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Das Rudolf Gutachten

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GERMAR RUDOLF · DAS RUDOLF GUTACHTEN<br />

in der sich anschließenden Lagerungsphase das Material austrocknete und<br />

somit die Blausäure nur teilweise binden konnte.<br />

• Mit einer blauen Verfärbung der Proben war nicht zu rechnen, denn selbst<br />

wenn alles gebundene Cyanid als Eisenblau vorläge, bestünden nur 0,005-<br />

0,01% des gesamten Materials aus dem blauen Farbstoff, was mit bloßen<br />

Auge keine merklich Verfärbung hervorrufen würde. Eine Anreicherung<br />

von Cyaniden an der Probenoberfläche schließlich konnte schon mangels<br />

diffundierendem Wasser nicht erfolgen. Zudem hat die trockene Lagerung<br />

der Proben den Umwandlungsprozeß wahrscheinlich blockiert.<br />

7.4. Diskussion der Analysenergebnisse<br />

7.4.1. Blaue Wandfarbe?<br />

Die Hypothese von J. Bailer, 425 daß blaue Anstrichfarbe für die hohen Cyanidwerte<br />

der Proben aus den Entwesungskammern verantwortlich sei, entspricht<br />

nicht den Tatsachen:<br />

1. Eisenblau wird überhaupt nicht als Wandfarbe angeboten, da es keine genügend<br />

hohe Kalkechtheit besitzt (vgl. Abschnitt 5.6.1).<br />

2. Würde diese These stimmen, so wäre auffallend, daß die SS als einzige<br />

Räume in ihren KZs im Dritten Reich nur und ausschließlich die Blausäure-Entwesungskammern<br />

farbig anstrich, wo es zudem niemand bewundern<br />

konnte, und zwar seltsamerweise immer mit dem gleichen Blau: Auschwitz,<br />

Birkenau, Majdanek, Stutthof…. Alle anderen Räume wurden<br />

höchstens weiß gekalkt. Offenbar folgte die SS hier einer blauen Magie?<br />

3. Die Entwesungskammern selbst besitzen bereits einen Kalkanstrich. Wozu<br />

hätte man diesen noch mit einer blauen Farbe abdecken sollen, die zudem<br />

nicht kalkecht ist? Man hätte also warten müssen, bis Kalkfarbe und Putz<br />

oberflächlich abgebunden waren, bevor man die Wand hätte streichen<br />

können. Und selbst dann wäre keineswegs sicher gewesen, ob die Farbe<br />

sich nicht aufgrund chemischer Reaktionen fleckig verändert hätte.<br />

4. Ein Anstrich des Innenraumes würde weder das fleckige Auftreten der<br />

Blaufärbung an den Innenseiten der Außenmauern des Entwesungstrakts<br />

von BW 5a erklären,<br />

5. noch das Fehlen jeder Blaufärbung an dessen nachträglich eingebauten Innenwänden.<br />

Oder sollte die SS nur bstimmte Wände blau angemalt haben,<br />

und zwar nicht gleichmäßig mit Quast und Pinsel, sondern etwa durch Pinsel-<br />

und Farbbeutelwerfen?<br />

6. Bailers These wird durch die Tatsache widerlegt, daß keine der verfärbten<br />

Wände das Muster eines Pinsels oder Quasts aufweist und ebenso keine<br />

identifizierbare blaue Farbschicht, denn eine Wandfarbe besteht nicht nur<br />

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