04.11.2013 Aufrufe

Edukation Education Educazione - Palliative ch

Edukation Education Educazione - Palliative ch

Edukation Education Educazione - Palliative ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Formelle und informelle Weiterbildung innerhalb von mobilen<br />

<strong>Palliative</strong>-Care-Teams<br />

Fa<strong>ch</strong>artikel<br />

palliative-<strong>ch</strong> Nr. 2 / 2008<br />

Dur<strong>ch</strong> die enge Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en Hausärzten,<br />

Onkologen, der Spitex und der AOP haben, au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />

«learning by doing», alle Beteiligten viel gelernt. Der<br />

Austaus<strong>ch</strong> mit den Hausärzten erfolgt sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>:<br />

telefonis<strong>ch</strong>, via E-Mail, dur<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Vors<strong>ch</strong>läge<br />

oder Verordnungen, einen Besu<strong>ch</strong> in der Praxis oder<br />

eine Bespre<strong>ch</strong>ung am Krankenbett.<br />

Der spezialisierte Fa<strong>ch</strong>arzt<br />

Der Fa<strong>ch</strong>arzt kennt die Leidensges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te des Patienten.<br />

Gemeinsam mit ihm hat er Erfolge und Rücks<strong>ch</strong>läge<br />

erlebt. Patient und Fa<strong>ch</strong>arzt haben, oft über Monate<br />

und Jahre, eine enge zwis<strong>ch</strong>enmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Beziehung<br />

entwickelt. Wenn alle Therapiemögli<strong>ch</strong>keiten ausges<strong>ch</strong>öpft<br />

sind, ist der We<strong>ch</strong>sel vom Fa<strong>ch</strong>- zum Hausarzt<br />

für die Patienten oft sehr s<strong>ch</strong>wierig. In dieser Situation<br />

können die Pflegefa<strong>ch</strong>leute der AOP meistens helfen.<br />

Die Patienten ahnen ihren nahenden Tod und zweifeln<br />

daran, dass au<strong>ch</strong> zu Hause gute Therapien mögli<strong>ch</strong><br />

sind. Vertrauensbildend wirkt oft die Si<strong>ch</strong>erheit, dass<br />

der Hausarzt bei Bedarf ras<strong>ch</strong> auf Hausbesu<strong>ch</strong> kommt.<br />

Vielfa<strong>ch</strong> kennt er die ganze betroffene Familie und betreut<br />

die sterbenden Patienten kompetent und einfühlsam.<br />

Der Fa<strong>ch</strong>arzt wird konsultiert, wenn es um fa<strong>ch</strong>spezifis<strong>ch</strong>e<br />

Fragen geht oder si<strong>ch</strong> der Patient immer no<strong>ch</strong> bei<br />

ihm in Behandlung befindet.<br />

Der Apotheker<br />

Der Apotheker ist immer errei<strong>ch</strong>bar, au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>ts. Er hilft<br />

uns, wo er kann und berät uns bei Fragen zu Medikamenten<br />

und Mis<strong>ch</strong>ungen.<br />

Apothekerinnen und Apotheker sind unsere Al<strong>ch</strong>emisten:<br />

Ihre Hilfe ist Gold wert.<br />

Die Spitex<br />

Die Verantwortung der Pflege und Betreuung des Patienten<br />

zu Hause trägt die Spitex. Die Ausbildung der<br />

Spitex-Pflegefa<strong>ch</strong>leute und der Führungskräfte in den<br />

einzelnen Institutionen wirkt si<strong>ch</strong> auf die Einsätze der<br />

AOP sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> aus. Bei klaren Abma<strong>ch</strong>ungen<br />

ist die Zusammenarbeit sehr fru<strong>ch</strong>tbar. Wer kommt vorbei,<br />

wenn die Spitex keinen Na<strong>ch</strong>tdienst ma<strong>ch</strong>t und es<br />

dem Patienten s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t geht oder dieser sogar stirbt?<br />

Die oft langen Anfahrtswege der AOP-Mitarbeitenden<br />

sind ein s<strong>ch</strong>wieriger Punkt. Meistens wird eine gute<br />

Lösung gefunden. Gemeinsame Weiterbildungen und<br />

Bespre<strong>ch</strong>ungen sind bei s<strong>ch</strong>wierigen Situationen sehr<br />

wi<strong>ch</strong>tig. Es gibt öfters kurze Telefongesprä<strong>ch</strong>e zwis<strong>ch</strong>en<br />

Spitex und der AOP, um si<strong>ch</strong> zu vergewissern, ob eine<br />

geplante Handlung ri<strong>ch</strong>tig ist.<br />

Die S<strong>ch</strong>ulung der Spitex-Fa<strong>ch</strong>leute dur<strong>ch</strong> die Mitarbeitenden<br />

der AOP ges<strong>ch</strong>ieht sowohl in Form von<br />

Unterri<strong>ch</strong>tseinheiten über S<strong>ch</strong>merztherapie, Symptomkontrolle,<br />

Umgang mit implantierten Kathetersystemen<br />

und Fallbeispielen als au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Bespre<strong>ch</strong>ungen am<br />

Krankenbett oder Erläuterungen zu den von der AOP<br />

erstellten Pflegeplänen.<br />

Die freiwilligen Helferinnen und Helfer<br />

Sie sind Engel auf Erden! Wenn alles zusammenbri<strong>ch</strong>t,<br />

die Angehörigen übermüdet sind und der Patient unruhig,<br />

stehen die freiwilligen Helferinnen und Helfer immer<br />

zu Verfügung. Sie haben eine Menge Geduld und<br />

nehmen si<strong>ch</strong> viel Zeit zum Zuhören. Oft haben sie früher<br />

ihre eigenen Angehörigen gepflegt und bringen diese<br />

Erfahrung mit. Für die betroffene Familie sind sie eine<br />

willkommene Entlastung.<br />

Die S<strong>ch</strong>ulung der freiwilligen Helferinnen und Helfer<br />

wird teilweise von Mitarbeitenden der AOP übernommen<br />

(Fa<strong>ch</strong>wissen). Öfters werden sie au<strong>ch</strong> direkt am<br />

Krankenbett ges<strong>ch</strong>ult.<br />

Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Krebsliga<br />

Betroffene und Angehörige haben viele Fragen: Wo<br />

kann i<strong>ch</strong> Hilfe finden, wenn das Geld fehlt und i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong><br />

mit Sozialversi<strong>ch</strong>erungsfragen ni<strong>ch</strong>t auskenne? Wie<br />

geht es weiter mit meiner Familie? Wo finde i<strong>ch</strong> eine<br />

Selbsthilfegruppe? Viele Fragen, die bei einer ohnehin<br />

s<strong>ch</strong>on s<strong>ch</strong>wierigen Situation wie Berge im Weg stehen.<br />

Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind im <strong>Palliative</strong>-Care-Team<br />

unverzi<strong>ch</strong>tbar.<br />

Mitarbeitende der AOP und die Sozialarbeiterinnen<br />

und Sozialarbeiter taus<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> bei der gemeinsamen<br />

Betreuung eines Patienten intensiv aus.<br />

Die Seelsorgerinnen und Seelsorger<br />

Sie sind zuständig für die seelis<strong>ch</strong>en Bedürfnisse der Patienten.<br />

Erstaunli<strong>ch</strong>erweise wüns<strong>ch</strong>en sowohl Patienten<br />

als au<strong>ch</strong> Angehörige öfter ein Gesprä<strong>ch</strong>, ein Gebet oder<br />

eine Krankensalbung kurz vor dem Tod, als es gemeinhin<br />

vermutet wird. Oft denken sie jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t selbst<br />

daran, sondern müssen darauf aufmerksam gema<strong>ch</strong>t<br />

werden. Sowohl für die Familie als au<strong>ch</strong> für die Seelsorgerinnen<br />

und Seelsorger sind sol<strong>ch</strong>e Begegnungen eine<br />

wi<strong>ch</strong>tige Berei<strong>ch</strong>erung.<br />

Sehr oft wird der Besu<strong>ch</strong> einer Seelsorgerin oder eines<br />

Seelsorgers am Sterbebett von der Mitarbeitenden der<br />

AOP vorges<strong>ch</strong>lagen. Werden Seelsorgerinnen oder Seelsorger<br />

abgelehnt, erkläre i<strong>ch</strong> den Angehörigen, dass die<br />

Geburt und der Tod eines Mens<strong>ch</strong>en, Momente sind, wo<br />

wir etwas Heiliges und ni<strong>ch</strong>t Erklärbares erleben dürfen.<br />

I<strong>ch</strong> empfehle ihnen, dem Tod mit grosser A<strong>ch</strong>tung und<br />

Stille zu begegnen.<br />

Die Psy<strong>ch</strong>oonkologen für Kinder und Erwa<strong>ch</strong>sene<br />

Au<strong>ch</strong> wenn sie keine Hausbesu<strong>ch</strong>e ma<strong>ch</strong>en, sind sie<br />

während der oft langen Leidenszeit den Erkrankten<br />

und ihren Familienmitgliedern eine grosse Hilfe und<br />

Stütze. Die Mitarbeitenden der AOP und die Psy<strong>ch</strong>oonkologen<br />

weisen si<strong>ch</strong> gegenseitig die Patienten zu. Sind<br />

30

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!