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Soziale Sicherheit - FOD Sociale Zekerheid

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Einleitung<br />

A. Die Bedeutung der sozialen <strong>Sicherheit</strong><br />

Der wichtigste Begriff innerhalb des Systems der sozialen <strong>Sicherheit</strong> lautet Solidarität. Solidarität<br />

zwischen:<br />

- Arbeitenden und Arbeitslosen<br />

- Jugendlichen und Betagten<br />

- Gesunden und Kranken<br />

- Menschen mit und Menschen ohne Einkommen<br />

- Familien ohne und Familien mit Kindern<br />

- usw.<br />

Diese Solidarität ist sichergestellt, da<br />

- alle Erwerbstätigen Beiträge im Verhältnis zu ihrem Einkommen zahlen müssen;<br />

- eine umfassende Finanzierung durch das Gemeinwesen, d.h. durch alle Bürger,<br />

sichergestellt ist;<br />

- Gewerkschaften, Krankenkassen und Arbeitgeberverbände über verschiedene Aspekte<br />

des Systems mitbestimmen.<br />

Die Sozialsicherheit stellt drei Funktionen sicher:<br />

- In Fällen von Lohnverlust (Arbeitslosigkeit, Eintritt in den Ruhestand oder<br />

Erwerbsunfähigkeit) wird ein Ersatzeinkommen gezahlt;<br />

- Wenn "soziale Belastungen" vorliegen, wird zum bestehenden Einkommen eine<br />

Zusatzleistung gezahlt, beispielsweise für die Kindererziehung oder Erstattung<br />

krankheitsbezogener Kosten;<br />

- Bei unfreiwilligem Ausbleiben von Berufseinkommen werden Beihilfen gezahlt.<br />

B. Geschichtlicher Rückblick<br />

Das belgische System der sozialen <strong>Sicherheit</strong> ist nicht von heute auf morgen entstanden. Es<br />

ist das Ergebnis verschiedener Entwicklungen, die sich in den letzten hundertfünfzig Jahren<br />

vollzogen haben. Im heutigen System der sozialen <strong>Sicherheit</strong> findet man immer noch Spuren aus<br />

der Vergangenheit.<br />

Der Ursprung des Systems der sozialen <strong>Sicherheit</strong> geht auf die erste Industrielle Revolution und<br />

das Aufkommen des Kapitalismus zurück. Das Phänomen der Armut, das bis dahin immer<br />

durch Familie oder durch Almosen gelöst wurde, wird ab dann als ein Gesellschaftsproblem<br />

betrachtet. Dies führte zur Gründung sogenannter "Bürgerlicher Gotteshäuser" und von<br />

"Wohltätigkeitseinrichtungen", den Vorfahren unserer heutigen Öffentlichen Sozialhilfezentren<br />

(ÖSHZ). Durch die Industrielle Revolution mussten die Arbeiter in Fabriken arbeiten und<br />

waren somit Gefahren ausgesetzt, denen sie vorher nicht ausgesetzt waren: beispielsweise<br />

Krankheiten, Erwerbsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit usw. Um sich gegen diese neuartigen Risiken<br />

abzusichern, gründeten die Arbeiter in Eigenverantwortung sogenannte "Hilfsgesellschaften<br />

auf Gegenseitigkeit". Diese auf Freiwilligkeit beruhenden Hilfsgesellschaften schützten die<br />

ihnen angehörenden Arbeiter gegen die neuartigen Sozialrisiken. So war beispielsweise eine<br />

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