German Handbook - WP206371 - Baker & McKenzie
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Willkommen in Amerika<br />
Kapitel 5 – Produkthaftungsrecht<br />
sorgfältig informieren. Manche Hersteller versenden Informationsschreiben per<br />
Einschreiben mit Rückschein oder sie veranlassen, dass ihr Vertriebspersonal den<br />
Kunden aktuelle Sicherheitsinformationen gegen Empfangsbestätigung aushändigt.<br />
Es sollte auch eine Verfahrensweise für den Fall festgelegt werden, dass die<br />
Verwender des Produkts vor später entdeckten Gefahren gewarnt werden müssen.<br />
Bevor Rückrufaktionen gestartet werden, sollten jedoch deren Folgen sorgfältig<br />
analysiert werden.<br />
D. Aufbewahrung von Unterlagen<br />
Den Parteien stehen im Falle eines Rechtsstreits in den Vereinigten Staaten weit<br />
reichende Mittel zur Sachverhaltsermittlung zur Verfügung. Gute klägerische Anwälte<br />
nutzen diese Mittel bei Produkthaftungsfällen in der Regel dazu, sich sämtliche<br />
Korrespondenz und Aufzeichnungen, die das Produkt betreffen, vorlegen zu lassen.<br />
Daher sollten die beim Hersteller für Sicherheits- und Qualitätsfragen Verantwortlichen<br />
ein Verzeichnis aller Testergebnisse, Beschwerden, Unfallmeldungen,<br />
Qualitätskontrollberichten sowie ein Register aller behördlichen und sonstigen<br />
Sicherheitsstandards führen. Insbesondere sollten Kundenbeschwerden unverzüglich<br />
an die technischen Abteilungen und die Produktionsabteilungen weitergeleitet werden,<br />
damit diese das Problem untersuchen können, bevor es zu einem Rechtsstreit kommt.<br />
Sobald eine Beschwerde oder eine Unfallmeldung eingeht, sind alle Qualitätskontrollund<br />
Testberichte, alle Rechnungen, Broschüren, technischen Hinweise,Warnungen<br />
und Sicherheitsmitteilungen und alle sonstigen das Produkt betreffenden Dokumente<br />
unverzüglich zusammen- und sicherzustellen.<br />
Die unterschiedlichen Abteilungen eines Unternehmens sollten die Warnungen,<br />
Etiketten und Produktanleitungen, die dem Kunden übergeben werden, miteinander<br />
abstimmen. Außerdem sollte ein Verfahren eingerichtet werden, nach dem die Kunden<br />
über technische und sicherheitsbezogene Verbesserungen durch den Hersteller oder<br />
Dritte auf dem Laufenden gehalten werden. Manche Hersteller, die in der Vergangenheit<br />
wegen Verletzung der Warnpflicht verklagt wurden, geben nun auf ihren Rechnungen<br />
an, dass dem Produkt Warnaufkleber, Sicherheitsbeschreibungen und -hinweise<br />
oder Ähnliches beigefügt wurden. Ein Stanzmaschinenhersteller fotografiert sogar<br />
jede Maschine einschließlich der beigefügten Sicherheitshinweise vor dem Versand.<br />
Denkbar ist es auch, sich von den Kunden nicht nur den Erhalt des Produkts, sondern<br />
auch den Erhalt der Sicherheitshinweise schriftlich bestätigen zu lassen. Sicherheitsund<br />
Warnhinweise, Etiketten,Werbung und Bedienungsanleitung sollten regelmäßig<br />
geprüft und, wenn nötig, aktualisiert werden.<br />
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<strong>Baker</strong> & <strong>McKenzie</strong>