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Brücken bauen – Junge Suchtkranke und Selbsthilfe - Kreuzbund

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Aufgabe im Gespräch zielgerichtet, konzentriert<br />

<strong>und</strong> effizient zu behandeln. Unter<br />

solchen Bedingungen ist der Umgang der<br />

Gruppenmitglieder untereinander für alle<br />

befriedigend. Zudem lässt sich das gelernte<br />

Gesprächs- <strong>und</strong> Diskussionsverhalten auf<br />

die alltägliche Praxis gut übertragen.<br />

Voraussetzungen für die Moderation<br />

von Gruppengesprächen<br />

Zunächst muss es eine Person <strong>–</strong> oder auch<br />

mehrere im Wechsel <strong>–</strong> geben, die die Moderationsrolle<br />

bewusst <strong>und</strong> aktiv gestaltend<br />

übernimmt. Darüber hinaus muss sich die<br />

Gruppe für dieses Vorgehen <strong>und</strong> für die Person<br />

des Moderators entschieden haben.<br />

Ein Moderator muss über große Selbstkontrolle<br />

verfügen, was beinhaltet, dass er sowohl<br />

inhaltlich unparteilich als auch personenbezogen<br />

neutral ist. Damit ist gemeint,<br />

dass sich ein Moderator inhaltlich eher zurückhält<br />

<strong>und</strong> mehr die anderen Gruppenmitglieder<br />

ermuntert, sich zu dem jeweiligen<br />

Thema zu äußern. Außerdem muss<br />

der Moderator bemüht sein, sich nicht auf<br />

die Seite einzelner Gruppenmitglieder zu<br />

schlagen.<br />

Vorteile von Moderation<br />

(1) Verantwortlichkeit, Wissen <strong>und</strong> Kreativität<br />

möglichst aller Gruppenmitglieder<br />

werden bei den Treffen genutzt. Allen<br />

Mitgliedern wird die aktive Teilnahme am<br />

Arbeitsprozess ermöglicht. So wird das<br />

Ziel, Hilfe zur <strong>Selbsthilfe</strong> zu leisten, auch<br />

in der Arbeitsweise angestrebt, gelernt<br />

<strong>und</strong> umgesetzt.<br />

(2) Durch einen moderierten Gruppenprozess<br />

entsteht ein hierarchiefreies Klima.<br />

Die Gruppenmitglieder arbeiten gern<br />

mit, <strong>und</strong> die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

alle am Ende zufrieden sind, steigt.<br />

(3) Konflikte <strong>und</strong> Störungen können sofort<br />

versachlicht <strong>und</strong> bearbeitet werden. Mit<br />

diesem Vorgehen nähert sich eine Gruppe<br />

dem ursprünglichen Prinzip, wodurch<br />

gerade in der Wahl des Gruppengesprächs<br />

als „Methode“ ein wesentlicher<br />

Aspekt der „heilenden Wirkung“ des<br />

Austausches unter Gleichbetroffenen<br />

erreicht werden kann.<br />

(4) Die Ergebnisse bzw. Erkenntnisse einer<br />

so moderierten Sitzung finden bei den<br />

Gruppenmitgliedern eine hohe Annahme.<br />

Dadurch steigen die Chancen, die<br />

Erkenntnisse später auch in den eigenen<br />

Alltag umsetzen zu können.<br />

Für <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen kann dies bedeuten:<br />

Das aktuelle Thema/Problem wird so<br />

behandelt, dass die Gruppe Lösungsideen<br />

entwickelt, diese als Erfahrung anbietet<br />

<strong>und</strong> den aktuell Hilfesuchenden die Freiheit<br />

lässt, den eigenen Weg der Lösung oder<br />

Bewältigung des Problems auszuwählen.<br />

Machen Menschen die Erfahrung, dass sie<br />

selbst die Schritte zur Lösung bestimmter<br />

Fragestellungen erarbeitet <strong>und</strong> erprobt haben,<br />

dann steigert dies erheblich das eigene<br />

Selbstwertgefühl. Dadurch entwickeln<br />

Menschen nach <strong>und</strong> nach Mut <strong>und</strong> Kraft,<br />

um die nächsten Schritte selbst in die Hand<br />

zu nehmen: Das Prinzip oder Ziel der <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen,<br />

Hilfe zur <strong>Selbsthilfe</strong> zu leisten,<br />

wird hier also kontinuierlich verfolgt.<br />

Phasen der Gruppenentwicklung<br />

Eine <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe ist permanent in Bewegung.<br />

Dabei wechseln sich verschiedene<br />

Phasen ab, es gibt Höhen <strong>und</strong> Tiefen, Fortschritte<br />

<strong>und</strong> Rückschritte, mal mehr <strong>und</strong><br />

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<strong>Brücken</strong> <strong>bauen</strong>

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