Download - Österreichischer Gemeindebund
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Kommunal: Infos des Umweltministeriums<br />
Österreichs 1. Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan ist auf Schiene<br />
Bis 2015 zusätzliche strukturelle<br />
Maßnahmen notwendig<br />
Das Lebensministerium unterstützt Maßnahmen zur Verbesserung des<br />
ökologischen Zustandes der Gewässer und schafft damit mehr Lebensraum<br />
für Mensch und Natur an Österreichs Flüssen.<br />
Die Struktur der österreichischen<br />
Flüsse und Bäche wurde in<br />
der Vergangenheit durch Fluss -<br />
begradigungen, Hochwasserschutzmaßnahmen,<br />
aber auch<br />
durch die Errichtung von Querbauwerken<br />
zur Wasserkraft -<br />
Umweltminister Niki Berlakovich im Interview<br />
Wesentlicher Schritt zur Erreichung des<br />
guten Gewässerzustands<br />
Herr Bundesminister, eines Ihrer vorrangigen<br />
Ziele in der Wasserwirtschaft ist es, den<br />
guten ökologischen Zustand der Flüsse und<br />
Bäche wieder herzustellen und die strukturellen<br />
Belastungen in den betroffenen Flüssen<br />
zu beseitigen. Was unternehmen Sie, um dieses<br />
Ziel auch tatsächlich zu erreichen?<br />
Niki Berlakovich: Zur Finanzierung dieser<br />
Verbesserungsmaßnahmen werden vom<br />
Lebensministerium bis Ende 2015 Förderungsmittel<br />
im Gesamtumfang von 140<br />
„Es gilt, zusätzliche Maßnahmen zu setzen, um<br />
die bestehenden strukturellen Belas tungen in<br />
den betroffenen Gewässern zu beseitigen und<br />
den guten Zustand der Gewässer wieder herzustellen.“<br />
Umweltminister Niki Berlakovich<br />
Millionen Euro bereitgestellt. Dieses Förderungsprogramm<br />
ist sehr gut angelaufen,<br />
und so konnten bis dato schon 85 Projekte<br />
mit einem Förderbarwert von 15,5 Millionen<br />
Euro in acht Bundesländern erfolgreich<br />
umgesetzt werden.<br />
Welchen Beitrag leistet diese Förderungsschiene<br />
zur Umsetzung des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans<br />
(NGP) und was<br />
erwarten Sie von diesem Förderungsprogramm?<br />
Durch die Förderung von Maßnahmen zur<br />
lokalen Verbesserung der Gewässerstruktur<br />
wird neuer wertvoller Lebensraum in<br />
unseren Gewässern geschaffen. Gleichzeitig<br />
wird die Herstellung der Fischpassierbarkeit<br />
an Querbauwerken in diesen Gewässern<br />
gefördert und damit sichergestellt,<br />
dass die Fische die verschiedenen<br />
Lebensräume erreichen können, die sie<br />
zum Beispiel zum Laichen oder als Jung -<br />
fische benötigen. Mit diesen Maßnahmen<br />
wird ein wesentlicher Schritt zur Erreichung<br />
des guten Gewässerzustands gesetzt.<br />
Im 1. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan<br />
sind diese Verbesserungsmaßnahmen,<br />
die bis 2015 gefördert werden,<br />
vor allem an den größeren Gewässern<br />
vorgesehen.<br />
nutzung beeinträchtigt.<br />
Heute haben wir einen verbesserten<br />
Wissensstand und wollen<br />
die Auswirkungen dieser Beeinträchtigungen<br />
minimieren und<br />
den guten Zustand der Gewässer<br />
wieder herstellen. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
sorgt dabei<br />
für den nötigen Rückenwind.<br />
Im Rahmen von Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
wird der<br />
Ökologie schon seit vielen Jahren<br />
ein besonderer Stellenwert<br />
eingeräumt. Hochwasserschutz<br />
und Ökologie gehen heute Hand<br />
in Hand. So werden beispielsweise<br />
natürliche Abfluss- und<br />
Retentionsräume reaktiviert,<br />
Altarme wieder an das Gewässer<br />
angebunden, Flussbette aufgeweitert<br />
und generell naturnahe<br />
Bauweisen bevorzugt.<br />
Dies allein reicht jedoch nicht<br />
aus, um das Ziel zu erreichen,<br />
die belasteten Gewässerabschnitte<br />
wieder als Lebensraum<br />
für Mensch und Natur zurückzugewinnen.<br />
Es gilt daher, zusätz -<br />
liche Maßnahmen zu setzen, um<br />
die bestehenden strukturellen<br />
Belastungen in den betroffenen<br />
Gewässern zu beseitigen und<br />
den guten Zustand der Gewässer<br />
wieder herzustellen.<br />
Konkrete Beispiele für<br />
Verbesserungen<br />
In Niederösterreich haben wir<br />
zum Beispiel an der Ybbs ein<br />
Projekt gefördert, für dessen<br />
Realisierung auch zusätzlich EU-<br />
Mittel aufgestellt werden konnten.<br />
In Winklarn wird ein Nebenarm<br />
der Ybbs wieder angebunden,<br />
Kiesbänke werden entstehen.<br />
Die Flussaufweitung soll<br />
sich künftig eigenständig weiterentwickeln.<br />
Die Aufweitung und<br />
ihre vielfältigen Strukturen bieten<br />
typischen Fisch- und Vogelarten<br />
der Ybbs einen neuen Lebensraum.<br />
Die Kiesbänke werden<br />
Fischen der Ybbs wie beispielsweise<br />
dem Huchen oder<br />
der Äsche als Laichplätze dienen.<br />
Der Flussuferläufer wird sie<br />
als Brutplatz annehmen.<br />
Die Gesamtkosten für das Projekt<br />
betragen 6,7 Millionen Euro.<br />
50 Prozent werden aus EU-Mit-