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Brücken bauen – Junge Suchtkranke und Selbsthilfe - Kreuzbund

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Begriffsklärungen: Motivation, Motiv,<br />

Anreiz<br />

Die Begriffe sind in der Motivationspsychologie<br />

(einer Teildisziplin der Psychologie)<br />

definiert worden. Motivation ist darin die<br />

treibende Kraft, die uns in Bewegung setzt<br />

<strong>und</strong> zu zielgerichtetem Handeln bewegt.<br />

Bei der Entstehung von Motivation spielen<br />

Motive (Beweggründe) eine zentrale Rolle.<br />

Unter Motiven verstehen wir Bedürfnisse,<br />

Werte, Vorstellungen, Gewohnheiten, Interessen.<br />

Es wird dabei unterschieden, ob<br />

diese angeboren sind (z. B. Bedürfnisse wie<br />

Hunger, Durst, Schlaf) oder im Laufe des Lebens<br />

durch eigene Erfahrungen, Erziehung<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft erlernt worden sind. Anreize<br />

sind schließlich dafür verantwortlich,<br />

dass ein bestimmtes Motiv aus der Vielzahl<br />

der im menschlichen Gehirn abgespeicherten<br />

Motive, überhaupt aktiviert wird. Der<br />

Mensch nimmt solche Anreize in seiner<br />

Umwelt wahr, sie werden also individuell<br />

erlebt. Stoßen diese äußerlich wahrgenommenen<br />

Anreize dann auf das dazu passende<br />

Motiv, wird dieses aktiviert. Damit Motivation<br />

als treibende Kraft in Bewegung gesetzt<br />

werden kann, bedarf es also einer Reihe von<br />

Prozessen, die durch innere (personenspezifische)<br />

<strong>und</strong> äußere (situative) Faktoren zum<br />

Laufen gebracht werden.<br />

Die Bedürfnispyramide nach Maslow (1971)<br />

Maslow, ein Vertreter der humanistischen<br />

Motivationspsychologie, fasst in seinem allgemeinverständlichen<br />

Modell die vielfältigen<br />

existierenden Motive zu Motivgruppen<br />

zusammen, die er in Form einer Pyramide<br />

in eine Hierarchie bringt. Von unten nach<br />

oben unterscheidet er<br />

(1) physiologische Bedürfnisse,<br />

(2) Sicherheitsbedürfnisse,<br />

(3) Zugehörigkeitsbedürfnisse,<br />

(4) Anerkennungsbedürfnisse <strong>und</strong><br />

(5) das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.<br />

Die Stufen (1) <strong>und</strong> (2) werden als materielle<br />

oder Existenzbedürfnisse zusammengefasst,<br />

die weiteren drei Stufen als psychologische<br />

Bedürfnisse bezeichnet. Nach<br />

Maslows Auffassung muss erst eine Bedürfnisgruppe<br />

vollständig befriedigt sein, bevor<br />

die nächst höher stehende Gruppe aktiviert<br />

werden kann 3 .<br />

Im Rahmen dieser Aufteilung unterscheidet<br />

Maslow weiterhin zwischen Mangel- <strong>und</strong><br />

Wachstumsbedürfnissen.<br />

Sind die Mangelbedürfnisse befriedigt, verlieren<br />

sie an Motivationskraft <strong>und</strong> werden<br />

erst wieder aktiv, wenn der empf<strong>und</strong>ene<br />

Mangel von neuem entsteht. Für die Wachstumsbedürfnisse<br />

gilt, dass erst Erfolge bei<br />

der Befriedigung das Bedürfnis in seiner<br />

Stärke wachsen lassen.<br />

Das Bedürfnis-Befriedigungs-Modell<br />

Von Bedürfnisbefriedigung spricht man,<br />

wenn durch Handlungen eine durch ein Bedürfnis<br />

hervorgerufene Spannung gelöst<br />

wird. Im Modell wird davon ausgegangen,<br />

dass sich dieser Prozess in fünf aufeinander<br />

folgenden Schritten vollzieht:<br />

(1) Ein Bedürfnis entsteht;<br />

(2) durch die Entstehung des Bedürfnisses<br />

baut sich eine Bedürfnisspannung auf;<br />

(3) es werden Energien freigesetzt, <strong>und</strong><br />

3 Die Auffassung Maslows<br />

ist später dahin<br />

gehend korrigiert<br />

worden, dass nicht<br />

immer erst ein niedrigeres<br />

Bedürfnis befriedigt<br />

werden muss,<br />

bevor ein höherwertiges<br />

Bedürfnis zum<br />

Tragen kommen<br />

kann. Außerdem sind<br />

bis auf die physiologischenGr<strong>und</strong>bedürfnisse<br />

die Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> Werte durch die<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> die<br />

Persönlichkeitsstruktur<br />

des Einzelnen<br />

geprägt.<br />

33<br />

<strong>Brücken</strong> <strong>bauen</strong>

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