Frauen - Medienzentrum Bielefeld
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Familie<br />
Wunder, dass Daniel sich zurückzieht, was bei Line den Eindruck verstärkt, mit Daniel<br />
wirklich nichts anfangen zu können. Der aber entdeckt als erstes Lines Arztkoffer im<br />
Spielzeugregal. Prompt gesteht Daniel in aller Naivität, er wolle einmal Krankenschwester<br />
werden. Was Line dazu veranlaßt, die geschlechtliche Problematik ("Höchstens<br />
Krankenbruder") aufzudecken, gleichzeitig aber sich selber als künftigen Batman zu sehen.<br />
"Oder Cowboy". Daniel aber ist das letztlich egal, er beginnt, seinen Vorschlag, nun "Mutter,<br />
Vater, Kind" spielen zu wollen, zu realisieren. Dies hält Line für doof. Denn sie will absolut<br />
nicht die Rolle der Mutter übernehmen. Daniel bleibt unbeirrt, betätigt sich zielstrebig als<br />
Vater von Lines Teddy, den er verarztet. Er sieht sich in der Rolle des arbeitslosen Papas,<br />
der daheim alles regelt und seiner Frau alle Freiheiten der Entfaltung zugesteht. Ja, sie darf<br />
auch Cowboy sein, wenn sie das möchte. Damit ist das Eis für Line gebrochen. Das<br />
umgekehrte Rollen-Spiel kann beginnen: Daniel ist Hausmann, Line geht "hinaus ins<br />
feindliche Leben" und sorgt für die Nahrungsbeschaffung. Der Spielnachmittag mit dem<br />
langweiligen Daniel endet damit, daß Line, die Widerborstige, von dem nachgiebigen Jungen<br />
gezähmt ist. So vollkommen, daß sie sogar laut überlegt, später einmal Daniel zu heiraten.<br />
Denn bei Malte, dem sie das Glück zu zweit bereits fest versprochen habe, müsse Line ja<br />
nur kochen. Line ist bestärkt in ihrer Rollenzuweisung, daß sie beschließt, für Daniel im<br />
Kindergarten einzustehen, ihn, wenn es sein muß, zu beschützen.<br />
50 44294 Kinder lernen Bücher lieben<br />
Kinder, Krach und große Ohren<br />
Ein Bilderbuchkino nach dem Bilderbuch von Elisabeth Stiemert und Karoline<br />
Kehr<br />
Format: Medienpaket, Produktionsjahr: 2004<br />
Das Medienpaket enthält 1 Bilderbuch, 4 Kopiervorlagen, 13 Farbdias und didaktischmethodische<br />
Hinweise:<br />
Familie Darüber - die Eltern mit zwei Söhnen - besichtigte eine neue Wohnung, die gottlob<br />
größer war als die alte. Vor Freude lachten und tanzten sie. Das störte eine Nachbarin, Frau<br />
von Unten. Sie fand die neuen Mieter rücksichtslos und verlangte, den Lärm einzustellen. Bei<br />
ihr wackle schon die Decke. Das dämpfte die Freude der Familie. Diese dämpfte den Lärm,<br />
indem sie beim Einzug einen Teppich auf den Fußboden legte. Doch Frau von Unten fühlte<br />
sich weiter gestört und beschwerte sich mehrmals. Also dämpften die neuen Mieter weiter:<br />
Die Kinder versuchten es mit Kissen. Doch Frau von Unten war es immer noch zu laut. Da<br />
bekam Mutter eine Wut. Die Kinder spielten von nun an Mäuschen, verkrochen sich, hörten<br />
auf zu spielen und aßen nur noch wenig. Bald rührten sie sich kaum und getrauten sich<br />
keinen Mucks mehr. Das brachte Frau von Unten durcheinander. Sie ging zum Arzt, der<br />
sie aber für gesund erklärte. Die Stille wurde ihr unheimlich. Sie baute sich einen<br />
gefährlichen Turm aus Möbeln, um ihre Ohren an die Zimmerdecke legen zu können. Die<br />
wurden mit jedem Tag größer. Sie war bald das Gespött der Leute, die sie in der Stadt<br />
sahen. Als ihre Ohren so groß wie Bratpfannen waren, rief Frau von Unten den Notarzt. Der<br />
diagnostizierte eine Horchhypertrophie: sie strenge sich zu sehr an, etwas zu hören; Hilfe<br />
könne sie nur "von oben" bekommen. Ein entsprechendes Rezept, das Familie Darüber im<br />
Briefkasten fand, erlöste Frau von Unten von ihrem Leiden und Familie Darüber aus ihrer<br />
Einschüchterung: Krach und Geräusche machten das nachbarschaftliche Zusammenleben<br />
von nun an normal und erträglich.<br />
42 10345 Kinder, Glotze und Computer<br />
Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 15 Min. Farbe, Produktionsjahr: 1995<br />
Regie: Hans-Peter Meier<br />
Hier werden Episoden aus dem Tageslauf der Kinder einer "ganz normalen" Familie und<br />
ihrer Freunde beobachtet: Der Umgang mit Fernsehen und Computer spielt eine<br />
bestimmende Rolle in Freizeit und Familienleben. Man kann Konflikte um die "Glotze"<br />
ebenso mit den eigenen Erfahrungen vergleichen wie die sinnvolle Verbindung von Medien<br />
mit anderen Freizeitaktivitäten. Das "Nicht-Aufklären-Können" beim Computerspiel wird<br />
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