German Handbook - WP206371 - Baker & McKenzie
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1. „Quit pro Quo” Sexual Harassment<br />
Dieser Tatbestand ist im rechtlichen Sinne erfüllt, wenn arbeitsrechtliche Entscheidungen<br />
in Bezug auf Einstellungen, Beförderungen, Umsetzungen oder Kündigungen von<br />
dem Vollzug sexueller Handlungen abhängig gemacht werden.Verlangt etwa ein<br />
Abteilungsleiter von einem Arbeitnehmer sexuelle Handlungen, die der Arbeitnehmer<br />
verweigert, und kündigt daraufhin der Abteilungsleiter dem Arbeitnehmer oder<br />
setzt er diesen wegen dessen Verweigerung zurück, werden die Gerichte die<br />
Schlussfolgerung ziehen, dass der Arbeitnehmer Opfer einer sexuellen Belästigung<br />
„Quit pro Quo” geworden ist.<br />
2. „Hostile Environment” Sexual Harassment<br />
Dieser Tatbestand der rechtswidrigen sexuellen Belästigung liegt vor, wenn ein<br />
Verhalten mit sexuellem Charakter eine einschüchternde, feindliche oder angreifende<br />
Arbeitsumgebung schafft. Ein solches Verhalten kann viele Formen annehmen, wie etwa<br />
Verbalbeleidigungen, Diskutieren sexueller Aktivitäten, Kommentieren körperlicher<br />
Eigenschaften des Arbeitnehmers oder seines äußeren Erscheinungsbildes, Äußern<br />
erniedrigender sexueller Begriffe, Gebrauch derber, vulgärer oder aggressiver<br />
Sprache,Vornahme ungehöriger sexueller Gesten oder Bewegungen, unnötiges<br />
Berühren oder jede Kombination bzw.Wiederholung dieser Verhaltensweisen.<br />
Bei der Entscheidung der Frage, ob das Verhalten eines Abteilungsleiters das<br />
Arbeitsumfeld des Arbeitnehmers im rechtlichen Sinne feindlich gemacht hat,<br />
ziehen die Gerichte eine Vielzahl von Faktoren in Betracht. Hierzu gehören:<br />
• Wie oft wurde das in Rede stehende Verhalten wiederholt;<br />
• War das Verhalten unvertretbar anzüglich oder heftig;<br />
Willkommen in Amerika<br />
Kapitel 6 – Arbeit und Beschäftigung<br />
• War das Verhalten körperlich bedrohend, erniedrigend oder nur eine isolierte<br />
Verbaläußerung;<br />
• Griff das Verhalten in unvertretbarer Weise in die Arbeitsleistung ein;<br />
• Eine isolierte sexuelle Bemerkung ist normalerweise unzureichend, um den<br />
Grad einer sexuellen Belästigung im Rechtssinne erreichen zu können.<br />
Gerichte entscheiden Prozesse, in denen der Vorwurf sexueller Belästigung erhoben<br />
wird, in Anerkennung des Umstandes, dass Männer und Frauen unterschiedliche<br />
Sensibilitätsgrade aufweisen. Daher wird das in Rede stehende Verhalten grundsätzlich<br />
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