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antisemitismus in vorarlberg - Johann-August-Malin-Gesellschaft

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23. Juli 1944 (260). Sophie Ste<strong>in</strong>graber-Hauser, geb. Rosenthal,<br />

wurde am 23. September 1942 aus Theresienstadt unter der<br />

Transportnummer 1.770 sehr wahrsche<strong>in</strong>lich nach Maly Trost<strong>in</strong>ec<br />

überstellt, ihr weiteres Schicksal ist unbekannt (261). Auch Klara<br />

Heymann - nach Angaben des Gendarmeriepostens Hohenems<br />

e<strong>in</strong>e belgische Staatsbürger<strong>in</strong> - mußte mit nach Wien, sie starb am<br />

20. November 1942 im Lag~r Theresienstadt (262). Gisela Figdor,<br />

die im Versorgungsheim Hohenems wohnte, suchte sich ihrer<br />

Verschickung zu entziehen, <strong>in</strong>dem sie am betreffenden Tag nicht<br />

aufzuf<strong>in</strong>den war. Auch sche<strong>in</strong>t sie die e<strong>in</strong>zige gewesen zu se<strong>in</strong>,<br />

die lautstark - allerd<strong>in</strong>gs erfolglos - protestierte (263). Mit demselben<br />

Transport wurden auch Herm<strong>in</strong>e Ernst aus Bregenz und,<br />

sehr wahrsche<strong>in</strong>lich, auch ihr Sohn Robert verbracht. Ihr Schicksal<br />

ist unbekannt (264).<br />

Frieda Nagelberg, die im Versorgungsheim Hohenems<br />

wohnte, war etwa 1930 denSiebentage-Adventisten beigetreten<br />

und daher nicht mit den "Glaubensjuden" zur Übersiedelung<br />

nach Wien angehalten worden. Dem Hohenemser Bürgermeister<br />

jedoch war ihre Anwesenheit e<strong>in</strong> Dorn im Auge, er <strong>in</strong>tervenierte<br />

mehrmals bei übergeordneten Stellen und forderte ihre Umsiedlung.<br />

Schließlich war er sogar bereit, dafür <strong>in</strong> die eigene Tasche zu<br />

greifen:<br />

''Wie bereits berichtet, lege ich größten Wert darauf, daß auch<br />

diese letzte Jüd<strong>in</strong> das Land Vorarlberg verläßt und wenn ihre<br />

Übersiedlung nach Wien an der Tragung der Fahrtkosten<br />

scheitern sollte, wäre ich bereit, dieselben zu übernehmen"<br />

(265).<br />

Am 25. Februar 1942 wurde sie schließlich zur Übersiedlung<br />

gezwungen, auch ihr weiteres Schicksal ist unbekannt (266).<br />

Nachdem der Dornbirner Schneidermeister Bernhard Schwarz<br />

am 1. Februar 1940 im dortigen Stadtspital gestorben war und am<br />

12. Dezember 1940 <strong>in</strong> der "Heil- und Pflegeanstalt Valduna" auch<br />

Leo Heilbronner starb - er war aus Freiburg zugezogen -, waren<br />

nach Bludenz auch Hohenems und Dornbirn "judenfrei" (267).,<br />

Im November 1942 erfuhr <strong>in</strong> Bregenzder langjährige sozialdemokratische<br />

Gewerkschafts- und Arbeiterkammerfunktionär<br />

und Bregenzer Stadtvertreter Samuel Sp<strong>in</strong>dler von der<br />

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