REISE IN KLEINASIEN
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zu betrachten; wir mussten uns damit begnügen, eine Photographie des<br />
Portales aufzunehmen.<br />
Der Han soll, wie eine Inschrift über dem Portal meldet, im Jahre<br />
1258/59 unter der Regierung des seldjukischen Sultans von Konia Kai<br />
Chosro II errichtet sein. Es muss hier ein Irrthum vorliegen, da dieser<br />
Herrscher schon im Jahre 1246 ermordet worden ist.*)<br />
Die Medresse stammt wahrscheinlich aus derselben Zeit, wie der<br />
danebenliegende Han. Die über dem Portal befindliche Inschrift (Huart<br />
a. a. O. No. 10) nennt denselben Fürsten, aber ohne Zeitangabe. Von<br />
besonderem Interesse ist es, dass hier der Name des Architekten Ghalbek (?),<br />
Sohn des Mohammed, hinzugefügt ist.<br />
Jürüken am Wege zwischen Tschai und Ishakly<br />
Von Tschai aus erreichten wir in 4 Stunden den kleinen Ort Ishakly.<br />
Südlich vom Wege, in ein bis zwei Kilometer Entfernung, steigen die<br />
Vorberge des Sultan Dagh steil aus der Ebene auf. Ueber sie hinweg<br />
ragt der noch mit Schnee bedeckte Gipfel des Gelindjik Ana empor. Zahlreiche<br />
Bäche eilen vom Gebirge herab dem nördlich gelegenen Eber Göl<br />
zu, dessen Oberfläche zwischen Wiesen und sumpfigem Terrain hervorschimmert.<br />
Im Winter erstreckt sich das letztere bis zum Gebirge, so<br />
dass der Reisende Ainsworth im November 1840 das südlich vom See<br />
liegende Gelände nur auf einem künstlichen Damm passiren konnte. Im<br />
Sommer dagegen breiten sich hier weite Mohnfelder aus. Ueberhaupt<br />
gleicht die Strecke von Tschai bis Akschehir einem einzigen Gartenlande.<br />
*) Vgl. Clement Huart, Revue Semitique, 2. Ann6e 1894, pag. 71, No. 9. Ferner über<br />
Tschai im Allgemeinen: Edmund Naumann: Seldschukische Baudenkmale in Kleinasien. Süddeutsche<br />
Bauzeitung 1896. Separatabdruck.<br />
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