03.10.2013 Aufrufe

REISE IN KLEINASIEN

REISE IN KLEINASIEN

REISE IN KLEINASIEN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

der an Flächeninhalt den beiden Sälen gleichkommt, nicht betreten, und<br />

konnten nur von weitem die Pracht der Ausstattung bewundern. Die Wände<br />

sind mit glasirten Kacheln bedeckt, kostbare Tücher und Teppiche bedecken<br />

die einzelnen Katafalke, und alte Moscheelampen hängen von der<br />

Decke herab, die auf drei Reihen von je 5 Säulen ruht; über jeder Vierung<br />

ist eine flache Kuppel angebracht, und nur über dem Grabe des Stifters<br />

des Ordens erhebt sich ein hoher, kegelförmig geschlossener Rundthurm.<br />

Dieser Thurm ist aussen gerippt und vollständig mit hellblauen Fayencen<br />

bekleidet, die im Glanz der Sonne weithin leuchten. Ibn Batuta berichtet,<br />

dass er »das Mausoleum des Scheich, des göttlichen Imam, des Dichters<br />

Djelal eddin gesehen habe. Ueber diesem Mausoleum hat man eine<br />

grosse Zauwia (= religiöses Gebäude) errichtet, wo man Reisenden Nahrung<br />

reicht.« Das heutige Kloster sowohl wie die daneben liegende Moschee<br />

und das Mausoleum sind Bauten einer späteren Zeit, der ersten Hälfte des<br />

XVI. Jahrhunderts. Die Gebäude, die Ibn Batuta im Anfang des XIV. Jahrhunderts<br />

sah, dürften also wohl später umgebaut worden sein.<br />

Tekke der Derwische in Konia<br />

Ueber breite, von Mauern oder niedrigen Lehmhäusern begrenzte<br />

Strassen setzten wir dann unseren Gang durch die Stadt fort. Die Monotonie<br />

der Umgebung wird nur unterbrochen, wenn mitten aus dieser Armuth<br />

das reich verzierte Marmor-Portal einer mittelalterlichen Moschee oder ein<br />

mit farbigen Fayencen bekleidetes Minare emporragt. Wir kamen an der<br />

phantastischen, über und über mit Inschriften bedeckten Fassade der Energhe<br />

Djami vorüber, die im S.W. der Stadt schon auf fast unbebautem Terrain<br />

gelegen ist, und lenkten dann wiederum in die Stadt selbst ein, die an<br />

dieser Seite von Griechen bewohnt wird. Statt der aus Stein und Lehm<br />

errichteten Bauten sieht man hier fast nur Holzhäuser, die zum Theil einen<br />

Sarre.<br />

~ 33 —<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!