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Brücken bauen – Junge Suchtkranke und Selbsthilfe - Kreuzbund

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36<br />

<strong>Brücken</strong> <strong>bauen</strong><br />

berg, bei dem das Gefährliche zum großen<br />

Teil unterhalb der Wasseroberfläche liegt,<br />

läuft man auch bei zwischenmenschlichen<br />

Kontakten dann „auf Gr<strong>und</strong>“, wenn man<br />

sich nur auf den sichtbaren Teil (die Sachebene)<br />

konzentriert <strong>und</strong> die Beziehungsebene<br />

vernachlässigt.<br />

Je besser die Beziehung zwischen dem Sender<br />

<strong>und</strong> Empfänger ist <strong>und</strong> je besser das<br />

„Empfangsgerät“ auf den Kommunikationspartner<br />

eingestellt ist, desto klarer <strong>und</strong> unmissverständlicher<br />

wird die Botschaft beim<br />

Empfänger ankommen. Dies wird noch da-<br />

Baustein E - Gr<strong>und</strong>lagen der Motivierenden Gesprächsführung<br />

Lerninhalte:<br />

durch begünstigt, dass der Empfänger eine<br />

Botschaft erhält, dessen Inhalt er auch gerne<br />

empfangen möchte. Deshalb sagen wir<br />

im Volksm<strong>und</strong> manchmal: „Was er nicht hören<br />

will, das hört er auch nicht“. Wir glauben<br />

meist, dass diese Weise des ausgewählten<br />

Wahrnehmens stets bewusst gewählt <strong>und</strong><br />

gewollt ist. Das stimmt so nicht. Ähnlich ist<br />

es in der Kommunikation: Wir hören <strong>und</strong><br />

verstehen den Inhalt einer Nachricht besser,<br />

wenn wir diese Information auch genau<br />

so hören wollen oder gar begrüßen!<br />

Sechs Stadien der Veränderung (nach Prochaska & DiClemente, 1982): (1) Absichtslosigkeit,<br />

(2) Absichtsbildung, (3) Vorbereitung, (4) Handlungsstadium, (5) Aufrechterhaltung,<br />

(6) Rückfall; jeweils förderliches Verhalten im Umgang mit jungen <strong>Suchtkranke</strong>n in den<br />

einzelnen Stadien<br />

Prinzipien motivierender Gesprächsführung: Empathie ausdrücken; Diskrepanzen entwickeln;<br />

Beweisführungen vermeiden; Selbstwirksamkeit fördern; Umgang mit Widerstand<br />

Lernziele:<br />

Die ehrenamtlichen Projektmitarbeiter erhalten ein klares Verständnis davon, wie junge<br />

Menschen in ihrer Ambivalenz gefangen sein können. Dabei erfahren sie auch, wie sie<br />

die Motivation zur Veränderung verstärken können. Durch die Reflexion der eigenen Betroffenheit<br />

im Bezug auf Veränderungsbereitschaft werden sie einen erheblichen Teil an<br />

Selbsterkenntnis gewinnen, die für die Arbeit im Projekt einen großen Nutzen darstellt.<br />

Die Teilnehmer lernen eine neue Sichtweise von „Widerstand“ kennen, erarbeiten Möglichkeiten,<br />

mit Widerstand in diesem Sinne umzugehen.<br />

Eine zentrale Aufgabe in der Arbeit mit<br />

suchtkranken Menschen <strong>und</strong> deren Angehörigen<br />

ist es, eine Form der Gesprächsführung<br />

zu finden, die Menschen ermutigt,<br />

Hilfen in Anspruch zu nehmen, sich Schritt<br />

für Schritt ihrer Situation zu stellen <strong>und</strong> ihr<br />

Leben (wieder) in die Hand zu nehmen. Es<br />

geht also oft darum, Ratsuchende zu motivieren,<br />

bestimmte Schritte zur Verhaltensänderung<br />

zu tun.

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