33484 Umschlag.indd - Museen in Bayern
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Museumsportrait 21<br />
Im Mai 2003 feierte das Deutsche Museum München se<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>hundertsten<br />
Geburtstag. Dies war unter anderem der Anlass, e<strong>in</strong>e<br />
neue Dauerausstellung „Geschichte des Museums“ zu eröffnen, <strong>in</strong><br />
der die Geschichte des Hauses von se<strong>in</strong>er Gründung im Jahr 1903<br />
bis <strong>in</strong> die Gegenwart zur Darstellung kommt.<br />
In chronologischen und systematischen Kapiteln reflektiert<br />
die Ausstellung die Entwicklung des Museums aus der Perspektive<br />
se<strong>in</strong>er Gründer, Mitarbeiter, der Baugeschichte und der Wechselwirkung<br />
mit den Veränderungen auf dem Gebiet der Naturwissenschaft<br />
und Technik im 20. Jahrhundert.<br />
Das Haus und se<strong>in</strong>e Geschichte<br />
Seit se<strong>in</strong>er Gründung im Jahr 1903 hat sich das Deutsche Museum<br />
zu e<strong>in</strong>em der führenden Technikmuseen entwickelt und<br />
zählt mit se<strong>in</strong>en ca. 55.000 m² Ausstellungsfläche alle<strong>in</strong> auf der<br />
Museums<strong>in</strong>sel zu den größten <strong>Museen</strong> dieser Art weltweit. Dieser<br />
Erfolg ist vor allem dem Engagement und der Begeisterungsfähigkeit<br />
des Münchner Ingenieurs und Pioniers der Elektrotechnik<br />
Oskar von Miller (1855-1934) zu verdanken, dem es mit se<strong>in</strong>em<br />
Gründungsaufruf von 1. Mai 1903 gelang, für se<strong>in</strong> Projekt e<strong>in</strong>es<br />
„Museums für die Meisterwerke der Wissenschaft und Technik“<br />
auf breiter Basis die Unterstützung von führenden Vertretern aus<br />
Wissenschaft, Technik und Industrie zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Bereits 1906 eröffneten die ersten Ausstellungen <strong>in</strong> den<br />
Räumen des Alten Nationalmuseums (heute Staatliches Museum<br />
für Völkerkunde), und wiederum drei Jahre später wurde e<strong>in</strong>e<br />
Zweigstelle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kaserne <strong>in</strong> der Zweibrückenstrasse auf dem<br />
Gelände des heutigen Deutschen Patent- und Markenamtes e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Bis zur Fertigstellung e<strong>in</strong>es neuen Museumsgebäudes<br />
wurden hier die rasant wachsenden Sammlungsbestände – bereits<br />
zehn Jahre nach der Gründung betrug die Zahl der Objekte etwa<br />
30.000 – provisorisch untergebracht und erstmals dem Publikum<br />
zugänglich gemacht. Durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges,<br />
die Revolution und die Inflation verzögert, kam es jedoch erst<br />
1925 zu e<strong>in</strong>er Eröffnung des bereits 1903 geplanten Museumsneubaus<br />
an se<strong>in</strong>em heutigen Platz auf der <strong>in</strong>mitten der Isar gelegenen<br />
ehemaligen Kohlen<strong>in</strong>sel. In den folgenden Jahren wurde<br />
das Museum weiter ausgebaut. Bis 1935 folgten der Bibliotheksbau<br />
und der Kongresssaal, 1937 e<strong>in</strong> von den Nationalsozialisten<br />
geförderter Erweiterungsbau für die neue Abteilung Kraftfahrwesen.<br />
Nach den zum Teil erheblichen Zerstörungen des Zweiten<br />
Weltkriegs stand bis <strong>in</strong> die 1960er Jahre h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zunächst der<br />
Wiederaufbau und die Neukonzeption von Gebäude und Sammlungen<br />
im Vordergrund. Erst zwei Jahrzehnte später erfuhr die<br />
Ausstellungsfläche wesentliche Erweiterungen, mit denen man<br />
vor allem neuen Sammlungsschwerpunkten und Darstellungsformen<br />
Rechnung trug. Die Eröffnung e<strong>in</strong>er neuen Luft- und Raumfahrthalle<br />
1984 stellte zugleich jedoch den Endpunkt der möglichen<br />
Expansion auf der begrenzten Fläche der Museums<strong>in</strong>sel dar.<br />
Es folgte die Gründung von Außenstellen: 1992 der Flugwerft<br />
Schleißheim mit ihren Großobjekten aus Luft- und Raumfahrt,<br />
1995 des Deutschen Museums Bonn mit dem Schwerpunkt Wissenschaft<br />
und Technik <strong>in</strong> Deutschland nach 1945 und 2003 des<br />
Verkehrszentrums <strong>in</strong> den historischen Messehallen auf der Theresienhöhe.<br />
Mit ausschlaggebend für den Erfolg der Gründung des Jahres<br />
1903 war die damals neuartige Museums- und Ausstellungskonzeption.<br />
Gemäß den Vorgaben Oskar von Millers begriff sich<br />
das Museum von Beg<strong>in</strong>n an als „Stätte der Volksbelehrung“ 1 und<br />
sah se<strong>in</strong>e Aufgabe <strong>in</strong> der anschaulichen und verständlichen Vermittlung<br />
wissenschaftlich-technischer Zusammenhänge. Die historischen<br />
Orig<strong>in</strong>ale ergänzend prägen Demonstrationen, Modelle,<br />
Dioramen bis h<strong>in</strong> zu den berühmten „Knopfdruckversuchen“ bis<br />
heute das Bild vieler Ausstellungen. Die Sammlungsobjekte die-<br />
Gewehrkamera und<br />
Prachturkunden<br />
Die neue Ausstellung „Geschichte des<br />
Deutschen Museums“<br />
Stefan Siemer