23.09.2013 Aufrufe

Brücken bauen – Junge Suchtkranke und Selbsthilfe - Kreuzbund

Brücken bauen – Junge Suchtkranke und Selbsthilfe - Kreuzbund

Brücken bauen – Junge Suchtkranke und Selbsthilfe - Kreuzbund

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Geleitwort<br />

Die Suchtselbsthilfe leistet einen wichtigen<br />

Beitrag in unserer Gesellschaft. <strong>Suchtkranke</strong><br />

<strong>und</strong> suchtgefährdete Menschen werden<br />

unterstützt <strong>und</strong> ermutigt von ebenfalls<br />

Betroffenen, die den Weg aus der Sucht bereits<br />

geschafft haben. In der Gemeinschaft<br />

Gleichgesinnter fällt es dem <strong>Suchtkranke</strong>n<br />

leichter, neue Wege zu beschreiten <strong>und</strong><br />

das eigene Leben ohne Drogen wieder in<br />

die Hand zu nehmen. Die ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter in der<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>arbeit zeichnet dabei ein großes<br />

persönliches Engagement aus.<br />

Dennoch finden gerade jüngere suchtkranke<br />

<strong>und</strong> suchtgefährdete Menschen bislang<br />

nur selten den Weg in bestehende <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen.<br />

Das liegt möglicherweise<br />

daran, dass bei den Jüngeren der Eindruck<br />

vorherrscht, dort würden „nur alte Leute<br />

pausenlos über ihre Probleme reden“.<br />

Die älteren <strong>und</strong> etablierten Mitglieder von<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppen wiederum haben Vorbehalte<br />

gegen eine Teilnahme von „jungen<br />

Wilden“.<br />

Mit dem Projekt „<strong>Brücken</strong> Bauen <strong>–</strong> <strong>Junge</strong><br />

<strong>Suchtkranke</strong> <strong>und</strong> <strong>Selbsthilfe</strong>“ haben sich die<br />

fünf großen Verbände der Suchtselbsthilfe<br />

deshalb vorgenommen, diese gegenseitig<br />

bestehenden Hürden zu überwinden. Eine<br />

herausfordernde Aufgabe, die zu bearbeiten<br />

ich für sehr wichtig halte. Im 2003 von<br />

der B<strong>und</strong>esregierung verabschiedeten Aktionsplan<br />

Drogen <strong>und</strong> Sucht heisst es: „Ziel<br />

ist es, <strong>Suchtkranke</strong>n die vorhandenen Behandlungsmaßnahmen<br />

so frühzeitig <strong>und</strong><br />

umfassend wie möglich zur Verfügung zu<br />

stellen.“<br />

Das Projekt beschäftigte sich mit genau<br />

dieser Herausforderung. Wie können junge<br />

suchtkranke <strong>und</strong> suchtgefährdete Menschen<br />

früher als bisher <strong>und</strong> zielgruppen-<br />

spezifisch erreicht werden? Wie kann es<br />

gelingen, dass auch sie von den guten Erfolgen<br />

der <strong>Selbsthilfe</strong> profitieren?<br />

Die fünf Verbände haben beispielhaft diese<br />

Aufgabe in Angriff genommen. Getreu dem<br />

Motto „Gemeinsam sind wir stark!“ überbrückten<br />

sie dazu die eigenen Verbandsgrenzen<br />

<strong>und</strong> schlossen sich zusammen. Um<br />

gemeinsam <strong>Brücken</strong> zu jungen <strong>Suchtkranke</strong>n<br />

zu finden, müssen nämlich nicht nur<br />

Altersunterschiede überw<strong>und</strong>en werden,<br />

sondern auch erhebliche Unterschiede im<br />

Lebensgefühl <strong>und</strong> zwischen Lebenswelten.<br />

Hier war <strong>und</strong> ist viel Kreativität erforderlich.<br />

Es ist mir eine große Freude, dass nun die<br />

Ergebnisse des Projekts vorliegen. In vielen<br />

Diskussionen <strong>und</strong> Workshops, in Gesprächen<br />

mit jungen Menschen, im Rahmen<br />

von Aktionstagen <strong>und</strong> Modellangeboten<br />

haben die Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

des Projekts ganze Arbeit geleistet. Deutlich<br />

wird, dass die historisch gewachsenen<br />

unterschiedlichen Arbeitsweisen <strong>und</strong> Perspektiven<br />

der fünf Verbände für das Ziel des<br />

gemeinsamen <strong>Brücken</strong>baus fruchtbare Synergien<br />

boten. Entstanden sind praxisnahe,<br />

alltagstaugliche Ideen <strong>und</strong> Handlungskonzepte<br />

zum Aufbau von <strong>Selbsthilfe</strong>angeboten<br />

für junge suchtkranke <strong>und</strong> suchtgefährdete<br />

Menschen.<br />

Allen Beteiligten danke ich für ihre Arbeit<br />

<strong>und</strong> wünsche ihnen <strong>und</strong> allen an der Arbeit<br />

mit jungen <strong>Suchtkranke</strong>n Interessierten viel<br />

Freude, Mut <strong>und</strong> Ausdauer bei der Umsetzung<br />

der Impulse in konkrete Angebote.<br />

Berlin, im September 2006<br />

Sabine Bätzing<br />

Drogenbeauftragte der B<strong>und</strong>esregierung<br />

Sabine Bätzing<br />

Drogenbeauftragte<br />

der B<strong>und</strong>esregierung,<br />

Mitglied des Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estages<br />

3<br />

<strong>Brücken</strong> <strong>bauen</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!