REISE IN KLEINASIEN
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ldjukischen Architektur gerecht zu werden, ist der jüngst erschienene<br />
der se<br />
cz von Dr. E. Naumann (Süddeutsche Bauzeitung 1896) zu bezeichnen.<br />
Aufsatz von<br />
Wir<br />
W<br />
liessen es uns angelegen sein, diese Baudenkmäler überall, wo<br />
wir<br />
sie<br />
sie<br />
fanden, eingehend zu untersuchen und auch die etwa vorhandenen<br />
Bau-Inschriften durch photographische Aufnahme oder Abschrift genau zu<br />
fixiren. Herr Dr. B. Moritz, bisher Lehrer am Orientalischen Seminar in<br />
Berlin und seit Kurzem als Direktor der Vizeköniglichen Bibliothek nach<br />
Kairo berufen, einer der ersten Kenner orientalischer Sprache und Schrift,<br />
hat die Güte gehabt, sich der mühseligen Entzifferung der von uns gesammelten<br />
Inschriften zu unterziehen. Seine Bemühungen ergaben das<br />
erfreuliche Resultat, dass die Bauten nicht nur genau datirt, sondern auch in<br />
mehreren Fällen durch die Angabe der Herkunft des Architekten kunstgeschichtlich<br />
wichtige Folgerungen gezogen werden konnten. So ist es<br />
gelungen, das Fayence-Mosaik, diese wirkungsvolle Dekorations-Weise der<br />
seldjukischen Bauten, als Arbeiten persischer Künstler nachzuweisen. Herr<br />
Dr. Moritz, dessen Antheil an der vorliegenden Arbeit durch Anführungszeichen<br />
und die Marke [B. M.j kenntlich gemacht ist, hat ausserdem in<br />
seinen Erklärungen der Inschriften nicht unwesentliche Beiträge und Berichtigungen<br />
zu der bisher wenig sichergestellten Geschichte des seldjukischen<br />
Reiches zu geben vermocht.<br />
Erst während der Drucklegung des Buches erhielt ich von den<br />
Aufsätzen Kenntniss, welche Clement Huart in der Revue semitique<br />
(Paris 1894/95) unter dem Titel »Epigraphie arabe d'Asie Mineure« veröffentlicht<br />
hat. Da hier eine Reihe der auch von uns abgeschriebenen<br />
Inschriften übersetzt ist, stand Herr Dr. Moritz in diesen Fällen von<br />
einer nochmaligen Wiedergabe ab und beschränkte sich darauf, seine von<br />
denen Huart's abweichenden Lesarten und Deutungen zu bemerken. Huart's<br />
Beobachtungen erstrecken sich jedoch nur auf einen Theil der von uns<br />
zurückgelegten Reiseroute, auf die Strasse von Tschai nach Konia.<br />
Meine ursprüngliche Absicht, die auf seldjukische Kunst sich beziehenden<br />
Ergebnisse zusammen mit den epigraphischen Beiträgen des<br />
Herrn Dr. Moritz in einer wissenschaftlichen Zeitschrift zu veröffentlichen,<br />
scheiterte an der Schwierigkeit, für die Publikation dieser wissenschaftlich<br />
getrennt liegenden Materien eine geeignete Stelle zu finden. So entschloss<br />
ich mich zu einer selbständigen Veröffentlichung, die neben den erwähnten<br />
auch die das geographische Gebiet berührenden Forschungen enthalten<br />
sollte, und der ich aus der Zahl meiner photographischen Aufnahmen ein<br />
reiches Anschauungsmaterial hinzufügen konnte. Auf diese Weise war auch<br />
Gelegenheit gegeben, meinen Beobachtungen über ältere oder moderne<br />
orientalische kunstgewerbliche Arbeiten Ausdruck zu geben und dasjenige<br />
zu pubhziren, was ich in dieser Hinsicht selbst erworben habe, wie<br />
die interessanten silbernen Kirchengeräthe aus der Kirche St. Stephane<br />
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