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mailing.150_Jubiläumsausgabe - Gruner AG

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Eine Zonenordnung für die dritte Dimension<br />

Mit den heutigen Gesetzen und Richtlinien für die<br />

bebaute Umwelt soll der fortschreitenden Zersiedelung<br />

Einhalt geboten werden. Dabei werden jedoch zu viele<br />

Kompromisse eingegangen. Es muss ein Paradigmenwechsel<br />

stattfinden.<br />

In der Bauzonenordnung wird nur die Nutzung der<br />

bebaubaren Fläche vorgeschrieben. Die Höhe ist alleine<br />

durch die Anzahl Geschosse begrenzt. Die Nutzung<br />

bleibt über das gesamte Bauwerk dieselbe. Gerade in<br />

der Begrenzung der Höhe besteht der Widerspruch zum<br />

verdichtenden Bauen. Nicht die Höhe sollte reguliert<br />

werden, sondern die Nutzung in den verschiedenen<br />

Ebenen. Der Lebensraum wird nicht nur in der Ebene<br />

erschlossen, sondern auch in der Höhe bzw. Tiefe.<br />

Es soll eine Zonenordnung entwickelt werden, die vom<br />

Untergeschoss bis zu den obersten Geschossen deren<br />

Nutzung beschreibt.<br />

Der umgebaute Lebensraum<br />

auf verschiedenen Ebenen<br />

Die bestehende öffentliche Verkehrsinfrastruktur wird<br />

in das neue Städtekonzept eingegliedert und ermöglicht<br />

die Erschliessung über mittlere und längere Distanzen.<br />

Zugunsten von mehr Freiflächen zwischen den<br />

Gebäuden wird der Individual- und der Zulieferverkehr<br />

in den Untergrund verschoben. Die bestehenden Tiefgaragen<br />

werden über Verbindungstunnels miteinander<br />

verknüpft. Über unterirdische Ringstrassen mit vereinzelten<br />

Einfallachsen wird ein schnelles und über die<br />

gesamte Untergrundebene erreichbares Netz erschaffen.<br />

Road-Pricing und platzsparende, vollautomatische<br />

Parkhäuser an den Einfahrtsachsen sollen einerseits<br />

Anreize zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs schaffen<br />

und andererseits die dafür erstellte und zu unterhaltende<br />

Infrastruktur finanzieren.<br />

Eine dritte Verkehrsebene wird in luftiger Höhe eingerichtet.<br />

Ob nun mittels Verbindungsbrücken, über<br />

Windströme stabilisierte Kanäle oder neuartige Seilkonstruktionen:<br />

Diese Erschliessungszone dient ausschliesslich<br />

dem sogenannten Langsamverkehr für kurze<br />

bis mittlere Distanzen; Fussgänger, Velos, Rollerblades,<br />

elektrisch betriebene Kleinstfahrzeuge oder Rollbahnen<br />

in der Art, wie man sie heute schon in Flughäfen<br />

kennt, aber auch Seilbahnen, die lautlos und schnell<br />

durch die Luft gleiten.<br />

Die vorhandene Bausubstanz wird, wo sinnvoll, nicht<br />

abgebrochen, sondern von Hochhäusern umbaut und die<br />

Nutzung entsprechend angepasst. Das Arbeiten findet<br />

in den bodennahen Geschossen statt. Ab dem 10. Obergeschoss<br />

beginnt die sogenannte Mischzone. Hier finden<br />

das Freizeit- bzw. Kulturangebot und das Einkaufs-<br />

bzw. Gastgewerbe ihren Platz. Die dritte Verkehrsebene<br />

befindet sich auf demselben Niveau. Darüber, in sonniger<br />

Lage, beginnt die Wohnzone. Die Dächer werden für<br />

einen nachhaltigen Betrieb der Infrastruktur und als<br />

Erholungsfläche der Einwohner der vertikalen Stadt zu<br />

Grünflächen ausgebaut.<br />

Vision heute, Stadt von morgen<br />

Mit der Bildung verschiedener Verkehrsebenen wird<br />

ein Netz zwischen den integralen Wohn-, Misch- und<br />

Arbeitstürmen gespannt. Diese interagieren und<br />

pulsieren wie Cluster mit unaufhaltsamer Innovationskraft.<br />

Die heute noch virtuellen Netzwerke von Freunden<br />

und Geschäftspartnern im World Wide Web finden<br />

sich in den Städten von morgen wieder.<br />

<strong>mailing.150</strong> 17

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