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Flugsicherheit

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<strong>Flugsicherheit</strong><br />

von Behälter“ verläuft zunächst erfolgreich,<br />

aber einen Hinweis auf Igelköpfe<br />

und Lanze finden wir nicht. Wir<br />

versuchen’s mal mit „BGR 42-Luftfahrzeuginstandhaltung“,<br />

um einen<br />

Hinweis auf die untere Explosionsgrenze<br />

zu finden. Fehlanzeige - wir<br />

finden dieses Dokument nicht und geben<br />

entnervt auf! Uns dämmert auch,<br />

dass es schwer einsehbar ist, dass ein<br />

Soldat, der einen Außentank zum<br />

Lufttransport vorbereiten soll, auf solche<br />

Quellen zurückgreifen sollte.<br />

Zeitsprung - 9 Monate später!<br />

Am 08.06.2005 nahm die Besatzung<br />

einer Transall ein sogenanntes<br />

„Speedboot“ der Marine für den<br />

Transport über Souda (Kreta) ins afrikanische<br />

Dschibuti an Bord. Das Boot<br />

war als Fahrzeug deklariert worden. In<br />

dem 200 Liter fassenden Tank befanden<br />

sich noch ca. 60 Liter Dieselkraftstoff.<br />

Die Kraftstoffleitungen hatte<br />

man vom Motor getrennt und nach<br />

oben gebunden.<br />

Nach der Zwischenlandung auf Kreta<br />

stellte die Besatzung fest, dass ein<br />

Teil des Kraftstoffes aus der genannten<br />

Leitung ausgetreten und zwischen<br />

den Bodenblechen der C- 60 ver-<br />

sickert war. In der Folge war die Reinigung<br />

des Luftfahrzeuges erforderlich.<br />

Dazu musste technisches Personals<br />

des Heimatverbandes eingeflogen<br />

werden, das zur Erfüllung seiner Aufgabe<br />

einige Bodenbleche der C- 60<br />

ausbauen musste.<br />

Insgesamt verzögerte sich der Weiterflug<br />

um mehrere Tage. Natürlich<br />

vermisste derweil das Marinepersonal<br />

in Dschibuti sein Speedboot schmerzlich.<br />

Geschmerzt hätte es auch den<br />

Steuerzahler (also uns alle), wenn er<br />

von dieser mustergültigen Aktion unsinniger<br />

Geldverschwendung wüsste,<br />

denn die Aktion schlug mit einem hübschen<br />

5-stelligen Betrag zu Buche.<br />

Die posthume Klärung der tatsächlichen<br />

Ursache ist in diesem und ähnlich<br />

gelagerten Fällen fast unmöglich,<br />

denn das beteiligte Personal ist in der<br />

Praxis nicht mehr erreichbar und kann<br />

folglich auch nicht befragt werden.<br />

Dem Verursacher dieses Zwischenfalls<br />

kann lediglich ein gerüttelt Maß an<br />

Unkenntnis unterstellt werden und es<br />

wird wohl sein Geheimnis bleiben, warum<br />

er ausgerechnet jene Leitung offen<br />

legte, aus welcher am ehesten mit<br />

dem Austritt von Kraftstoff zu rechnen<br />

war. Bei Verzicht auf die Leitungstrennung<br />

wäre der Transport des Bootes<br />

ereignislos vonstatten gegangen.<br />

Im Zuge dieser Zwischenfallbearbeitung<br />

entspann sich die Diskussion, ob<br />

denn ein Speedboot als Fahrzeug oder<br />

eher als Bodendienstgerät (hmm?) zu<br />

betrachten sei. Denn davon scheint<br />

der zulässige Tankinhalt abhängig<br />

zu sein. Ein Fahrzeug ist es ganz bestimmt,<br />

aber eben ein Wasserfahrzeug<br />

(das mit einem Landfahrzeug angeliefert<br />

wurde, um in einem Luftfahrzeug<br />

Restkraftstoffdrainage aus einem Kraftstoffzusatztank Tornado<br />

transportiert zu werden!). Das hilft<br />

noch nicht wirklich weiter, denn der<br />

Hintergrund der Diskussion waren einige<br />

Passagen aus dem schon genannten<br />

FBH III/2. Dort steht unter # 09660<br />

geschrieben: „Grundsätzlich sind<br />

Kraftfahrzeuge, Geräte auf Selbstfahrlafetten<br />

und motorgetriebene Bodendienstgeräte<br />

unter Einhaltung der Verpackungsvorschriften<br />

zu befördern.“<br />

Dass Vorschriften eingehalten werden<br />

müssen (grundsätzlich jedenfalls, also<br />

nicht immer), ist klar. Aber hätte das<br />

Speedboot am Ende verpackt werden<br />

müssen? Christo lässt grüßen! Und<br />

ist es ein Kraftfahrzeug? Zur Klärung<br />

dieser Frage konsultieren wir das Internet<br />

unter Wikipedia.de. Dort heißt es:<br />

„Als Kraftfahrzeug - Abkürzung: Kfz<br />

- bezeichnet man jedes nicht an Gleise<br />

gebundene Land- und meist Straßenfahrzeug,<br />

das sich mit Hilfe eines ein-<br />

oder angebauten Motors aus eigener<br />

Bild von OSFw Pörner, FSM JaBoG 3 „B“

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