Brücken bauen – Junge Suchtkranke und Selbsthilfe - Kreuzbund
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<strong>Brücken</strong> <strong>bauen</strong><br />
III. DIE ERGEBNISSE<br />
5. Wie müssten <strong>Selbsthilfe</strong>angebote aussehen,<br />
die junge <strong>Suchtkranke</strong> <strong>und</strong> Suchtgefährdete<br />
erreichen können?<br />
Um maßgeschneiderte Angebote für junge<br />
<strong>Suchtkranke</strong> zu entwickeln, ist es unerlässlich,<br />
ihre Wünsche <strong>und</strong> Erwartungen<br />
zu erfragen <strong>und</strong> ihre Lebensumstände, ihr<br />
Denken <strong>und</strong> Fühlen zu verstehen. Einige<br />
theoretische Überlegungen sind bereits angeklungen,<br />
weitere Aspekte werden im Fol-<br />
5.1 Bisherige Ansätze<br />
In den letzten Jahren konnten erste Angebote<br />
für junge <strong>Suchtkranke</strong> in der Nachsorge<br />
etabliert werden, die von der Zielgruppe<br />
auch gut angenommen wurden. Es zeichnet<br />
sich dabei ab, dass die meisten Angebote<br />
erlebnis- <strong>und</strong> freizeitorientiert ausgerichtet<br />
sind (vgl. Bornhäuser, 2001).<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sind zwei Konzepte zu unterscheiden,<br />
nämlich abstinenzorientierte <strong>und</strong><br />
akzeptanzorientierte <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen:<br />
Die abstinenzorientierten Gruppen zielen<br />
darauf ab, die jungen Menschen zu befähigen,<br />
ihr Leben vollständig suchtmittelfrei zu<br />
gestalten. Daher werden in diesen <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />
unter anderem Strategien zur<br />
Bewältigung des Alltags nach einer Therapie<br />
vermittelt. In einer Dokumentation aus<br />
dem Jahr 2000 berichtet Fredersdorf (2002)<br />
genden ausgeführt. Außerdem ist natürlich<br />
die Sichtweise der jungen Leute selbst von<br />
Interesse. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurden verschiedene<br />
Umfragen durchgeführt, unter<br />
anderem die in Abschnitt 4.2.1 beschriebene<br />
Erhebung im Rahmen des Projekts.<br />
über b<strong>und</strong>esweit 220 abstinenzorientierte<br />
„Initiativen der ambulanten Drogenselbsthilfe“<br />
(z. B. Narcotics Anonymous, freie Vereine,<br />
Gruppen unter dem Dach der Caritas,<br />
des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes <strong>und</strong><br />
der Arbeiterwohlfahrt) sowie 46 akzeptanzorientierte<br />
Junkiebünde <strong>und</strong> JES-Gruppen<br />
(Junkies, Ex-User, Substituierte). Das Durchschnittsalter<br />
der Gruppenbesucher liegt<br />
hier zwischen 32 <strong>und</strong> 35 Jahren (Holz & Leune,<br />
2000).<br />
Weitere Angebote <strong>und</strong> Versuche, junge<br />
<strong>Suchtkranke</strong> zu erreichen, stellen beispielsweise<br />
die DHS-Kampagne „Mit uns kommst<br />
Du klar“ sowie die 1995 gegründete „B<strong>und</strong>esweite<br />
Koordinationsstelle für junge<br />
<strong>Suchtkranke</strong>“ der Caritas dar.