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33484 Umschlag.indd - Museen in Bayern

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Museumspädagogik 33<br />

präsentieren ihren Kollegen die Rechercheergebnisse. Der „Chef“ des<br />

Detektivbüros hilft dabei und hat noch die e<strong>in</strong> oder andere „s<strong>in</strong>nliche“<br />

Information beizusteuern wie Holz- oder Heubett-Düfte. So<br />

werden nach und nach alle Informationen zu den mysteriösen Fotos<br />

zusammengetragen und das Rätsel gelöst. Damit sich die Ergebnisse<br />

besser e<strong>in</strong>prägen, gestalten die Nachwuchsdetektive im anschließenden<br />

Workshop e<strong>in</strong> Memo-Spiel.<br />

Von starken Männern...<br />

Da im Holzknechtmuseum Ruhpold<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Konzept für e<strong>in</strong>e Überblicksführung<br />

fehlte, wurden zwei Varianten des Angebots „Ja so<br />

warn’s – die Holzknecht’ anno dazumal“ erarbeitet: e<strong>in</strong>es für Schulklassen<br />

und e<strong>in</strong>es für Erwachsene.<br />

Um sich e<strong>in</strong> Bild vom Leben der Holzknechte zu machen, dürfen<br />

die Teilnehmer bei dieser Führung e<strong>in</strong> Heubett fühlen, riechen<br />

und ausprobieren, sie versuchen, e<strong>in</strong>en Holzstamm zu bewegen oder<br />

können all das Gewicht auf dem Rücken spüren, das die Ausrüstung<br />

früher und heute wog. Diese Elemente kommen sowohl bei der K<strong>in</strong>derführung<br />

als auch bei der Erwachsenenführung zum E<strong>in</strong>satz. Die<br />

Informationen, die bei der Führung für Erwachsene gegeben werden,<br />

s<strong>in</strong>d jedoch auf diese Zielgruppe zugeschnitten und umfangreicher.<br />

K<strong>in</strong>der können im Anschluss an die Führung M<strong>in</strong>i-Fällkerben<br />

sägen und e<strong>in</strong>e „Hui-Masch<strong>in</strong>e“ bauen. So kann das Kerbensägen<br />

geübt werden, ohne dass Ruhpold<strong>in</strong>gs Wälder leiden. Aber auch die<br />

Erwachsenen können nach dem Rundgang noch selbst aktiv werden<br />

und sich das typische Holzknechtessen, das „Muas“, zubereiten und<br />

probieren.<br />

Mäuseplage und Hüttentour<br />

Im Freigelände des Holzknechtmuseums bef<strong>in</strong>den sich mehrere Hütten,<br />

<strong>in</strong> denen die Holzknechte früher unter der Woche lebten. Sie<br />

stehen im Mittelpunkt der „Hüttentour“. Mit Kompass und Karte<br />

ausgerüstet begeben sich die K<strong>in</strong>der auf Entdeckungsreise, um der<br />

Vermittlungsperson bei ihrem großen Problem zu helfen: die Museumsmaus<br />

hat den Museumsführer angeknabbert und zerfetzt. Daher<br />

müssen nun alle zusammen helfen, um die Seiten wieder zusammenzufügen<br />

und alle Informationen zu den Hütten zusammenzutragen.<br />

So entsteht nach und nach e<strong>in</strong> Bild vom Leben der Holzknechte<br />

<strong>in</strong> den Hütten. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Geschmacksprobe der Zutaten für das<br />

typische Holzknechtessen rundet das Bild ab. Im Anschluss kann<br />

jedes K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Traumhütte aus Naturmaterialien bauen oder mit<br />

der ganzen Gruppe das Holzknechtessen zubereiten und probieren.<br />

Den Holzknechten auf der Spur<br />

E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derpfad mit 10 Stationen führt K<strong>in</strong>der mit oder ohne Eltern<br />

durch das Holzknechtmuseum und se<strong>in</strong> Freigelände. Die K<strong>in</strong>der<br />

begleiten den kle<strong>in</strong>en Holzknecht und se<strong>in</strong>en Großvater, die <strong>in</strong> den<br />

Bergwald gehen, um Holz für e<strong>in</strong>e neue Blockhütte zu holen. Ausgerüstet<br />

mit Rucksack und Gestaltungsmaterialien gehen die K<strong>in</strong>der<br />

durch das Museum. Bei jeder Station erhalten sie Aufgaben,<br />

die sie ausführen oder lösen müssen und dann im K<strong>in</strong>derpfadführer<br />

gestalterisch festhalten. Dabei können sie die alte Holzknechtkleidung<br />

und die moderne Schutzkleidung der Waldarbeiter probieren,<br />

müssen Ausrüstungsgegenstände zuordnen und das Alter zweier<br />

Fichtenstämme bestimmen. Beim Zeichnen und Bauen von „Loiten“,<br />

e<strong>in</strong>er aus Baumstämmen gebauten Rutsche für den Abtransport<br />

gefällter Bäume, bekommen sie e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck von den verschiedenen<br />

Möglichkeiten, das Holz zu Tal zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Nach dem Rundgang im Haupthaus des Museums erkunden<br />

die K<strong>in</strong>der das Freigelände, wo sich noch vier weitere Aufgaben des<br />

K<strong>in</strong>derpfades bef<strong>in</strong>den. Sie entdecken die Zutaten des Holzknecht-<br />

Muases, bestimmen mit Hilfe e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>teraktiven Dendrochronologie-Station<br />

das Alter e<strong>in</strong>er Hütte, identifizieren e<strong>in</strong>en Baum und<br />

lösen zu guter Letzt e<strong>in</strong> Hüttenrätsel.<br />

Ist der K<strong>in</strong>derpfad durchlaufen, haben die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuell<br />

gestalteten Museumsführer, den sie mit nach Hause nehmen<br />

können. Wer das K<strong>in</strong>derpfadrätsel gelöst hat, bekommt auch noch<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Belohnung.<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Kontrolle<br />

Um das größtenteils neue Vermittlungspersonal auf se<strong>in</strong>e Arbeit<br />

vorzubereiten, wurden verschiedene Schulungen durchgeführt.<br />

Zunächst fand pro Museum e<strong>in</strong>e Grundschulung statt, bei der es um<br />

die Elemente e<strong>in</strong>er Führung, den guten E<strong>in</strong>stieg, die Objektauswahl,<br />

den richtigen Umgang mit den verschiedenen Teilnehmertypen,<br />

die Gesprächsführung, das gute Ende e<strong>in</strong>er Führung und die Körpersprache<br />

g<strong>in</strong>g. Alle Elemente wurden auch praktisch im Museum<br />

geübt. Das Vermittlungspersonal wurde jeweils zwei Tage lang<br />

zu den neu konzipierten Vermittlungsangeboten geschult. Dabei<br />

erhielt es nicht nur die Konzepte der Angebote, sondern auch Kurzanleitungen<br />

und Materiallisten für die e<strong>in</strong>zelnen Themen, so dass<br />

es sich gut vorbereitet den neuen Aufgaben stellen konnte. Ungefähr<br />

e<strong>in</strong> halbes Jahr nach E<strong>in</strong>führung der neuen Angebote wird e<strong>in</strong>e<br />

Supervision stattf<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> der aufgetretene Probleme analysiert<br />

und Lösungen gesucht werden.<br />

Ohne Werbung geht es nicht<br />

Um all diese neuen Angebote publik zu machen, wurden verschiedene<br />

Veranstaltungen konzipiert und durchgeführt. E<strong>in</strong>e Eröffnungsveranstaltung,<br />

bei der die neuen Angebote vorgestellt wurden,<br />

lockte die Presse und Vertreter örtlicher Institutionen und<br />

der Schulämter <strong>in</strong> das Holztechnische Museum Rosenheim. Um die<br />

primäre Zielgruppe dieser Angebote, die Grundschulklassen, direkt<br />

anzusprechen, wurden die Angebote auch <strong>in</strong> das offizielle Lehrerfortbildungs-Programm<br />

der zuständigen Schulämter aufgenommen.<br />

Das Fortbildungsangebot fand so regen Zuspruch, dass die<br />

Veranstaltung gleich beim ersten Mal doppelt durchgeführt werden<br />

musste.<br />

Um schließlich auch noch Kooperationen mit Institutionen<br />

der K<strong>in</strong>der- und Jugendarbeit anzustoßen, wurden deren Vertreter<br />

zu e<strong>in</strong>er Multiplikatorenveranstaltung e<strong>in</strong>geladen. Dabei wurde<br />

e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong> für das Ferienprogramm sofort fix gebucht. Das lässt<br />

hoffen!

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