Frauen - Medienzentrum Bielefeld
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ausländische <strong>Frauen</strong><br />
Zusatzfilm: Die Reise des Helden - Zwischen den Welten (Kurzfilm von Manuela<br />
Scharifiazad, 2005)<br />
Extras: Infos zum Film, 9 Infoblätter, 10 Arbeitsblätter, 6 Themen, 2 Unterrichtsvorschläge,<br />
11 Szenenbilder, Medientipps, Methodische Tipps, Themen A-Z<br />
Thema 1: Ehre,<br />
Thema 2: <strong>Frauen</strong>rechte,<br />
Thema 3. Integration,<br />
Thema 4: Männer und Zwangsheirat,<br />
Thema 5: Werte,<br />
Thema 6: Zwangsheirat.<br />
42 47897 Yasemin<br />
Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 83 Min. Farbe, Produktionsjahr: 1988<br />
FSK: 12<br />
Yasemin ist 17 Jahre alt und lebt in Hamburg-Altona. Die selbstbewußte junge Frau schreibt<br />
in der Schule gute Noten und gewinnt bei Judo-Wettkämpfen. Yasemin möchte studieren.<br />
Den ersten Versuch des Studenten Jan, sie zu erobern, läßt sie cool scheitern. Einfallsreich<br />
und witzig versucht jetzt der Student, sie zu gewinnen, denn er hat sich tatsächlich in sie<br />
verliebt. Yasemin spürt dies herrlich irritierende Gefühl erster Liebe in sich wachsen. Aber je<br />
stärker dieses Gefühl wird, desto stärker wird ihr bewußt, was bisher eine Nebensache war:<br />
Sie ist eine türkische Tochter. Aus Angst um die Ehre seiner Tochter wird ihr bisher<br />
fröhlicher, von ihr geliebter Vater ein fremder Despot. Von niemandem kann Yasemin Hilfe<br />
erwarten, denn der deutsche Jan versteht nur sehr langsam, in welches Chaos von<br />
widerstreitenden Gefühlen sie geraten ist. Yasemin bietet ungeahnte Kräfte auf; aber wird sie<br />
einen Ausweg aus der scheinbar ausweglosen Situation finden?<br />
42 31074 Zur Ehe gezwungen<br />
<strong>Frauen</strong> fliehen aus ihren Familien<br />
Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 45 Min. Farbe, Produktionsjahr: 2005<br />
Regie: Renate Bernhard, Sigrid Dethloff<br />
Als die Eltern der 15-jährigen Sultana erfahren, dass sie einen Freund hat, sperren sie sie<br />
ein und bereiten die Rückführung nach Pakistan vor. Sultana wäre mit einem Witwer<br />
verheiratet, lebenslänglich als Sünderin behandelt, möglicherweise auch ermordet worden.<br />
Sie floh und verlor damit ihre gesamte Familie und jeden Rückhalt im Heimatland.<br />
Wie viele andere <strong>Frauen</strong> aus Migrantenfamilien ist Sultana in Deutschland geboren oder hier<br />
aufgewachsen. Doch anders als bei ihren deutschen Altersgenossinnen suchen ihre Eltern<br />
ihren Ehepartner aus. Viele Immigrantenfamilien halten auch nach jahrzehntelangem Leben<br />
im Gastland an den Traditionen ihrer Heimat fest und pflegen dabei einen Werte-<br />
Konservatismus, der sich mitunter im Herkunftsland schon überholt hat. Die Kinder der<br />
ersten oder zweiten Migrantengeneration, die aufbegehren und sich dem Willen der Eltern<br />
nicht mehr beugen wollen, müssen oft mit schwerer Gegenwehr rechnen.<br />
Die <strong>Frauen</strong> führen ein Leben am Rand der Gesellschaft in Deutschland und gleichzeitig<br />
mitten in einer anderen, selbst geschaffenen Kultur, die auch nicht mehr die Kultur des<br />
Herkunftslandes der Eltern oder Großeltern ist. Diesen Kulturkonflikt, den die <strong>Frauen</strong><br />
schmerzhaft erleben und aus dem auszubrechen nicht alle die Kraft haben, beleuchten die<br />
beiden Regisseurinnen an Einzelschicksalen von sich wehrenden <strong>Frauen</strong>. Es ist nicht nur ein<br />
Gegensatz zwischen westlichem Individualismus und stärker auf die Familie ausgerichteten<br />
Traditionen, sondern es ist auch ein Modernisierungskonflikt zwischen ländlich agrarisch und<br />
städtisch industriell geprägten Gesellschaften.<br />
Der Film beschreibt, welch zerstörerische Folgen Zwangsheirat hat: Für die, die sich fügen<br />
und unter Umständen in unglücklichen Ehen leiden; für die, die flüchten und alle Bindungen<br />
kappen müssen, und für ihre Eltern, die mit den alten Moralvorstellungen nicht brechen<br />
können und ihre Kinder wie auch das Ansehen in ihrer Gemeinschaft verlieren.<br />
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