allerd<strong>in</strong>gs meist wenig anfangen; daher benutzt man an<strong>der</strong>e Wege,<br />

die zwar alle auf dem Differentialquotienten basieren, ihn allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />

explizit benutzen.<br />

Bevor auf die e<strong>in</strong>zelnen Methoden e<strong>in</strong>gegangen wird muss noch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung<br />

h<strong>in</strong>sichtlich des volkswirtschaftlichen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>s <strong>der</strong> Steigungsbestimmung<br />

gemacht werden. Man kann generell zwischen e<strong>in</strong>er Ceteris-Paribus-<br />

Analyse <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Totalanalyse unterscheiden. Bei <strong>der</strong> Ceteris-Paribus-Analyse<br />

wird lediglich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelnen exogenen Größe auf die endogenen<br />

Größen betrachtet. Dies motiviert die Frage:<br />

Wenn e<strong>in</strong>e exogene Größe um e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit erhöht wird, um wie viele E<strong>in</strong>heiten<br />

erhöhen sich die endogenen Größen? (Der E<strong>in</strong>fachheit halber gehen wir<br />

zuerst davon aus, dass nur e<strong>in</strong>e endogene Größe vorliegt.)<br />

Diese Frage lässt sich durch die Ableitung, wie sie im folgenden Abschnitt<br />

dargestellt wird, beantworten. Bei <strong>der</strong> Totalanalysis dah<strong>in</strong>gegen wird <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>fluss aller exogenen Größen auf die endogenen Größen betrachtet. Hierbei<br />

stellt sich die Frage:<br />

Wenn jede exogene Größe um e<strong>in</strong>e bestimmte Menge verän<strong>der</strong>t wird, um wie<br />

viele E<strong>in</strong>heiten verän<strong>der</strong>en sich die endogenen Größen?<br />

Die Antwort auf diese Frage kann mit Hilfe des totalen Differentials gegeben<br />

werden. Dieses wird im übernächsten Abschnitt ausführlicher diskutiert.<br />

3 E<strong>in</strong>e genaue Erklärung des Folgenden kann unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> [1] nachgelesen werden.<br />

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