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51<br />

Marx an Frangois Lafargue<br />

in Bordeaux<br />

Paris, 10. Juli 1869<br />

Mein lieber Freund,<br />

Ich bin am Donnerstagabend hier angekommen und werde am Montag<br />

nach London zurückkehren. 1371 ]<br />

Ihrem Brief nach zu urteilen, den ich noch einmal gelesen habe,<br />

scheinen Sie anzunehmen, daß meine Frau noch hier ist. Dies ist ein Irrtum.<br />

1<br />

Besonders hat mich erschüttert, daß Laura doch noch sehr leidend und<br />

ihre Gesundheit sehr angegriffen ist.<br />

Ich fange damit an, weil das die scheinbare Gleichgültigkeit unseres<br />

Paul erklärt. Er hat seine Studien nicht unterbrochen, hat es jedoch versäumt,<br />

die notwendigen Maßnahmen zu treffen, um seine Examina abzulegen.<br />

Auf die Vorwürfe, die ich ihm deshalb gemacht habe, hat er mir geantwortet,<br />

und ich muß sagen, er hatte recht, so zu antworten: „Bevor ich<br />

an die Zukunft denken konnte, mußte ich mich um die Gegenwart kümmern.<br />

Lauras Gesundheitszustand verlangte von mir die sorgsamste Pflege.<br />

Er erlaubt mir nicht einmal, mich für etwas längere Zeit zu entfernen. Um<br />

Sie und meine Familie nicht zu beunruhigen, wollte ich die Sache verheimlichen.<br />

Laura und ich haben alles getan, damit Frau Marx keinen Verdacht<br />

schöpft."<br />

Ich habe mit einem sehr guten Arzt gesprochen, der bei Paul zu Hause<br />

verkehrt. Er sagte mir, daß Laura unbedingt in ein Seebad muß, und schlug<br />

Dieppe vor, weil eine längere Reise ihrem Gesundheitszustand schaden<br />

würde.<br />

Außerdem hat Paul mir versprochen, nach seiner Rückkehr aus Dieppe<br />

sein Bestes zu tun, um die für sein Doktorexamen notwendige Zeit zu verkürzen<br />

usw.

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