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Das Rudolf Gutachten

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GERMAR RUDOLF · DAS RUDOLF GUTACHTEN<br />

Bezüglich der Anwendungsmenge wird z.B. über die Gaskammer von Raleigh<br />

(North Carolina) berichtet, daß dort 454 g KCN in halbkonzentrierte<br />

Schwefelsäure gegeben wird, was zu einer schlagartigen Gasbildung führe,<br />

die für einen kurzen Augenblick sogar für die Zeugen im Zuschauerraum<br />

sichtbar sei und das Opfer in sekundenschnelle erreiche. 1 Rein rechnerisch<br />

entwickeln sich dabei etwa 180 g Blausäure, was 150 Litern Gas entspricht.<br />

Da allerdings ein erheblicher Teil davon in der halbkonzentrierten Schwefelsäure<br />

gelöst bleiben dürfte (etwa 50%, vgl. Abschnitt 7.3.3.4.), gehen wir<br />

nachfolgend von etwa 90 g bzw. 75 Litern freigesetzter Blausäure aus. Diese<br />

entstehen in North Carolinas Gaskammer unmittelbar unter dem Opfer, so daß<br />

das Opfer wenige Sekunden nach Beginn der Exekution einer Konzentration<br />

ausgesetzt sein dürfte, die kurzzeitig wahrscheinlich sogar über 10 Vol.-% liegen<br />

dürfte, dann aber durch die Verteilung der Blausäure in der Kammer stetig<br />

abfällt. 354<br />

Bei einem normalen Atemvolumen von ca. 15 - 20 Litern pro Minute und<br />

bei einer angenommenen mittleren Konzentration während der Exekution von<br />

nur 0,75 Vol.-%, sind in 10 Minuten (150-200 l geatmete Luft) etwa 1,35 bis<br />

1,8 Gramm HCN aufgenommen worden, was in etwa der zehn- bis zwanzigfachen<br />

Menge der tödlichen Dosis entspricht. Bei nachfolgenden Kalkulationen<br />

werden wir nur von einer zehnfachen Überdosis ausgehen, um alle Menschen<br />

innerhalb von 10 Minuten mit Sicherheit zu Tode zu bringen.<br />

6.2. Verdampfungscharakteristik von Zyklon B<br />

Zyklon B gibt sein Giftgas nicht schlagartig ab, sondern über einen langen<br />

Zeitraum. Da dies sowohl für die Beurteilung von Zeugenaussagen als auch<br />

für die Bewertung chemischer Analysen entscheidend sein kann, wird es hier<br />

näher untersucht wird.<br />

R. Irmscher von der DEGESCH berichtet in einem Beitrag des Jahres 1942,<br />

daß zu jener Zeit die Verwendung von Pappscheiben und Gips (Erco) als Trägermaterial<br />

meistüblich war, 355 wobei das Gips-Produkt – auch Zeugenaussagen<br />

zufolge – in den Konzentrationslagern verwendet wurde.<br />

Die Verdampfungscharakteristik für dieses Produkt wird wie von Irmscher<br />

angegeben in Grafik 6 wiedergegeben. Bei hohen Luftfeuchtigkeiten verzögert<br />

sich die Verdunstung »besonders stark«, da die verdunstende Blausäure<br />

der Umgebungsluft erhebliche Mengen Wärme entzieht und somit Luftfeuchtigkeit<br />

am Träger auskondensiert, die wiederum die Blausäure bindet.<br />

Für spätere Feststellungen gehen wir davon aus, daß bei 15°C und niedriger<br />

Luftfeuchtigkeit während der ersten fünf Minuten der Präparatauslegung etwa<br />

10% der Blausäure den in Auschwitz verwendeten Trägerstoff verlassen haben<br />

und nach einer halben Stunde etwa 50 %. Bei kühlen Kellerräumen mit<br />

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