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34<br />

Kommunal: Infos des Umweltministeriums<br />

Österreichs 1. Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan ist auf Schiene<br />

Bis 2015 zusätzliche strukturelle<br />

Maßnahmen notwendig<br />

Das Lebensministerium unterstützt Maßnahmen zur Verbesserung des<br />

ökologischen Zustandes der Gewässer und schafft damit mehr Lebensraum<br />

für Mensch und Natur an Österreichs Flüssen.<br />

Die Struktur der österreichischen<br />

Flüsse und Bäche wurde in<br />

der Vergangenheit durch Fluss -<br />

begradigungen, Hochwasserschutzmaßnahmen,<br />

aber auch<br />

durch die Errichtung von Querbauwerken<br />

zur Wasserkraft -<br />

Umweltminister Niki Berlakovich im Interview<br />

Wesentlicher Schritt zur Erreichung des<br />

guten Gewässerzustands<br />

Herr Bundesminister, eines Ihrer vorrangigen<br />

Ziele in der Wasserwirtschaft ist es, den<br />

guten ökologischen Zustand der Flüsse und<br />

Bäche wieder herzustellen und die strukturellen<br />

Belastungen in den betroffenen Flüssen<br />

zu beseitigen. Was unternehmen Sie, um dieses<br />

Ziel auch tatsächlich zu erreichen?<br />

Niki Berlakovich: Zur Finanzierung dieser<br />

Verbesserungsmaßnahmen werden vom<br />

Lebensministerium bis Ende 2015 Förderungsmittel<br />

im Gesamtumfang von 140<br />

„Es gilt, zusätzliche Maßnahmen zu setzen, um<br />

die bestehenden strukturellen Belas tungen in<br />

den betroffenen Gewässern zu beseitigen und<br />

den guten Zustand der Gewässer wieder herzustellen.“<br />

Umweltminister Niki Berlakovich<br />

Millionen Euro bereitgestellt. Dieses Förderungsprogramm<br />

ist sehr gut angelaufen,<br />

und so konnten bis dato schon 85 Projekte<br />

mit einem Förderbarwert von 15,5 Millionen<br />

Euro in acht Bundesländern erfolgreich<br />

umgesetzt werden.<br />

Welchen Beitrag leistet diese Förderungsschiene<br />

zur Umsetzung des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans<br />

(NGP) und was<br />

erwarten Sie von diesem Förderungsprogramm?<br />

Durch die Förderung von Maßnahmen zur<br />

lokalen Verbesserung der Gewässerstruktur<br />

wird neuer wertvoller Lebensraum in<br />

unseren Gewässern geschaffen. Gleichzeitig<br />

wird die Herstellung der Fischpassierbarkeit<br />

an Querbauwerken in diesen Gewässern<br />

gefördert und damit sichergestellt,<br />

dass die Fische die verschiedenen<br />

Lebensräume erreichen können, die sie<br />

zum Beispiel zum Laichen oder als Jung -<br />

fische benötigen. Mit diesen Maßnahmen<br />

wird ein wesentlicher Schritt zur Erreichung<br />

des guten Gewässerzustands gesetzt.<br />

Im 1. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan<br />

sind diese Verbesserungsmaßnahmen,<br />

die bis 2015 gefördert werden,<br />

vor allem an den größeren Gewässern<br />

vorgesehen.<br />

nutzung beeinträchtigt.<br />

Heute haben wir einen verbesserten<br />

Wissensstand und wollen<br />

die Auswirkungen dieser Beeinträchtigungen<br />

minimieren und<br />

den guten Zustand der Gewässer<br />

wieder herstellen. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

sorgt dabei<br />

für den nötigen Rückenwind.<br />

Im Rahmen von Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

wird der<br />

Ökologie schon seit vielen Jahren<br />

ein besonderer Stellenwert<br />

eingeräumt. Hochwasserschutz<br />

und Ökologie gehen heute Hand<br />

in Hand. So werden beispielsweise<br />

natürliche Abfluss- und<br />

Retentionsräume reaktiviert,<br />

Altarme wieder an das Gewässer<br />

angebunden, Flussbette aufgeweitert<br />

und generell naturnahe<br />

Bauweisen bevorzugt.<br />

Dies allein reicht jedoch nicht<br />

aus, um das Ziel zu erreichen,<br />

die belasteten Gewässerabschnitte<br />

wieder als Lebensraum<br />

für Mensch und Natur zurückzugewinnen.<br />

Es gilt daher, zusätz -<br />

liche Maßnahmen zu setzen, um<br />

die bestehenden strukturellen<br />

Belastungen in den betroffenen<br />

Gewässern zu beseitigen und<br />

den guten Zustand der Gewässer<br />

wieder herzustellen.<br />

Konkrete Beispiele für<br />

Verbesserungen<br />

In Niederösterreich haben wir<br />

zum Beispiel an der Ybbs ein<br />

Projekt gefördert, für dessen<br />

Realisierung auch zusätzlich EU-<br />

Mittel aufgestellt werden konnten.<br />

In Winklarn wird ein Nebenarm<br />

der Ybbs wieder angebunden,<br />

Kiesbänke werden entstehen.<br />

Die Flussaufweitung soll<br />

sich künftig eigenständig weiterentwickeln.<br />

Die Aufweitung und<br />

ihre vielfältigen Strukturen bieten<br />

typischen Fisch- und Vogelarten<br />

der Ybbs einen neuen Lebensraum.<br />

Die Kiesbänke werden<br />

Fischen der Ybbs wie beispielsweise<br />

dem Huchen oder<br />

der Äsche als Laichplätze dienen.<br />

Der Flussuferläufer wird sie<br />

als Brutplatz annehmen.<br />

Die Gesamtkosten für das Projekt<br />

betragen 6,7 Millionen Euro.<br />

50 Prozent werden aus EU-Mit-

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