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Asklepios intern Nr. 29

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»Psychisch kranke und straffällig<br />

gewordene Patienten gehören zu unserer<br />

Lebenswirklichkeit. Bei allen Diskussionen,<br />

die es um den Maßregelvollzug<br />

immer wieder gibt, führt an der gesellschaftlichen<br />

Verantwortung zur Besserung<br />

und Sicherung dieser Straftäter kein<br />

Weg vorbei.« Mit diesen Worten hat<br />

Sachsen-Anhalts Gesundheits- und Sozialministerin<br />

Dr. Gerlinde Kuppe die<br />

Außenstelle Lochow des Landeskrankenhauses<br />

für Forensische Psychiatrie Uchtspringe<br />

im Mai 2006 zur Nutzung übergeben.<br />

Schwieriges Grundstück – enger Kostenrahmen<br />

– alte Bausubstanz – Termindruck<br />

– Ängste der Bevölkerung:<br />

Als die Salus-Plan mit der Projektsteuerung<br />

für die Baumaßnahme Lochow<br />

beauftragt wurde, standen die beteiligten<br />

Akteure vor einer großen Herausforderung.<br />

Dank der verlässlichen Zusammenarbeit<br />

mit den Ministerien und Behörden,<br />

dem Architekturbüro Kirchner & Przyborowski,<br />

den Ingenieuren, Bauunternehmen<br />

und künftigen Nutzern wurde diese<br />

komplexe Aufgabe gemeistert.<br />

Durch Sanierungs-, Um- und Neubaumaßnahmen,<br />

die insgesamt rund acht<br />

Millionen Euro kosteten, hat sich der ehe-<br />

malige Bundeswehrstandort innerhalb<br />

von nur einem Jahr zu einer Klinik mit 80<br />

Plätzen und vielfältigen therapeutischen<br />

Möglichkeiten gewandelt. Damit wird die<br />

seit Jahren überbelegte Einrichtung Uchtspringe<br />

entlastet und das Spektrum der<br />

Behandlungsmethoden erweitert.<br />

Prominenter Besuch kam zur Eröffnungsveranstaltung.<br />

Repräsentanten der<br />

Landes- und Kommunalpolitik, Kooperationspartner,<br />

leitende Mitarbeiter aus<br />

Justiz-, Gesundheits- und Sozialbehörden,<br />

von Universitäten und aus der Hauptgeschäftsführung<br />

des Salus-Managementpartners<br />

<strong>Asklepios</strong>.<br />

Die für die Behandlung notwendige<br />

innere Offenheit der Einrichtung Lochow<br />

wird durch ihre äußere Geschlossenheit<br />

begrenzt. Moderne Technik und qualifiziertes<br />

Personal gewährleisten die Sicherheit.<br />

So wird dem berechtigten Schutzbedürfnis<br />

der Bevölkerung ebenso entsprochen<br />

wie den therapeutischen Erfordernissen.<br />

Landrat Lothar Finzelberg ermutigte<br />

die Bevölkerung, »Gräben, die im<br />

Verlauf der kontroversen Diskussionen<br />

ausgehoben wurden, gemeinsam wieder<br />

zu schließen«.<br />

Wie Chefarzt Dr. Joachim G. Witzel<br />

erklärte, wird der Standort Lochow als<br />

Abteilung des Landeskrankenhauses<br />

Patienten-Forum<br />

Auf dem knapp fünf Hektar großen Areal in Lochow wurde die alte Gebäudesubstanz saniert und umgebaut. In der früheren Soldatenunterkunft (links) befinden sich<br />

heute Patientenzimmer, Gemeinschafts- und Diensträume, die Küche und ein Speisesaal. Das zweite Hauptgebäude (Mitte) steht jetzt für die Arbeits- und Sporttherapie<br />

zur Verfügung. Im Neubau (rechts) liegt der schleusengesicherte Ein- und Ausgangsbereich sowie die Objektüberwachung.<br />

Psychisch kranke und straffällig gewordene<br />

Patienten gehören zum Leben<br />

Außenstelle Lochow des Landeskrankenhauses Uchtspringe übergeben<br />

Uchtspringe geführt. Das medizinischtherapeutische<br />

Profil sei auf den Behandlungs-<br />

und Sicherungsbedarf von Patienten<br />

ausgerichtet, bei denen Lockerungen<br />

und eine Resozialisierung noch nicht<br />

absehbar sind: »Das neue Umfeld soll<br />

dazu beitragen, sie durch praxisbezogene<br />

Arbeitstherapie und das Training alltagspraktischer<br />

Fähigkeiten in eine Phase zu<br />

leiten, in der die Behandlung wieder bessere<br />

Fortschritte zeigt. Die Grundzüge des<br />

neuen therapeutischen Konzepts beziehen<br />

sich auf die gezielte Förderung von<br />

Selbstständigkeit und Übernahme sozialer<br />

Verantwortung durch den einzelnen<br />

Patienten.« Dies stelle eine sinnvolle<br />

Erweiterung des Spektrums der Behandlungsmethoden<br />

dar. »Sobald eine Erprobung<br />

durch Lockerungen in den verschiedenen<br />

Stufen möglich ist, werden die<br />

Patienten nach Uchtspringe zurückkehren,<br />

weil nur dort eine entsprechend spezialisierte<br />

Struktur einschließlich des offenen<br />

Maßregelvollzugs vorhanden ist.« Die<br />

Großzügigkeit des Areals in Lochow mit<br />

seinem dörflichen Charakter sei für dieses<br />

neue Abteilungskonzept des Landeskrankenhauses<br />

Uchtspringe optimal<br />

geeignet, hob Dr. Witzel hervor.<br />

ASKLEPIOS <strong>intern</strong><br />

Franka Petzke<br />

<strong>29</strong>/2006<br />

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