Frauen - Medienzentrum Bielefeld
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...in der Gesellschaft / Rollenklischee<br />
Industriegesellschaft wird die Ständegesellschaft des Mittelalters vorgestellt: Sozialer Abund<br />
Aufstieg war kaum möglich, die Ordnung galt als gottgegeben. Erst Aufklärung und<br />
Französische Revolution einerseits und die industrielle Revolution andererseits führten zu<br />
einer tiefgreifenden Veränderung der Gesellschaft. Nicht mehr der durch Geburt<br />
zugewiesene Stand ist ausschlaggebend für den sozialen Rang, sondern vorrangig das<br />
Leistungsprinzip. Deutlich wird der soziale Wandel an den Veränderungen der<br />
Familienstruktur und des <strong>Frauen</strong>bildes. In vorindustrieller Zeit war die Familie ein<br />
Wirtschaftsverband. Die veränderte Arbeitswelt in einer Industriegesellschaft änderte<br />
nachhaltig das traditionelle Familienmuster. Einerseits wurde die patriarchalische Struktur<br />
der Familie aufgeweicht und wurden die Rollen von Mann und Frau neu definiert,<br />
andererseits erlitt die Ehe einen Bedeutungsverlust. Neue Formen des Zusammenlebens<br />
(Ehe ohne Trauschein, Wohngemeinschaft u.a.) sind entstanden. Neue Werte liegen diesem<br />
Wandel genauso wie strukturelle Änderungen zugrunde. Statt religiösen Moralvorstellungen<br />
sind Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung zu den Leitprinzipien der Gesellschaft<br />
geworden. Der letzte Teil des Films beschäftigt sich mit der Frage, wie die Politik auf<br />
sozialen Wandel reagieren sollte.<br />
42 02439 Wie im richtigen Fernsehen<br />
Die Inszenierung der Geschlechter in der Fernsehfiktion<br />
Format: VHS-Videokassette, Laufzeit: 44 Min. Farbe, Produktionsjahr: 1999<br />
Regie: Esther Wenger<br />
FSK: 12<br />
Adressat: Sekundarstufe I (8.-10. Schuljahr), Sekundarstufe II<br />
Das fiktionale Fernsehangebot eines Wochenendes im September 1996 wurde im Hinblick<br />
auf die Darstellung der Geschlechterrollen nach 20 Kategorien untersucht. Die Ergebnisse<br />
bestätigten eine starke Verhaftung in traditionellen, klischeehaften Darstellungsweisen.<br />
Rollenstereotype werden überall deutlich, ob in Mimik oder Körperhaltung, in der Gewalt<br />
gegen <strong>Frauen</strong> oder deren Dahinscheiden. Nur zum Teil läßt sich dies dadurch erklären, daß<br />
mehr und mehr Wiederholungen älterer Film- und Fernsehproduktionen laufen. Die<br />
allgemeine Problematik der so vermittelten Geschlechterrollen und ihre Klischeehaftigkeit in<br />
den einzelnen Kategorien kommentieren drei ausgewiesene Experten: Gitta Mühlen Achs,<br />
Jutta Röser und Horst Scarbath.<br />
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