33484 Umschlag.indd - Museen in Bayern
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74 Berichte/Aktuelles<br />
Kontakt:<br />
Dr. Susanne Schaber, Flötzersteig 248, A-1050 Wien,<br />
Tel. 0043/1/914 14 62, Fax 0043/1/914 63 18,<br />
schaber@aon.at, oder Christoph L<strong>in</strong>gg, Schloßgasse 15/6a,<br />
A-1140 Wien, Tel. und Fax 0043/1/544 17 99,<br />
mail@christophl<strong>in</strong>gg.com, www.christophl<strong>in</strong>gg.com<br />
Auf dem Weg nach Santiago de Compostela.<br />
Auch die Pilgerreise zum Kailash, dem Heiligen Berg im Norden<br />
Tibets, ist Jahrtausende alt. Der Sitz der Götter, den die H<strong>in</strong>duisten<br />
und Buddhisten am Gipfel des Kailash vermuten, darf<br />
nicht bestiegen werden, doch die Umrundung sollte jeder Gläubige<br />
zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>mal im Leben versucht haben. Wer den 53 Kilometer<br />
langen Pilgerweg, der durch unwegsames Gelände führt,<br />
h<strong>in</strong>ter sich gebracht hat, erspart sich damit gleich mehrere Wiedergeburten,<br />
weiß man <strong>in</strong> Tibet. E<strong>in</strong>e Vorstellung, der Pilger aus<br />
ganz Asien folgen: Die Umrundung des Kailash so glaubt man,<br />
führt <strong>in</strong>s heilige Zentrum der Erde.<br />
Drei Pilgerwege, die Menschen aller Nationen und Kulturen<br />
vere<strong>in</strong>en, die Neugierige aus aller Welt anziehen und Gläubige<br />
mehrerer Religionen verb<strong>in</strong>den. Was ist es, das Gläubige wie Ungläubige<br />
an solchen Pilgerwegen gleichermaßen fasz<strong>in</strong>iert? Die<br />
spirituelle Energie heiliger Orte? Abenteuerlust?<br />
Die Ausstellung von Christoph L<strong>in</strong>gg (Fotos) und Susanne<br />
Schaber (Texte) zu diesem Thema umfasst 90 Fotos und 20 Texte,<br />
Format 50 x 70, <strong>in</strong>kl. Passepartouts. Sie wird mit Passepartouts<br />
und auf Wunsch mit oder ohne Wechselrahmen geliefert. Es kann<br />
auch jeder der drei Pilgerwege als E<strong>in</strong>zelausstellung gebucht werden.<br />
Als solche würde sie jeweils 39 Bilder und acht Tafeln umfassen.<br />
Für die Vernissage stehen e<strong>in</strong>e Videoshow, e<strong>in</strong>e Klang<strong>in</strong>stallation<br />
und e<strong>in</strong>e Lesung zur Verfügung. Zur Ausstellung ist im<br />
Picus-Verlag e<strong>in</strong> Buch gleichen Titels erschienen, das als Katalog<br />
dient. Die Ausstellung war bisher im Wiener Hofmobiliendepot/<br />
Schönbrunn AG, <strong>in</strong> Passau, Eichstätt und Ljubljana zu sehen und<br />
wird u. a. noch <strong>in</strong> Eisenstadt, Zürich und Santiago de Compostela<br />
gezeigt werden.<br />
Ausstellung zur <strong>in</strong>nerdeutschen Geschichte<br />
Am 30. April 1976 wurde Michael Gartenschläger an der <strong>in</strong>nerdeutschen<br />
Grenze bei Büchen von e<strong>in</strong>em Spezialkommando des<br />
M<strong>in</strong>isteriums für Staatssicherheit der DDR erschossen. Der 32jährige<br />
Wahl-Hamburger wollte zum dritten Mal e<strong>in</strong>e der Splitterm<strong>in</strong>en<br />
an den Grenzsperranlagen an der <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze<br />
entfernen. Die Existenz dieser „Selbstschussanlagen“ hatte die<br />
DDR-Regierung bis zu diesem Zeitpunkt verleugnet.<br />
Gartenschläger war <strong>in</strong> der Nähe von Berl<strong>in</strong> aufgewachsen und<br />
erlebte die Repressalien des Regimes, als se<strong>in</strong> Jugendclub, benannt<br />
nach dem Rock-´n´-Roll-Star Ted Herold, verboten wurde. Se<strong>in</strong><br />
Protest gegen das Verbot westlich geprägter Jugendkultur führte<br />
zu Verhaftung und Prozess und schließlich zu lebenslanger Haftstrafe.<br />
Nach Freikauf durch die BRD versuchte Gartenschläger, die<br />
menschenverachtenden Vorgänge an der <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze<br />
anzuprangern, was er schließlich mit dem Leben bezahlte.<br />
Die Ausstellung „Michael Gartenschläger – Leben und Sterben<br />
zwischen Deutschland und Deutschland“, konzipiert von der<br />
Gedenkstätte Deutsche Teilung <strong>in</strong> Marienborn, wirft <strong>in</strong> Text- und<br />
Bildtafeln, mit Dokumenten und Objekten aus dem Leben Gartenschlägers,<br />
Filmausschnitten und e<strong>in</strong>er Hörstation anhand dieses<br />
E<strong>in</strong>zelschicksals e<strong>in</strong> Schlaglicht auf die Geschichte der Jugend<br />
<strong>in</strong> der DDR zur Zeit des „Kalten Krieges“ und er<strong>in</strong>nert an die<br />
Brutalität der Teilung Deutschlands. Sie kann gegen Übernahme<br />
der Transportkosten – Bezuschussung nach Absprache möglich<br />
- sowie eigenen Auf- und Abbau bei der Gedenkstätte Deutsche<br />
Teilung ausgeliehen werden. Plakate und Flyer stehen zum Selbstkostenpreis<br />
zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen:<br />
Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, an der BAB 2,<br />
39365 Marienborn, Tel. 039406/9209-0, Fax -9,<br />
gedenkstätte@marienborn.de