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Protistenkunde - Msu

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22<br />

J. SCHILLER<br />

groBeren bald kleineren Bezirke del' kugeligen Kolonie etwa 10-20<br />

Zellen lebhaft hin und her pendelnde Bewegungen ausfiihren, sich<br />

dadurch aus del' wahl'scheinlich schon veranderten Gallerte herausarbeiten<br />

und nach wenigen Minuten dringen sie aus ihr heraus und<br />

del' braungelbe Schwarm vegetativer Zellen schwarmt in fast geschlossenem<br />

Verbande aus. Dabei fiel ihre langsame Bewegung<br />

gegeniiber den oben beschriebenen Schwarmsporen sofort in sehr<br />

auffalliger Weise auf. In dem mit vielerlei Organismen geftillten<br />

Wasser del' Planktonschalen kam es zwar meist alsbald zu einer<br />

Absplitterung einzelner Schwarmzellen. Die beisammen blieben,<br />

setzten sich an del' Wand del' Glasschale odeI' an einem tierischen<br />

odeI' pflanzlichen Kiil'per an. An solchen Individuen fiel bei schiefer<br />

Beleuchtung odel' bei Betrachtung im optischen Querschnitte ein<br />

zarter Saum auf und es schien, als wiirden die Individuen eines<br />

solchen Schwarmes eine dunne Schleimhiille mitbringen odeI' ausbilden.<br />

Diese lieB sich mit 'l'oluidinblau tatsachlich nachweisen, wobei die<br />

Hiille genau den gleichen rotvioletten Farbton annahm wie die<br />

Gallerte del' Kolonie. In mehreren Fallen sah man das Wachstum<br />

del' individuellen Schleimhiillen und deren Verschmelzen zu einer<br />

die hintel'e Halfte del' Schwarmzellen einhiillenden gemeinsamen<br />

Gallerte. Es diirfte damit eine Moglichkeit zur Entstehung von<br />

Kolonien bei Uroglenopsis gegeben sein. Eine zweite Miiglichkeit<br />

liegt in den oben besprochenen Schwarmsporen VOl'und die dritte<br />

aus den keimenden Cysten. Durchschniirung del' Gallertkugeln<br />

wul'de an frisch em Material nie gesehen. Eine in diesel' Weise<br />

erfolgende Teilung del' Kolonie ist im Hinblick auf die Gallerte vom<br />

mechanischen Standpunkte schwer vorstellbar.<br />

Bei mehr als halbstiindigem Beobachten del' Kolonien untel'<br />

von del' des 'l'eichwassel's abweichenden Tempel'aturen geht fast<br />

regelmaBig die Kugelgestalt del' lebend fl'ischen Kolonie in eine<br />

langgestreckt ovale Form iiber. Bevor aber diese Formanderung<br />

eintritt, sterben bereits griiBere Mengen del' Zellen ab, so daB also<br />

erst die geschadigte Kolonie ihre Form andert. 1m Weiterverlauf<br />

kommt es dann auch zu einem ZerflieBen in zwei oder drei unregelmaBig<br />

geformte Gallertmassen, die kaum noch eine einzige lebende<br />

Zelle enthalten. Den Beweis hierftir ersieht man stets leicht an<br />

den griinlich verfarbten Chromatophoren.<br />

d) Cy s ten b i 1dun g.<br />

Die wie oben gesagt bei etwa 8° C Wassertemperatur auftretenden<br />

Kolonien bilden bei Temperaturen unter 40 die Cysten

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