33484 Umschlag.indd - Museen in Bayern

Berichte/Aktuelles 52/53
Trotz allgegenwärtiger Sparzwänge: Das Engagement in den
bayerischen Museen ist ungebrochen. Dies zeigte sich beim Internationalen
Museumstag am 16. Mai 2004, an dem sich fast 320
Museen im ganzen Freistaat und damit weit mehr als im vergangenen
Jahr (247) beteiligten.
ICOM, der Internationale Museumsrat, hatte der seit 1977
durchgeführten Aktion in diesem Jahr das Motto „Kulturelle Tradition
als lebendiges Erbe“ gegeben. Damit öffnete sich ein weites
Themenfeld, das die Museen mit unterschiedlichsten Angeboten
auszufüllen wussten.
Auch 2004 wurde der Museumstag großzügig von den Kulturstiftungen
der Deutschen Sparkassen unterstützt, so dass die
Museen nicht nur mit kostenlosen Plakaten auf ihre Angebote
hinweisen, sondern auch mit einem informativen, reich bebilderten
Magazin der Sparkassen-Finanzgruppe über die Museumsarbeit
im Allgemeinen informieren konnten. Aufkleber mit dem
Plakatmotiv und Einladungskarten gehörten ebenfalls zu den begehrten
Werbematerialien. Sie waren – wie die genannten Hefte
und manche Plakatgrößen – derartig nachgefragt, dass bedauerlicherweise
nicht alle Bestellungen erfüllt bzw. oft nur Teilmengen
versandt werden konnten, da jeweils nur dieselben Stückzahlen
wie im Vorjahr zur Verfügung standen. An einigen Museen wurde
eine spezielle Museumstagsfahne gehisst, die beim Deutschen
Museumsbund bezogen werden konnte.
In vielen Bundesländern, so auch in Bayern, wurde darüber hinaus
ein handliches Programmheft verteilt, das die Veranstaltungen
auflistete. Im Internet standen Interessenten die Informationen in
ständig aktualisierter Form sowohl auf den Seiten der Landesstelle
(www.museen-in-bayern.de) wie auch auf den Museumstags-Seiten
für ganz Deutschland (www.museumstag.de) zur Verfügung.
Das Spektrum der Veranstaltungen reichte – je nach den
Möglichkeiten des jeweiligen Museums – von freiem Eintritt über
spezielle Themenführungen oder den beliebten „Blick hinter die
Kulissen“ bis hin zu musikalischen Frühschoppen oder aufwändig
vorbereiteten Museumsfesten. Besonders reichhaltig waren in
diesem Jahr die Angebote für die ganze Familie vertreten.
Einige Beispiele aus der bunten Palette der Aktionen: In Unterfranken
fand im Hof von Schloss Aschach ein großes Museumsfest
statt. Die drei in diesem Gebäudekomplex untergebrachten
Museen, Graf-Luxburg-Museum, Volkskundemuseum und Schulmuseum,
boten dazu Handwerksvorführungen, Sonderausstellungen
und Aktionen für Kinder an. In Kitzingen hatte das Städtische
Museum mit vielen Helfern wieder ein umfangreiches Programm
auf dem Marktplatz organisiert: Mittelalterliche Inszenierungen,
Schauschmieden, Tanzgruppen, Theatervorführungen und vieles
mehr, nicht zuletzt eine Ausstellung zu Gefäßformen aus sieben
Jahrhunderten warben um Unterstützung für die derzeit laufende
Neueinrichtung des Museums.
Historische und erneuerte Trachten, vorgeführt im Fränkische-Schweiz-Museum,
prägten das Bild in Pottenstein-Tüchersfeld.
In Wilhelmsdorf und Emskirchen in Mittelfranken konnte
man im Rahmen einer geführten Wanderung auf dem neuen Museumsrundweg
gleich drei Museen (Zirkelmuseum, Rundfunkmuseum
und Heimatmuseum) besuchen. Nach der vorangegangenen
„Blauen Nacht“ beteiligten sich erstmals auch die Museen Nürnbergs
mit einer Fülle von Führungen, vor allem zu den aktuellen
Sonderausstellungen, am Internationalen Museumstag.
Im Kreismuseum Walderbach war bei freiem Eintritt die neu
eröffnete Ausstellung „Steingutgeschirr aus der Oberpfalz. Design
– Formen und Dekore“ zu besichtigen. Während der drei Öffnungsstunden
drängten sich über 200 Besucher in den Räumen
des kleinen Museums. Die jungen Gäste standen im niederbayerischen
Freilichtmuseum Finsterau im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Spiele, Tiere, Reiten, Kutschfahrten und Kasperltheater ließen
garantiert keine Langeweile aufkommen.
„Kulturelle Tradition als
lebendiges Erbe“
Der Internationale Museumstag 2004
in Bayern
Wolfgang Stäbler
a Seite 52
und b Flamenco im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke in
München.