Protistenkunde - Msu
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Die Wirkung des Eises auf die planktiscben Herbstvegetationen. 9<br />
und zu Ende fii.hrend entwickeln sich auch im Magenscheinwasser<br />
die oben genannten Peridineen.<br />
Die -Chlorophyceen sind in manchen Jahren bald im Karpfen-,<br />
bald im Magenscheinwasser haufiger. Eudorina tritt auch hier von<br />
Ende November an aber nie so reich wie im Karpfenwasser auf,<br />
ist aber ebenso dicht mit Rhizophydium eudorinae besetzt. Volvox<br />
tritt durch Jahre hindurch nicht auf, kann unvermittelt aber stets<br />
sparlich in beiden Gewassern selbst noch in Wasser bis zu 8° C<br />
Ende November erscheinen. Wahrend Dictyosphaerium Ehrenbergianttm<br />
im Karpt'enwasser wenigstens jedes zweite Jahr bei Temperaturen<br />
zwischen 9 und 5° machtige Hochproduktionen mit Vegetationsfarbung<br />
bildet, trat diese Pflanze in del' achtjahrigen Beobachtungl'1zeit<br />
im Magenscheinwasser nul' ein einziges Mal im Jahre 1923 auf.<br />
Ahnliches gilt von Asterionella gracillima, die im Magenscheinwasser<br />
in del' Beobachtungszeit wohl auch bisweilen bis zu 400<br />
Zellen im cm 3 Wasser auftrat, aber niemals jene dichten Volker<br />
bild ete wie im Karpfen wasser. Bei hohem Wasserstan de ent wickeln sich<br />
Melosira varians und Fragilaria virescens, Cyclotella und Stephanodiscus.<br />
Zwischen den beiden Gewassern bestehen somit betrachtliche<br />
qualitative Unterschiede im Aufbau und Ablaut' del' herbstlichen<br />
Bevolkerungen, und da das Karpfenwasser auch weit produktiver<br />
ist, kommen zu jenen so betrachtliche quantitative, die man bei<br />
del' groBen Na,he del' beiden Gewasser und den genetischen Beziehungen<br />
ihres Wassel's schwer versteht.<br />
4. Spezielle Charakteristik del' einzelnen Glieder<br />
del' Herbstvegetationen.<br />
A. ChI' Ys 0 m 0 n a din a e.<br />
Die Zahl del' in den beiden Gewassern im Herbst lebenden<br />
unbekannten Arten iibersteigt urn wenigstens das Doppelte die Zahl<br />
del' hier behandelten neuen Arten. Von diesen stehen Interessenten<br />
Zentrifugenproben zur Verfdgung. Nul' die mit einiger Vollstandigkeit<br />
erfa6ten odeI' sonst interessanten, haufigen Arten werden hier<br />
gebracht. Denn eine rein systematische Durcharbeitung war nicht<br />
beabsichtigt.<br />
Oh'rysapsis gigantea spec. novo (Fig. 1 a, b.)<br />
Cellula planctonica, solitaria, pyriformis, 50 fJ longa, 20-30 fJ<br />
lata, nuda, paulum metabolica, flagellum unicum, cellula longius,<br />
chromatophorus unus retiformis, interdum in partes multas divisus,