Flugsicherheit
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Foto von Axel Fabeck<br />
Gefährliche Annäherung von zwei<br />
Luftfahrzeugen, bei der mindestens<br />
ein Luftfahrzeug nach Instrumentenflugregeln<br />
betrieben wurde und<br />
ein Ausweichmanöver erforderlich<br />
war oder angemessen gewesen<br />
wäre, um einen Zusammenstoß<br />
oder eine gefährliche Situation zu<br />
vermeiden.<br />
Diese sind an den BFU-Beauftragten<br />
bei der DFS zu melden.<br />
Ergänzend hierzu wird im Luftfahrthandbuch<br />
Deutschland ausgeführt:<br />
„Informationen über Luftfahrzeugannäherungen,<br />
die nicht in diese<br />
Kategorie fallen, bei denen sich<br />
aber einer oder beide Luftfahrzeugführer<br />
gefährdet fühlen, dienen der<br />
Luftverkehrssicherheit im Allgemeinen<br />
und sollten deswegen auch gemeldet<br />
werden“.<br />
Die Meldung erfolgt ebenfalls an<br />
die DFS.<br />
Gemäß NATO-Standardisierungsabkommen<br />
STANAG 3750 FS (5. Ausgabe)<br />
lautet die Definition für Aircraft<br />
Proximity (AIRPROX):<br />
„A situation in which, in the opinion<br />
of a pilot or air traffic services personal,<br />
the distance between aircraft as<br />
well as their relative positions and<br />
speed have been such that the safety<br />
of the aircraft involved may have<br />
been compromised”.<br />
Für den militärischen Flugbetrieb<br />
der Bundeswehr ist „gefährliche Begegnung“<br />
in Erweiterung der zivilen<br />
Vorgaben wie folgt definiert (vgl. ZDv<br />
9/2) :<br />
Eine gefährliche Begegnung ist gegeben,<br />
wenn ein/eine LFF der Ansicht<br />
ist, dass sein/ihr Lfz durch die<br />
Nähe eines anderen Lfz im Fluge<br />
derart gefährdet wird, dass eindeutige<br />
Zusammenstoßgefahr besteht.<br />
Gefährliche Begegnungen sind meldepflichtig.<br />
Es ist müßig, sich darüber Gedanken<br />
zu machen, welche Definition die<br />
sinnvollste ist.<br />
In der Praxis werden von der APEG<br />
nicht nur die Fälle behandelt, bei denen<br />
mindestens ein Luftfahrzeug nach<br />
Instrumentenflugregeln betrieben<br />
wurde, sondern auch Vorfälle im ausschließlichen<br />
Sichtflugbetrieb.<br />
Sowohl für den zivilen als auch den<br />
militärischen Bereich wird im Übrigen<br />
gefordert, vorab über Funk eine entsprechende<br />
Meldung zu übermitteln,<br />
wenn man mit einer Flugverkehrskontrollstelle<br />
in Kontakt steht, damit<br />
eine Untersuchung des Vorfalls unverzüglich<br />
eingeleitet werden kann.<br />
Meldungen über gefährliche Begegnungen<br />
werden in der Bundeswehr<br />
zentral durch das Luftwaffenamt Abteilung<br />
Flugbetrieb in der Bundeswehr<br />
(LwA AbtFlBtrbBw) bearbeitet. Allerdings<br />
sind auch weitere Dienststellen<br />
zu benachrichtigen 3 . Zum Zwecke der<br />
präventiven Verhinderung von Unfällen<br />
und Zwischenfällen wird die Auswertung<br />
der Vorfälle von LwA Abt-<br />
FlBtrbBw an General <strong>Flugsicherheit</strong><br />
in der Bundeswehr (GenFlSichhBw)<br />
zur weiteren Verwendung übermittelt<br />
und von dort ggf. weitere Maßnamen<br />
eingeleitet.<br />
Es ist nur noch das Meldeformular<br />
„AIR TRAFFIC INCIDENT REPORT<br />
FORM“ der BesAnMilFS 2- 00 M.A.<br />
2. oder das Formblatt gemäß Luftfahrthandbuch<br />
Deutschland ENR.<br />
. 4.7 ff zu verwenden.<br />
Bei Vorkommnissen ohne Flugsicherungsrelevanz<br />
(z. B. Unterschreiten<br />
Mindestabstand bei Basic Fighter<br />
Manoevres) gelten besondere Regelungen<br />
4 .<br />
LwA AbtFlBtrbBw wertet alle verfügbaren<br />
Unterlagen wie Aussagen<br />
der Luftfahrzeugführer, Aussagen<br />
von Lotsen und weiteren Zeugen,<br />
Radaraufzeichnungen, Tonbandumschriften,<br />
Wettermeldungen, Berichte<br />
über Systemausfälle von Lfz- und/oder<br />
Bodeneinrichtungen usw. aus.<br />
Ziel ist eine möglichst genaue Rekonstruktion<br />
des Vorfalls.<br />
Wird ein Vorfall mit rein militärischer<br />
Beteiligung zur Meldung gebracht,<br />
findet die komplette Untersuchung<br />
im eigenen Bereich statt. Eine erste<br />
Bewertung wird auf der Grundlage<br />
der APEG-Kriterien vorgenommen. Bei<br />
ziviler Beteiligung wird die Untersuchung<br />
federführend von der Organisation<br />
(Bw, DFS oder EUROCONTROL)<br />
untersucht, in dessen Zuständigkeitsbereich<br />
sich der Vorfall ereignete.<br />
Risikokategorien<br />
Nach Abschluss der Ermittlungen<br />
wird der Vorfall in der APEG vorgestellt.<br />
Dieses Gremium, besetzt mit<br />
Vertretern der Flugsicherung, der Allgemeinen-<br />
und der Verkehrsluftfahrt,<br />
der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung<br />
und der Bundeswehr, stuft die<br />
AIRPROX in eine der folgenden Risikokategorien<br />
5 ein und stellt die Faktoren<br />
für ihre Ursache fest.<br />
Kategorie „A“<br />
Akute Zusammenstoßgefahr; Luftfahrzeugannäherung,<br />
bei der die<br />
ernste Gefahr eines Zusammen-<br />
stoßes bestand.<br />
Kategorie „B“<br />
Sicherheit nicht gewährleistet: Luftfahrzeugannäherung,<br />
bei der die<br />
Sicherheit des Luftfahrzeuges hätte<br />
gefährdet sein können.<br />
Kategorie „C“<br />
Keine Zusammenstoßgefahr: Luftfahrzeugannäherung,<br />
bei der keine<br />
Gefahr eines Zusammenstoßes bestand.<br />
Kategorie „D“<br />
Risiko nicht ermittelt: Luftfahrzeugannäherung,<br />
bei der entweder<br />
nicht ausreichende Informationen<br />
für die Ermittlung des Risikos verfügbar<br />
waren oder bei der nicht<br />
schlüssige oder widersprüchliche<br />
Indizien die Ermittlung des Risikos<br />
nicht zuließen.<br />
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