Flugsicherheit
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<strong>Flugsicherheit</strong><br />
wird. Die Forschungsarbeit berücksichtigte<br />
auch den zukünftigen gesellschaftlichen<br />
Wandel in Richtung<br />
geringer ausgeprägter Toleranz.<br />
Die Wahrscheinlichkeit, durch einen<br />
Flugunfall zu Tode zu kommen, wurde<br />
auf den Zeitraum eines Jahres projiziert<br />
und getrennt für Besatzungen,<br />
Viel- und Wenigflieger ermittelt.<br />
Demnach liegt das Todesrisiko für<br />
die Besatzung eines strahlgetriebenen<br />
Kampfflugzeuges bei zu 230, für<br />
eine Hubschrauberbesatzung bei<br />
zu 390 und für die Crew eines mehrmotorigen<br />
Großflugzeuges noch bei<br />
zu 640. Bei Ausbildungsflügen liegt<br />
die Wahrscheinlichkeit bei zu 000.<br />
Vielflieger riskieren ihr Leben ebenfalls<br />
mit einer Wahrscheinlichkeit von<br />
zu .000 und Wenigflieger sind noch<br />
mit zu 0.000 betroffen. Um im<br />
Jahre 20 0 die Toleranzgrenze nicht<br />
zu überschreiten, müsste das Todesrisiko<br />
für Besatzungen auf zu 770<br />
sinken (außer bei Ausbildungsflügen),<br />
im Jahre 2050 schon auf zu .000.<br />
Der Studie ist auch zu entnehmen,<br />
dass augenblicklich das Todesrisiko<br />
einer Besatzung gesellschaftlich allgemein<br />
akzeptiert wird, wenn die Wahrscheinlichkeit<br />
bei zu 0.000 liegt,<br />
der Tod eines Vielfliegers wird mit<br />
zu 00.000 hingenommen, der eines<br />
Wenigfliegers mit zu .000.000.<br />
Es ist unbekannt, welche Wirkung<br />
diese Zahlen in Großbritannien hervor<br />
gerufen haben. Es erscheint jedoch<br />
angebracht, deutlich darauf hinzuweisen,<br />
dass beispielsweise ein Risiko von<br />
zu 230 nicht etwa ein Ziel der Sicherheitsbemühungen<br />
ist, nur weil es gerade<br />
noch marginal toleriert wird. Das<br />
Ziel liegt bei zu 0.000!<br />
Wenn aber die Luftfahrt ein solch<br />
risikobehaftetes Umfeld darstellt, stellt<br />
sich die Frage, wie stark unser Sicherheitsbedürfnis<br />
ausgeprägt ist. Verlan-<br />
gen wir immer und überall ein Höchstmaß<br />
an Sicherheit oder machen wir<br />
unsere Ansprüche von Bedingungen<br />
abhängig?<br />
Bei genauerem Hinsehen und mit<br />
etwas Ehrlichkeit muss festgestellt<br />
werden, dass unser Verhältnis zur Sicherheit<br />
durchaus widersprüchlich ist.<br />
Dazu einige Beispiele:<br />
Wir stellen einerseits die denkbar<br />
höchsten Sicherheitsanforderungen<br />
an die sogenannte Atomindustrie; auf<br />
der anderen Seite sind wir felsenfest<br />
überzeugt, eine Autobahnfahrt mit<br />
Höchstgeschwindigkeit unbeschadet<br />
zu überstehen. Und weil das Fahrzeug<br />
vor uns die linke Spur partout nicht<br />
©<br />
Illustration: HFw Ingo Dierkes, LfzTAbt 52 in Rheine - Bentlage