Asklepios intern Nr. 29
Asklepios intern Nr. 29
Asklepios intern Nr. 29
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Prozent der Patienten ist eine zusätzliche<br />
Tricuspidalklappen-Rekonstruktion,<br />
VHF-Ablationsbehandlung oder koronare<br />
Bypassoperation Teil der dringend notwendigen<br />
Maßnahmen. Im Hanseatischen<br />
Herzzentrum lag der Anteil minimal-invasiv<br />
durchgeführter MK-Eingriffe<br />
in der zweiten Jahreshälfte 2005 zwar<br />
noch unter zehn Prozent, dieser wird<br />
jedoch in den kommenden Jahren voraussichtlich<br />
weiter ansteigen. Wir favorisieren<br />
das minimal-invasive »Port-Access-<br />
Verfahren« mit passagerer endovasculärer<br />
Okklusion der Aorta ascendens durch<br />
einen Endoclamp-Ballonkatheter. Im Gegensatz<br />
zu anderen, meist deutlich invasiveren<br />
Techniken, kann mithilfe dieser<br />
Methode auf das Einsetzen eines Rippen-/<br />
Knochenspreizers in der Regel verzichtet<br />
werden. Die Hautinzision hat beim<br />
schlanken Patienten nur noch eine Länge<br />
von 4 bis 5 cm und ist in der Hautfalte<br />
unter der rechten Brust gelegen, so dass<br />
die Narbe insbesondere bei Frauen später<br />
kaum mehr sichtbar ist. Drei 5 bis 7 mm<br />
lange Inzisionen zum Einführen des Videoskops,<br />
der so genannten Linksdrainage,<br />
und des Vorhofretraktors sowie eine 2 cm<br />
lange Inzision im Bereich der Leiste zum<br />
Anschluss der Herz-Lungen-Maschine<br />
(HLM) sind zusätzlich erforderlich. Nach<br />
videoskopischer Perikardiotomie erfolgen<br />
die Eröffnung des linken Vorhofs und<br />
eine sorgfältige Analyse des Klappenapparats.<br />
Anschließend werden die MK-<br />
Segelrekonstruktion und eine so genannten<br />
Ring-Annuloplastie, die Teil der Reparatur<br />
ist, durchgeführt. Die Kontrolle<br />
erfolgt nach HLM-Abgang mittels transösophagealer<br />
Echokardiographie. Postoperativ<br />
verbleiben die Patienten nach der<br />
Extubation zwei bis drei Tage an der zentralen<br />
Monitorüberwachung. Anschließend<br />
werden sie auf Stationsebene mobilisiert<br />
und nach ca. einer Woche zur weiteren<br />
Rehabilitation entlassen. Die perioperative<br />
30-Tage-Letalität der MK-Patienten<br />
des Hanseatischen Herzzentrums<br />
Medizin & Wissenschaft<br />
beträgt 2,4 Prozent (2001 bis 2006;<br />
Bundesdurchschnitt 2004: 7,8 Prozent),<br />
weitere Komplikationen (beispielsweise<br />
Wundinfektion, Herzinfarkt, Schlaganfall)<br />
liegen unter drei Prozent. Die überwiegende<br />
Zahl der Patienten ist schon<br />
kurz nach der Operation wieder gut<br />
belastbar und beschwerdefrei. Auch<br />
Patienten mit einem relevanten Vorhofseptumdefekt<br />
(ASD) können mittlerweile<br />
minimal-invasiv endoskopisch operiert<br />
werden.<br />
Kontakt<br />
OA Dr. Stephan Geidel<br />
Ltd. OA PD Dr. Michael Laß<br />
Chefarzt Prof. Dr. Jörg Ostermeyer<br />
Hanseatisches Herzzentrum<br />
Herzchirurgische Abteilung<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg<br />
Lohmühlenstraße 5, 20099 Hamburg<br />
Telefon (040) 18 18-85 41 50/41 51<br />
Telefax (040) 18 18-85 41 84<br />
E-Mail: Herzchirurgie@ak-stgeorg.lbk-hh.de<br />
ASKLEPIOS <strong>intern</strong> <strong>29</strong>/2006 13