Brücken bauen – Junge Suchtkranke und Selbsthilfe - Kreuzbund
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<strong>Brücken</strong> <strong>bauen</strong><br />
de bei Personen, die kleine Kinder haben,<br />
ist dieses bei allen weiteren Planungen zu<br />
berücksichtigen (z. B. Auswahl der Termine,<br />
Auswahl von Ausflugszielen, Anbieten von<br />
Kinderbetreuung).<br />
Schließlich kann man v. a. im Bereich der<br />
ergänzenden Sport- <strong>und</strong> Freizeitangebote<br />
natürlich noch Menschen mit speziellen<br />
7.1.4 Ablauf <strong>und</strong> Arbeitsformen<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Suchtkranke</strong> möchten bei den Gruppenbesuchen<br />
etwas erleben. Damit wird die<br />
bislang in <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen überwiegend<br />
eingesetzte Arbeitsform des reinen Gruppengesprächs<br />
bei den jungen Menschen<br />
auf wenig Gegenliebe stoßen. Andererseits<br />
können Beziehungen zueinander <strong>und</strong> kann<br />
eine Vertrauensbasis nur dann geschaffen<br />
werden, wenn die Beteiligten miteinander<br />
ins Gespräch kommen <strong>und</strong> sich über ihre<br />
Gedanken <strong>und</strong> Gefühle austauschen.<br />
Gesprächsorientiert oder erlebnisorientiert?<br />
Die Kunst besteht also darin, solche Arbeitsformen<br />
<strong>und</strong> Methoden zu finden, die einerseits<br />
eine offene, befreiende Atmosphäre<br />
schaffen, so dass vertrauensvolle Gespräche<br />
geführt werden können, andererseits aber<br />
so abwechslungsreich sind, dass sie auf das<br />
Interesse der jungen Leute stoßen, ohne<br />
„albern“ oder „aufgesetzt“ zu wirken. Hier<br />
ist auf das Fingerspitzengefühl der Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> ihre Intuition zu vertrauen.<br />
Ein Angebot, das als primär gesprächsorientiert<br />
definiert wird, kann beispielsweise mit<br />
ausgewählten, kreativen Methoden <strong>und</strong> eingestreuten<br />
Aktionen belebt werden. In einer<br />
Gruppe, die das gemeinsame Erlebnis <strong>und</strong><br />
Hobbies ansprechen wollen. Hier sind der<br />
Phantasie keine Grenzen gesetzt. Je nach<br />
regionalen Möglichkeiten <strong>und</strong> persönlichen<br />
Vorlieben z. B.: Motorradfahrergruppe,<br />
Breakdancegruppe, Anglertreff, Lauftreff,<br />
Skatergruppe, Skattreff, Klettergruppe,<br />
(Beach-)volleyballgruppe, usw.<br />
Freizeitaktivitäten in den Vordergr<strong>und</strong> stellt,<br />
wird es hingegen die Aufgabe der Initiatoren<br />
sein, Freiräume für Gespräche zu schaffen.<br />
Beispielsweise kann man im Anschluss an<br />
eine Sportaktivität den Abend noch gemütlich<br />
gemeinsam ausklingen lassen. Oder bei<br />
Ausflügen können die Mitarbeiter gezielt<br />
das Gespräch mit Einzelnen suchen oder<br />
sich in der Gruppe selbst so „positionieren“,<br />
dass sie gut ansprechbar sind.<br />
Gruppenleitung: Ja oder nein?<br />
Es ist nicht möglich, pauschal zu urteilen,<br />
ob <strong>und</strong> inwieweit eine Gruppe einer Leitung<br />
bedarf oder nicht. Sicherlich werden<br />
es häufig haupt- oder ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
sein, die ein neues Angebot starten.<br />
Je nachdem, wie kontinuierlich dieselben<br />
Personen die Gruppe besuchen, bildet sich<br />
möglicherweise bald ein Kern engagierter<br />
Teilnehmer heraus, die nach <strong>und</strong> nach<br />
die anfallenden Aufgaben übernehmen.<br />
Hier ist es wichtig, dass die Initiatoren ein<br />
gutes Auge dafür haben, wer welche Verantwortungen<br />
übernehmen möchte <strong>und</strong><br />
auch stabil genug ist, es zu tun, ohne sich<br />
zu überfordern. Voraussetzung für die zunehmende<br />
Autonomie ist, dass die Leitung