03.10.2013 Aufrufe

Protistenkunde - Msu

Protistenkunde - Msu

Protistenkunde - Msu

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

34<br />

J. SCHILLER<br />

Ebenso typische Vertreter des kalten Wassel's wie aus vielen<br />

anderen Gegenden bereits bekannt, sind auch in den Altwassern<br />

del' Donau Peridinium quadridens 1), P. aciculiferum, die sehr haung<br />

sind, wahrend P. Willei, P. Lomniski, P. Marsoni und P. lave nul' sparlich<br />

auftreten. Die vier letzteren Arten beleben das Wasser in del'<br />

warmeren Herbstzeit bis zur Temperatur yon 7 0; die beiden ersteren<br />

treten erst bei Temperaturen unter 7° auf, bei welchen also jene<br />

schon verschwunden sind. LEMMERMANNfand P. aciculiferum bei<br />

Temperaturen yon 12-2,9°. Bier wurden P. aciculiferum und P. quadridens<br />

bei Temperaturen fiber 8° noch nie gefunden. Ihr Temperaturoptimum<br />

liegt zwischen ein und 5° O. Die Frequenzzahlen zur Zeit<br />

des Maximums betragen 220-400 Zellen pro Liter. Einige nul'<br />

gelegentlich auftretende Arten del' besprochenen drei Gattungen er-<br />

I'egten wedel' biologisches noch systematisches Interesse.<br />

Hingegen nahm meine Aufmerksamkeit eine Gonyaulax voU in<br />

Ansprllch, die ich schon 1915 in einem Ziegelteiche bei Wien fand<br />

und seither in allen untersuchten Ziegelteichen des Wiener Beckens<br />

wiederfand. In diesen Teichen trat Gonyaulax austriaca spec. novo<br />

regelmaBig yon April an auf und erreicht yon Mai bis Ende Jllni<br />

das Maximum. 1m abgekiihlten Herbstwasser verschwindet die Form<br />

dann fast ganz. Sie ist in den Altwassern del' Donau im Gegensatz<br />

zu den Ziegelteicben in ibrem Allftreten unregelmaBig und stets nul'<br />

seltener Planktont, den ich bier nul' deswegen anfiihre, weil bisher<br />

als typiscbe Vertreter diesel' marillen Gattung im SiiBwasser nul'<br />

zwei Arten angesehen werden konnen, da eine yon W OLOSZYNSKA<br />

als G. polonica und desgleichen eine yon LINDEMANNals G. timnetica<br />

bezeichnete neue Art nach letzterem Autor mit dem aJtbekannten<br />

G. apiculata zusammengelegt werden miissen. Unser Gonyaulax<br />

austriaca zeigt die typischen Merkmale del' verbreiteten marinen<br />

Arten.<br />

Gonyaulax austriaca spec. novo (Fig. 30 a, b.)<br />

Die beiden Korperhalften yon nahezu gleicher GroBe. Epivalva<br />

kantig, ihre obere Halfte deutlich aufgesetzt. Querfurcbe fast kreisfo1'mig,<br />

schwach linksd1'ehend, Langsfurche vom Apex bis zur Endplatte<br />

del' Hypovalva unregelmaBig schwach gewunden verlaufend.<br />

Hypovalva nach unten breit abgeplattet mit deutlicben aber sebr<br />

feinen Zahnchen an den Nahten und del'en Kreuzungsstellen. Oh1'omatophoren<br />

zablreich gelbbraune Platten bildend. Schwarmsporen<br />

1) Siebe die Bemerkllng S. 7.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!