mailing.150_Jubiläumsausgabe - Gruner AG
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Städtebau Energie Verkehr > Technik<br />
Das virtuelle Wasser<br />
Unter dem Aspekt des 150-jährigen Unternehmensjubiläums<br />
und angesichts der Tatsache, dass bei der<br />
Geschäftsgründung durch Carl Heinrich <strong>Gruner</strong> im Jahr<br />
1862 die Basler Wasser versorgung eine nicht unerhebliche<br />
Rolle spielte, kommt der numerischen Simulation<br />
hydrodynamischer Strömungen. Diese zählt seit Ende<br />
2011 zum Leistungsportfolio der <strong>Gruner</strong> <strong>AG</strong>. Auch in<br />
diesem Zusammenhang werden alle Möglichkeiten der<br />
digitalen Modellierung genutzt, um belastbare Aussagen<br />
zur Funk tionalität und zur Leistungsfähigkeit der untersuchten<br />
Bauwerke und Anlagen zu erhalten. Die Ergebnisse<br />
können mittels anspruchsvoller dreidimensionaler<br />
Visualisierungsverfahren sehr anschaulich und realistisch<br />
dargestellt werden.<br />
Fassaden und dünnwandige Strukturen<br />
Unter dem Eindruck der zunehmenden Komplexität moderner<br />
Aussenfassaden gewinnt auch hier die Simulation<br />
zunehmend an Bedeutung. Nicht nur die Gewährleistung<br />
einer im Ereignisfall genügend grossen, über die Fassade<br />
in das Gebäude nachströmenden Luftmenge, sondern<br />
auch die Effekte thermisch induzierter Auftriebsströmungen<br />
im Spalt zwischen einer hinterlüfteten<br />
Fassade und dem Baukörper sind in diesem Zusammenhang<br />
Gegenstand numerischer Untersuchungen.<br />
Ausserdem sind filigrane Fassadenverkleidungen und<br />
dünnwandige Gebäudestrukturen aerodynamisch aktiv,<br />
d.h., sie reagieren auf Luftkräfte und dynamische Anregungen<br />
in Form von Windlasten. Hier kommt eine ziemlich<br />
junge Disziplin ins Spiel, die sich hinter der Abkürzung<br />
FSI (Fluid-Structure Interaction) verbirgt. Auf<br />
diese Weise lässt sich das Verhalten von Strukturen<br />
wie auch einzelner Strukturelemente unter dem Einfluss<br />
dynamischer Anregungen nicht nur visuell darstellen,<br />
sondern auch quantitativ erfassen. Mate rialersparnis<br />
und Schadensbegrenzung sind der wirtschaftliche Nutzen.<br />
Nachhaltigkeit und Wohlfühlfaktor<br />
Gemessen an den vielschichtigen Verantwortlichkeiten<br />
und den zahlreichen Anforderungen an eine effiziente<br />
und zeitgemässe Gebäudebewirtschaftung sehen die<br />
Anstrengungen, die im Vorfeld hinsichtlich Nachhaltigkeit,<br />
Energieeffizienz und Behaglichkeit unternommen<br />
werden, eher bescheiden aus. Dabei liefert<br />
auch hier der digitale Prototyp aufgrund seiner interdisziplinären<br />
Verwendbarkeit eine Vielzahl von Informationen.<br />
Mit nur geringfügigen Anpassungen in der<br />
geometrischen Diskretisierung und Modifikationen in<br />
den Randbedingungen können auf der Grundlage ein<br />
und desselben digitalen Modells die verschiedensten<br />
Fragestellungen zum Thema Energie effizienz, Verschattung,<br />
Solarertrag und Raumklima etc. umfassend erörtert<br />
werden. Ausgehend von lokalen Langzeitstudien<br />
werden die jahreszeitlich relevanten Betriebszustände<br />
ermittelt und anschliessend in Worst-Case-Szenarien<br />
detailliert analysiert.<br />
60 <strong>mailing.150</strong><br />
Mischwasser- und Havariebecken der ProRheno <strong>AG</strong> Basel<br />
Gebäude-Aerodynamik<br />
Verschattung Solarertrag<br />
Messe Basel, Fassadendurchströmung