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Protistenkunde - Msu

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J. SCHILLER<br />

fliissig bleibt. Man erhalt auch bald eine ziemlich gerade verlaufende<br />

Eislinie unter dem Mikroskop und man kann an diesel'<br />

Grenze zwischen Eis und Wasser das Verhalten del' Organismen<br />

direkt beobachten. LatH man nun den Stab langsam auskiihlen<br />

oder entfernt ihn langsam vom Deckglas, so schiebt sich die Eisgrenze<br />

langsam VOl' und man kann die folgenden Erscheinungen<br />

gut sehen. Die Flagellaten schwimmen an del' Eislinie ganz unregelmaBig<br />

hin und her, genau wie sie es auch sonst tun. Niehts<br />

deutet darauf hin, daB sie taktisch in dem einen oder anderen Sinne<br />

beeinfluBt werden. Man sieht weiter, wie bei langsam vorschreitender<br />

Eisbildung die Organismen geradezu von del' Eiskante fortgesehoben<br />

werden. Wenn aber die Eisbildung plOtzlich fortsehreitet und Eisnadeln<br />

rasch kreuz und quer ins Wasser schieBen, dann kommt es<br />

natiirlich iiberall zum EinschlieBen del' Plankton ten ins Eis. Und<br />

man kann nun wiederum dieselben Erscheinungen beobachten wie<br />

sie oben schon im Versueh a geschildert wurden.<br />

Diesel' Versueh gestattet die Anwendung auf die Verhaltnisse<br />

in den Gewassern selbst. Aueh bier kommt es oft, solange die<br />

Eisschicht noch ganz diinn ist und plOtzlieh starke Gefriertemperaturen<br />

eintreten, zu rascher Eisbildung und damit zum EinschluB zahlreicher<br />

Organismen ins Eis. Sobald aber die Eisbildung langsam und<br />

gleichmaBig fortschreitet, droht dem Plankton ten keine EinsehluJ3.<br />

gefahr. Auf diese Weise erklart sieh die aus meiller Zentrifugierung<br />

von Schmelzwasser hervorgehende zwar variable, aber stets sehr<br />

kleine Menge del' im Eise enthaltenen Organismen.<br />

Diese Beobachtungen stimmen mit den experimentellen Erfahrungen<br />

iiberein, die MOLISOHin seinem bekannten Buche:<br />

"Untersuchungen iiber das Erfrieren del' Pflanzen 1897<br />

schilderte und p. 15 in die Worte zusammenfaBt:" Ob wir es mit<br />

einem Colloid, mit einer Emulsion, mit Wasser, in dem sehr kleine<br />

feste Teilchen suspendiert sind, oder mit Farbstoff- und Salzlosungen<br />

zu tun haben, immel' kristalIisiert l'eines Eis heraus, so daJ3 es stets<br />

zu einer Seheidung kommt zwischen Wasser und dem betrellenden<br />

anderen Karpel'. - Das wachsende Eis duldet niehts Fremdes in<br />

seiner Architektur und schiebt daher, sich vergraBernd, alles Fremde<br />

VOl' sich her; da an versehiedenen nahe gelegenen Punkten fast<br />

gleichzeitig Eiskristalle entstehen, so schlieJ3en diese endlich aufeinander<br />

tl'effend, den Fremdkorper als eine Art Zwisehensubstanz<br />

zwischen sich ein." Auch bei den Planktonorganismen lieBen sich<br />

im Erfrieren dieselben Untersehiede beobaehten wie sie MOLISOH<br />

1. e. p. 26 angibt. So verhalten sieh die Chromulinen, Dinobryen

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