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Das Rudolf Gutachten

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GERMAR RUDOLF · DAS RUDOLF GUTACHTEN<br />

»Entseuchen<br />

(desinfizieren) heißt […]: die Krankheits-(Seuchen-) Erreger an Gegenständen,<br />

in Räumen, in Ausscheidungen und an Körpern ansteckungsfähiger<br />

Menschen vernichten.<br />

Entwesen<br />

heißt: Räume, Gegenstände und Menschen von Ungeziefer (Kleinlebewesen)<br />

befreien, das Krankheitserreger übertragen, wirtschaftliche Schäden<br />

verursachen oder den Menschen belästigen kann.«<br />

Die zitierte Vorschrift gibt alle physikalischen und chemischen Entseuchungs-<br />

und Entwesungsmittel an, die bekannt waren. Ähnlich wurde 1943<br />

eine »Arbeitsanweisung« vom Hygieneinstitut der Waffen-SS herausgegeben:<br />

»Entkeimung, Entseuchung und Entwesung«. 96<br />

Verantwortlich für den Bereich Hygiene in der Waffen-SS, auch für die KL,<br />

war das 1942 errichtete »Hygieneinstitut der Waffen-SS« 112 , Berlin, das dann<br />

1943 eine Zweigstelle in Rajsko bei Auschwitz einrichtete, mit der »Hygienisch-bakteriologischen<br />

Untersuchungsstelle Südost d. W-SS«. Die Akten 113<br />

dieser Untersuchungsstelle sind erhalten (151 Bände von 1943 bis 1945). 114<br />

Für die Durchführung aller hygienischen Maßnahmen war der Standortarzt<br />

(Truppenarzt) und das Sanitätspersonal zuständig. Dieser Arzt – und so wurde<br />

es auch in Auschwitz gehandhabt – war als Sachverständiger bei allen einschlägigen<br />

Bauplanungen u. ä. gutachterlich zu hören. Für Blausäure war sogar<br />

besonders ausgebildetes Fachpersonal zu beschäftigen. Dafür gab es in<br />

Auschwitz die Desinfektoren.<br />

Im hier wesentlichen Zeitraum wurde Dr. E. Wirths am 6.9.1942 als Standortarzt<br />

eingesetzt.<br />

4.2.3.2. Angewandte Verfahren<br />

In Auschwitz wurden in wesentlichen vier Verfahren zur Entwesung und<br />

Entseuchung angewendet:<br />

– Heißluft<br />

– Heißdampf<br />

– Blausäure<br />

– Kurzwellen<br />

Angaben über die im Lager Auschwitz im Betrieb befindlichen Entwesungs-<br />

und Desinfektionsanlagen können wir einer Auflistung vom 9. Januar<br />

1943 entnehmen: »Hygienische Einrichtungen im KL und KGL Auschwitz« 115<br />

an den Amtsgruppenchef C (Berlin) und einer 30.7.1943 datierten »Aufstellung<br />

über die im KL. und KGL. Auschwitz eingebauten Entwesungsanlagen,<br />

Bäder und Desinfektionsapparate.« 116 .<br />

Die folgenden, dem letztgenannten Dokument entnommenen Leistungsangaben<br />

beziehen sich auf einen täglichen Betrieb von 24 Stunden.<br />

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