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Asklepios intern Nr. 29

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Nachdem Pilotstudien in ausgewähl-<br />

ten Regionen der alten Bundesländer (Wies-<br />

baden, Bremen, Emsland, Unterfranken)<br />

erfolgreich verlaufen sind, wird Mecklenburg-Vorpommern<br />

in diesem Jahr als<br />

eines der ersten Bundesländer ein flächendeckendesMammographie–Screening<br />

anbieten. Innerhalb von Mecklenburg-Vorpommern<br />

hat die Screening-Einheit<br />

Greifswald mit den diagnostizierenden<br />

Standorten Demmin und Pasewalk<br />

eine Vorreiterrolle übernommen.<br />

Mit dem Beschluss des Deutschen<br />

Bundestages von 2002, das<br />

Mamma-Screening als kostenlose<br />

Vorsorgeuntersuchung zur Brustkrebsfrüherkennung<br />

einzuführen, wurden bundesweit<br />

Voraussetzungen geschaffen, ent-<br />

sprechend den Erfahrungen<br />

anderer europäischer Länder und<br />

den USA, Brustkrebs frühzeitiger<br />

zu diagnostizieren und damit die<br />

Sterblichkeit zu senken.<br />

Die Umsetzung der<br />

gesetzlichen Vorgaben,<br />

insbesondere der Qualitätsstandards,<br />

stellt<br />

für ein Flächenland wie<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

eine besondere<br />

Herausforderung da:<br />

1. Doppelbefundung durch<br />

zwei mammographisch gleichermaßen<br />

erfahrene Radiologen.<br />

2. Hinzuziehen eines dritten Radiologen,<br />

des programmverantwortlichen<br />

Arztes, in wöchentlich durchzuführenden<br />

Konsensuskonferenzen.<br />

3. Die leitliniengerechte Durchführung<br />

und Dokumentation der Abklärungsdiagnostik.<br />

4. Die prä- und postoperativen Fallkonferenzen<br />

mit Beteiligung der Radiologen,<br />

operierenden Chirurgen und<br />

Gynäkologen, des Pathologen und<br />

des weiterbehandelnden Onkologen,<br />

die jeweils besonders geschult und<br />

geprüft worden sind.<br />

5. Die Validierung der einzelnen diagnostischen<br />

und therapeutischen<br />

Schritte.<br />

Am 22.6.2006 haben das Röntgeninstitut<br />

an der <strong>Asklepios</strong> Klinik in Pasewalk<br />

Patienten-Forum<br />

Startschuss zum<br />

Mamma-Screening<br />

in Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Klinik Pasewalk, Uni Greifswald und Röntgen-<br />

praxis kooperieren<br />

und die Röntgenpraxis von Dr. Kairies in<br />

Demmin mit dem Mammographie-Screening<br />

unter Leitung der programmverantwortlichen<br />

Ärztin Dr. Annette Schimming<br />

von der Universitätsklinik Greifswald<br />

begonnen.<br />

Im Vorfeld mussten dazu umfangreiche<br />

technische, organisatorische und personelle<br />

Vorgaben umgesetzt werden und<br />

ausgewähltes Personal in besonderer<br />

Weise geschult und trainiert werden. Die<br />

Bewältigung der großen Datenmengen<br />

und deren Weiterleitung per Datenkompression<br />

(eine Mammographie enthält<br />

vier Aufnahmen, dies entspricht 200 MB)<br />

wird durch eine spezielle Software der<br />

Firma Image Diagnost realisiert.<br />

Es ist der unermüdlichen Überzeugungsarbeit<br />

fachkundiger Ärzte sowie der<br />

Weitsicht einzelner Sachverständiger in<br />

den politischen Gremien sowie dem festen<br />

Willen zur erfolgreichen Kooperation<br />

aller Beteiligten, insbesondere der KV<br />

Mecklenburg-Vorpommern, der Krankenkassen,<br />

dem Sozialministerium, den diagnostischen<br />

Einheiten und deren Trägern,<br />

zu danken, dass in einem Flächenland<br />

wie Mecklenburg-Vorpommern ein wohnortnahes<br />

dezentrales Mammographie–<br />

Screening nach europäischen Standards<br />

auf digitaler Basis aufgebaut werden<br />

konnte und derzeit erfolgreich mit guter<br />

Akzeptanz der anspruchsberechtigten<br />

Frauen arbeitet.<br />

Dr. Eberhard Hoffmann<br />

Hans-Joachim Schröder<br />

ASKLEPIOS <strong>intern</strong><br />

<strong>29</strong>/2006<br />

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