Flugsicherheit
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Ursachen<br />
Aus den verursachenden Faktoren<br />
können dann Erkenntnisse zur künftigen<br />
Vermeidung von AIRPROX abgeleitet<br />
werden, die durch die in der<br />
APEG vertretenden Organisationen<br />
den entsprechenden Luftraumnutzern<br />
zur Kenntnis gebracht werden.<br />
Es existiert eine Liste mit etwa<br />
90 causal factors. Sie sind in die<br />
Hauptgruppen airborne causes und<br />
ground causes unterteilt. Airborne<br />
causes umfassen u. a. Fehler der<br />
Luftfahrzeugbesatzung, Lfz-System-<br />
ausfälle in der Luft, Meteorologische<br />
Ursachen und Umwelt. Ground causes<br />
beinhalten u. a. Lotsenfehler, Mängel<br />
an Flugsicherungsanlagen und Einrichtungen<br />
sowie Fehler, die dem Bereich<br />
Organisation zuzuordnen sind.<br />
Die causal factors sowie criteria<br />
of risk categories orientieren sich an<br />
Vorgaben von EUROCONTROL.<br />
Für jede AIRPROX werden eine oder<br />
mehrere Ursachen bestimmt. Diese<br />
zeigen auf, wie es zur Entwicklung der<br />
Ereignisse kam. Sie lassen Rückschlüsse<br />
auf Lehren zu, die zu ziehen sind.<br />
Ähnlich wie bei Flugunfalluntersuchungen<br />
ist es nicht Aufgabe der<br />
APEG, strafrechtliche oder ordnungswidrigkeitsrechtliche<br />
Ermittlungen<br />
durchzuführen. Vielmehr sollen ihre<br />
Erkenntnisse den Prinzipien dienen,<br />
aus Fehler zu lernen und die Teilnehmer<br />
am Luftverkehr für Problembereiche<br />
zu sensibilisieren.<br />
4<br />
Jahr<br />
<strong>Flugsicherheit</strong><br />
Kontrollierte<br />
Flüge gesamt<br />
Für den militärischen Bereich erstellt<br />
LwA AbtFlBtrbBw einen Abschlussbericht,<br />
der dem meldenden<br />
Verband unter nachrichtlicher Beteiligung<br />
GenFlSichhBw und des Amtes<br />
für Flugsicherung der Bundeswehr<br />
(AFSBw) zugestellt wird. Sofern dies<br />
aus der Ursachenermittlung ableitbar<br />
ist, sollte der Bericht eine Sicherheitsempfehlung<br />
enthalten.<br />
Historie<br />
Geht man der Frage nach, ob die<br />
bisherigen Strukturen und Vorgehensweise<br />
ausreichend sind oder ob es<br />
Verbesserungsbedarf gibt, darf man<br />
die Entwicklung des Melde- und Untersuchungswesens<br />
für Luftfahrzeugannäherungen<br />
in der Bundesrepublik<br />
Deutschland nicht außer Acht lassen.<br />
Auf Veranlassung der damaligen<br />
„Ständigen Kommission für die Koordination<br />
des Luftverkehrs“ (SAL),<br />
bestehend aus Vertretern des Bundesministeriums<br />
für Verkehr und des<br />
Bundesministeriums für Verteidigung,<br />
wurde 962 das „Near Miss Commitee“<br />
(NMC) gegründet und bei seiner<br />
ersten Sitzung in „Air Miss Commitee“<br />
(AMC) umbenannt.<br />
Aufgrund des beängstigenden Anstiegs<br />
von Kollisionen in der Luft sowie<br />
der Zahl gemeldeter Beinahezusammenstöße<br />
in den Siebzigerjahren wurde<br />
im Rahmen der Aufgabenstellung<br />
des AMC die Behandlung gemeldeter<br />
Vorfälle einem Expertenteam übertragen.<br />
gefährliche<br />
Annäherungen<br />
Im Jahre 973 wurde die damalige<br />
Arbeitsgruppe „TRACER“ der Bundesanstalt<br />
für Flugsicherung (BFS),<br />
zuständig für die Ermittlung von Verursachern,<br />
durch Hinzuziehung der<br />
Streitkräfte, Lufthansa/International<br />
Air Transport Association (IATA) und<br />
des Deutschen Aero Clubs (DAeC)<br />
in die „Air Miss Evaluation Group“<br />
(AMEG) umgewandelt. Den Vorsitz<br />
der AMEG übernahm die BFS. Arbeitssprache<br />
war Englisch, da der AMEG<br />
auch Vertreter der NATO-Luftstreitkräfte<br />
angehörten.<br />
Obwohl von Kritikern wegen fehlender<br />
Weisungsbefugnis oft als „Debattierklub“<br />
abgewertet, hat die APEG<br />
mit ihrer Arbeit dazu beigetragen, dass<br />
über die Jahre die Zahl der gefährlichen<br />
Begegnungen trotz steigender<br />
Verkehrszahlen deutlich abgesenkt<br />
werden konnte (siehe Auflistung).<br />
Zu den von der AMEG initiierten<br />
Maßnahmen gehörte u. a. die Erstellung<br />
einer kompletten Liste aller Segelfluggelände<br />
und der verbesserte<br />
Informationsaustausch zwischen den<br />
militärischen und zivilen Luftraumnutzern.<br />
Nachdem Mitte der achtziger Jahre<br />
von der ICAO neue Melde- und Untersuchungsverfahren<br />
empfohlen worden<br />
waren, wurden die Strukturen nicht<br />
zuletzt auf Initiative der IATA/Deutsche<br />
Lufthansa geändert. Wichtigste<br />
Neuerung war die Schaffung eines<br />
unabhängigen Status für die AMEG<br />
gefährliche<br />
Annäherungen<br />
gefährliche<br />
Annäherungen<br />
(Kategorie A) (Kategorie B) (A+B)<br />
2005 2.866.000 2 1 3<br />
2000 2.584.000 7 5 12<br />
1995 2.034.000 13 10 23<br />
1990 1.553.000 12 28 40<br />
1985 1.012.000 17 31 48<br />
1980 940.000 23 27 50<br />
1975 744.000 104 106 210