Flugsicherheit
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<strong>Flugsicherheit</strong><br />
AIRPROX<br />
von Oberstleutnant Heribert Mennen,<br />
GenFlSichhBw<br />
Unbeabsichtigte Luftfahrzeugannäherung<br />
im<br />
deutschen Luftraum<br />
Meldung,<br />
Untersuchung,<br />
Bewertung und<br />
Maßnahmen<br />
Fliegen in Deutschland<br />
ist sicher. So lautet das<br />
Fazit der Deutsche Flugsicherung<br />
GmbH (DFS)<br />
nach Auswertung der<br />
Statistiken für das Jahr<br />
2005.<br />
Im Linienverkehr gab es in Deutschland<br />
keine größeren Unfälle und die<br />
Zahl der von der Aircraft Proximity<br />
Evaluation Group (APEG) untersuchten<br />
Luftfahrzeugannäherungen<br />
hat trotz des heute im Vergleich zu<br />
Mitte der Siebzigerjahre fast viermal<br />
so hohen Verkehrsaufkommen weiter<br />
abgenommen.<br />
In 2005 stufte die APEG lediglich<br />
zwei Fälle in Kategorie A (unmittelbare<br />
Gefährdung) und einen Fall in die Ka-<br />
tegorie B (mittelbare Gefährdung) ein -<br />
ein neuer Tiefstand. Keine einzige dieser<br />
Luftfahrzeugannäherungen wurde<br />
durch die DFS verursacht. „Im Vergleich<br />
zu den rund 2,87 Millionen von<br />
der DFS kontrollierten Flügen zeigen<br />
diese Zahlen das exzellente Sicherheitsniveau<br />
im deutschen Luftraum<br />
auf“ 2 .<br />
Ist das Fliegen in Deutschland wirklich<br />
so sicher, wie es den Anschein hat?<br />
Sind wirklich alle Vorfälle erfasst? Wie<br />
sind die Meldewege? Wer untersucht<br />
und bewertet? Welche Konsequenzen<br />
werden aus den Vorfällen gezogen?<br />
Sind die bisherigen Strukturen und<br />
Vorgehensweisen ausreichend oder<br />
gibt es Verbesserungsbedarf?<br />
Auf diese Fragen will ich nachfolgend<br />
eingehen und Ihnen auch meine<br />
persönliche Bewertung hierzu nicht<br />
vorenthalten.<br />
Grundsätze und Vorgaben<br />
Zunächst möchte ich auf unterschiedliche<br />
Definitionen hinweisen. Für<br />
den zivilen Bereich gilt lt. § 5 Absatz 2<br />
der Luftverkehrsordnung (LuftVO):<br />
„Schwere Störungen“ beim Betrieb<br />
ziviler Flugzeuge, Drehflügler, Ballone<br />
und Luftschiffe in der Bundesrepublik<br />
Deutschland sind durch den verantwortlichen<br />
Luftfahrzeugführer unverzüglich<br />
der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung<br />
zu melden.<br />
Im Anhang zum „Gesetz über die<br />
Untersuchung von Unfällen und Störungen<br />
bei dem Betrieb ziviler Luftfahrzeuge“<br />
(FlUUG) wird auch ein<br />
Fastzusammenstoß/gefährliche Begegnung<br />
als „schwere Störung“ aufgelistet<br />
und wie folgt definiert:<br />
Fastzusammenstoß/gefährliche Begegnung: