22.08.2013 Aufrufe

German Handbook - WP206371 - Baker & McKenzie

German Handbook - WP206371 - Baker & McKenzie

German Handbook - WP206371 - Baker & McKenzie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zum einen übermittelt der mögliche Käufer zu Beginn der Transaktionsgespräche,<br />

häufig noch vor Unterzeichnung einer Absichtserklärung an den Verkäufer (letter<br />

of intent), eine umfassende Liste mit Informations- und Dokumentenanfragen.<br />

Dieses Verfahren bezeichnet man herkömmlicher Weise als „Due Diligence”.<br />

US-amerikanische Rechtsanwaltskanzleien verfügen häufig über eine Standardliste<br />

von Due Diligence-Anfragen. Diese werden üblicherweise durch spezifische, auf das<br />

Zielunternehmen gemünzte Anfragen ergänzt.<br />

Die Informationsanfrage bezieht sich auf sämtliche Aspekte des Zielunternehmens,<br />

einschließlich seiner rechtlichen Organisation und finanziellen Situation, der<br />

wesentlichen Verträge, dem Umweltzustand, den Arbeitnehmern, der Einhaltung<br />

der Regelungen über Versorgungsleistungen usw. Die Antworten werden<br />

üblicherweise nicht nur durch den Erwerber und dessen Rechtsanwälte, sondern<br />

auch seitens anderer Berater, insbesondere Investmentbänker und Wirtschaftsprüfer,<br />

begutachtet. Diese Berater können die Due Diligence-Anfrage ferner auch in für sie<br />

besonders wichtigen Punkten ergänzen.<br />

Zum zweiten wird die im Rahmen des Due Diligence-Verfahrens offen gelegte<br />

Information durch Gewährleistungen und Garantien im Kaufvertrag selbst ergänzt<br />

und bestätigt. Gewährleistungen und Garantien beinhalten Tatsachenerklärungen<br />

über das Zielunternehmen. Sämtliche Ausnahmen zu diesen Erklärungen müssen in<br />

separaten Anlagen zum Kaufvertrag offen gelegt werden. Bestimmte Zusicherungen<br />

und Garantien verlangen jedoch bestätigende Auskünfte. Die im Rahmen des<br />

Due Diligence-Verfahrens zur Verfügung gestellte Information wird somit zu<br />

einer vertraglichen Garantie und Verpflichtung seitens des Verkäufers, für die<br />

Schadensersatz zu leisten ist, wenn sie in irgendeiner Weise nicht zutrifft.<br />

IV. Urkunden<br />

Willkommen in Amerika<br />

Kapitel 4 – Unternehmenskäufe<br />

A. Letter of Intent<br />

Die Absichtserklärung (Letter of Intent) enthält die wesentlichen Punkte, hinsichtlich<br />

derer sich die Parteien vorläufig geeinigt haben. Sie dient der Identifikation der für<br />

die Parteien wichtigen Fragen. Die Nachteile des Letter of Intent liegen darin, dass er<br />

die Vorbereitung und Unterzeichnung des endgültigen Vertrages verzögert und im<br />

Fall von börsennotierten Gesellschaften vorzeitig eine Verpflichtung zur<br />

Veröffentlichung der beabsichtigten Transaktion auslöst.<br />

<strong>Baker</strong> & <strong>McKenzie</strong> 93

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!