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aber die Welt, die wir sehen, streift nur die Oberfläche der Möglichkeiten, die wir sind. Paul<br />
sagt nur:<br />
„Ich hätte gerne ein Glas Bier.“<br />
Seine Hand greift in die Jackentasche, fingert wieder nach der Zigarettenpackung, während<br />
sein Mund schon die Lippen spitzt, die Hand schiebt die Packung auf, der Finger tastet hinein,<br />
eine neue Zigarette kommt raus, Feuerzeug auch, Nikotin füllt Lungen und das alles eins nach<br />
dem anderen, schon hängt der Rauch blaugelb in der Luft. Die Barfrau steht mit dem Bierglas<br />
wieder vor Paul, sie sehen sich an und die Dinge passieren in einer Einigkeit, von der Paul<br />
manchmal nur träumen kann. Er sieht wie die Welt vor seinen Augen wieder Konturen gewinnt.<br />
Dann ist das Leben einen Augenblick lang ganz einfach nur schön. Der Mund der Barfrau ist<br />
groß, die Lippen geschwungen, die Augen dunkel, ihre Brauen schmal. Sie stellt ihm das Bier<br />
auf den Tisch, lächelt und er lächelt zurück. Der Zigarettenrauch steigt an die Decke, zerbricht<br />
oder zerschmilzt. Paul schließt die Augen und als er sie wieder öffnet, ist vom Rauch nichts<br />
mehr zu sehen, hängt nur noch der Geruch in der Luft. Die Barfrau geht zurück hinter die<br />
Theke. Paul sitzt an einem der hinteren Tische. Er sieht die Barfrau und die Welt ist schön und<br />
groß und Pauls Herz schlägt mitten in sie hinein, was soll man schon sagen, wir sind hier nicht<br />
in Graz oder Usbekistan, aber Dinge passieren und Paul hat sich nun in die Barfrau verliebt.<br />
Er ist ein Teil dieser Welt und heute haben wir etwas davon erzählt. Morgen ist wieder ein<br />
anderer Tag. Morgen vielleicht wird Paul wieder etwas Großartiges erleben. Dann werden wir<br />
auch davon erzählen und das ist jetzt alles. Es ist eine Geschichte. Etwas von Paul. Er hat sie<br />
sich, uns sich ausgedacht. Und wir warten ab, was weiter passiert.<br />
Etwas von Paul<br />
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