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Protistenkunde - Msu

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26<br />

J. SCHILLER<br />

lichen Langsachse der Mutterzelle vor sich (Fig. 17). Bei<br />

U. ewropaea verlauft die Teilungsebene entweder genau in der<br />

Richtung der Langsachse oder weicht nul' wenig von ihr ab.<br />

Schwarmsporenbildung, Vermehrullg del' Kolonien<br />

durch Ausschwarmen von kolonialen Zellen und Cystenbildung<br />

wie bei voriger Art.<br />

Ve get a t ion s z e i 1. In den beiden Altwassern Iebt U. botrys<br />

im Herbst von Mitte Oktober an bei Temperaturen von go bis zum<br />

Eintritt kalten Wetters und Wasserabkiihlung auf 5° C. Dann verscllwindet<br />

sie und kehrt erst im Friibjabr in geringerer Menge als<br />

im Herbst wieder. Die tbermischen Grenzen hat sie mit U. europaea<br />

gleich. Da REVERDIN im Genfer See diese Art im Mai und besonders<br />

haufig im August fand, verhalten sie sich anscheinend thermisch<br />

andel's. Wahrscheinlich wird sie sich auch im Genfer See noch zu<br />

anderen Zeiten finden. Das zeitlich verschiedene Auftreten in den<br />

Altwassern der Donau konnte damit zusammenhangen, daB diese<br />

kleinen eutrophen Gewasser im Sommer eine 8ehr geringe O-Spannung<br />

haben, die sich an hei8en Tagen deutlich an dem durch Sauerstoffmangel<br />

veranlaBten Emporkommen der Fische an die Oberflache,<br />

urn Luft zu schnappen, kundgibt. 1m Genfer See ist jedenfalls auch<br />

im Hochsommer das Wasser bis zum Sattigungspunkte mit Sauerstoff<br />

versehen, wahrend es in meinen Untersuchungsgebieten gerade<br />

vom Herbst bis Friihjahr am sauerstoffreichsten ist. Es la8t sich<br />

leicht vorstellen, daB Anhaufungen auf kleinstem Raume von 200 bis<br />

600 Zellen in einer Gallertkugel von 100-300 p, Durchmesser in<br />

einem Wasser, welches zugleich auf das dichteste mit anderen Autotrophen<br />

belebt ist, nur in einem an Sauerstoff- und Kohlendioxyd<br />

reicben Medium giinstige Lebensbedingungen findet. Wenn Volvox<br />

im Sommer in kleinen stark erwarmten Teichen oder Tiimpeln vorkommt,<br />

so tritt er fast immer nahezu in Speziesreinkultur auf, verschwindet<br />

aber meist nach kurzer Zeit. Sauerstoff und Koblensaure<br />

steben ibm allein zur Verfiigung.<br />

Die Beriicksichtigung der Temperatur als biologischen Faktor<br />

und ihre Einwirkung auf Beginn und VerIauf der Vegetationszeit<br />

pflanzlicher Organismen verlangt auBerste Kritik, wie schon oben<br />

betont wurde, und stets muB an die mit ihr gekoppelten trophischen<br />

Faktoren 0 und CO2 gedacbt und ihr besonderer Einflu8 erwogen<br />

werden.<br />

Die Familie del' Lepocbromadinae ist im Herbst durch Dinobryon<br />

und Kephyriopsis vertreten. Letztere kommt erst im Januar-Februar<br />

zur Vollentwicklung.

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