Protistenkunde - Msu
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18<br />
Fig. 10 a, b. Bynum uvella,<br />
~wei Eillzelzellen (Schwarmzellen).<br />
Die rechte in<br />
Cystenbildung begriffen.<br />
Vergr. 610 X.<br />
J. SCHILLER<br />
sie fest zusammengehalten (Fig. 9 b). Damit ist ein Modus del'<br />
Koloniebildung ermittelt, del' nicht allein stehen diirfte, worauf Anga.ben<br />
yon CONRADhindeuten.<br />
Seit del' allbekannten Abbildung STEIN'S del' sich teilenden<br />
Kolonie werden auch zwei gleichlange GeiBeln allgemein angenommen,<br />
wie sie in STEIN'SDarstellung gezeichnet sind. Auch PASCHER versieht<br />
in del' SiiBwasserflora (H. 2, Flagellaten II, S. 50) S. verrucosa<br />
(Fig. 78 b) und S. uvella (Fig. 78 d) mit zwei gleichlangen GeiBeln.<br />
Erst VOl' wenigen .Jahren (1918) hat J. B. PETERSEN unter Anwendung<br />
del' bekannten LOEFFLER-FISCHER'schen Methode gezeigt,<br />
daB die GeiBeln nicht nul' in ihren Bewegungen und Richtungen,<br />
sondern auch in del' Lange und Morphologie ganz verschieden sind,<br />
da die liingere und nach vom gerichtete mit zwei Reihen seitlich<br />
inserierten sekundaren Cilien bedeckt ist, so daB sie wie einfache<br />
Federchen aussehen. Die kiirzere und seitlich gerichtete ist normal<br />
peitschenformig. Da del' Autor dieselbe Ausbilduugsweise auch bei<br />
Dinobryon und Uroglena fand, ist anzunehmen, daB Uroglenopsis und<br />
sehr viele andere zweigei8elige Chrysomonaden gleichen GeiBelbau<br />
besitzen diirften.<br />
Die solitiil'en frei im Wasser schwimmenden Zellen del' Synura<br />
bilden fUr sich ein vegetatives Stadium, das zur Koloniebildung<br />
iibergehen kann. Es gab Herbstmonate in<br />
den 8 Jahren fast ohne Koloniebildung, wobei<br />
die Zellen lleben den 'l'eilungen auch Cystenbildung<br />
eingingen, also aIle Stadien ihres<br />
Lebensablaufes durchmachten. Fig. lOa, b<br />
zeigt zwei solche freilebende ZeIJen, davon<br />
die rechte sich abrundet und zur Cystenbildung<br />
schreitet.<br />
Ungeklart bleibt die differente Ausbildung<br />
del' Schwiirmzellen. Oben schon<br />
wurde ein Typus mit dem in einen langen<br />
gallertigen Faden ausgehenden Hinterende<br />
besprochen S. 17, Fig. 9a u. 11; dem anderen<br />
fehlt del' Faden, an dessen Stelle ein etwa<br />
zellenlanger Stiel vorhanden ist (Fig. 10 a, b). Moglicherweise handelt<br />
es sich um zwei Arten, die nul' in del' Form derSchwarmzellen, dagegen<br />
nicht oder minimal in del' del' kolonialen Zelle morphologisch ausgepragt<br />
sind. P ASCHERbetont in del' Sii8wasserflora, daB die drei<br />
aufgestellten Arten nul' Glieder derselben Variationsreihe sind.<br />
Ais Glieder del' Chrysomonadenassoziation des Herbstes beider